pflegen (div.)


Der Mensch pflegt die Illusion:
Wahrheit sei das,
was er sagt und denkt;
Unwahrheit sei das,
was andere Menschen sagen;
und so hält er sich für einen Gott.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 151)

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Wörter sind wie Blätter;
Worte sind wie Blütenknospen,
die, wenn wir sie pflegen,
nach und nach aufbrechen
und Blüten
und schließlich auch Früchte hervorbringen
und wieder neuen Samen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 178)

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Die Frauen nennen es Liebe,
wenn sie Wunden pflegen,
die sie ihrem Mann
zuvor selber zugefügt haben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 387)