Stille

incl.  still
vgl auch  → Abendfrieden,  abgestanden,  Frieden,  Friedhof,  Heimlichkeit,  Idylle,  leblos,  leise,  Mund,  ruhen,  schlafen,  schlummern,  schweigen,  Sprachlosigkeit,  stehen,  störungsfrei,  Tote / Toter,  unauffällig,  unbeachtet,  verbergen,  verschweigen;
beschleunigen,  bewegen,  Krach,  lärmen,  laut,  Musik,  nachklingen,  reden,   Rhythmus,  rufen,  Schnelligkeit,  Verkehr,  wehen,  Wettlauf,  Wind
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{62:2}  Meine Seele ist stille zu Gott,
der mir hilft.
{62:3}  Denn er ist mein Hort,
meine Hilfe
und mein Schutz,  {...}
{62:7}  {...}  daß ich nicht fallen werde.
{62:8}  Bei Gott ist mein Heil,
meine Ehre,
der Fels meiner Stärke;
meine Zuversicht ist auf Gott.
(König DAVID;  in:
Lutherbibel, 1912, aus Psalm 62:2+3+7+8)

{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 18.2.2025}

                     

            

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Ein Winterabend
1
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
lang die Abendglocke läutet,
vielen ist der Tisch bereitet,
und das Haus ist wohlbestellt.
2
Mancher auf der Wanderschaft
kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
aus der Erde kühlem Saft.
3
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
auf dem Tische Brot und Wein.
                           
(2. Fassung in: Sebastian im Traum, (Verlag Kurt Wolff) Leipzig-L 1915, S. 30)
(Georg TRAKL,

*3.2.1887 Salzburg-S/A;
3.11.1914 Krakau = Kraków-KR/PL

angeblich durch  Überdosis Kokain nach Kriegseindrücken)
{ein unfaßbares, kerzendes Abendmahlsgedicht;
nicht nur für viele,
sondern erquickend für alle Menschen!
KalenderQouz, *6.11.2023}

                  

                         

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Wie kostbar eines Menschen Blick,
in dem still die Worte ruhen:
„Ich vertraue dir.  Ich glaube an dich“!
Doch wie oft ist er schon gegen
ein Linsengericht eingetauscht worden –
und kehrt nur sehr selten wieder.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 781)
                   

                   

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Was Charles Dickens
mit feinen Strichen angedeutet hätte,
muß dieser Autor mit einem breiten
Flachpinsel unübersehbar machen.
Bei DICKENS ist die Stille still,
bei diesem Autor ist sie Gelegenheit
für eine trampelige Beschreibung.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 828)

              

                  

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