incl. heißen
vgl auch → abstempeln, bezeichnen, Etikett, euphemistisch, Fachausdruck, fallen, formulieren, heißen, hinweisen, kennzeichnen, Name, Pseudonym, rufen, sagen, sogenannt, stigmatisieren, taufen, umbenennen, Vorname;
≠ unaussprechlich, verschweigen
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Er
{, der HERR,}
zählt die Sterne
und nennt sie alle mit Namen.
(Lutherbibel, 1912, Psalm 147:4)
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{58:11} „Und der HERR wird dich immerdar
führen
und deine Seele sättigen in der Dürre
und deine Gebeine stärken;
und du wirst sein wie ein gewässerter Garten
und wie eine Wasserquelle,
welcher es nimmer an Wasser fehlt;
{58:12} und soll durch dich gebaut werden,
was lange wüst gelegen ist;
und wirst Grund legen,
der für und für bleibe;
und sollst heißen:
Der die Lücken verzäunt
und die Wege bessert,
daß man da wohnen möge.“
(GOTT der HERR zu seinem Volk,
wiedergegeben durch den Propheten JESAJA; in:
Lutherbibel, 1912, aus Jesaja 58:11-12)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 29.2.2024}
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{9:11} „{...} Zur selben Zeit
will ich die zerfallene Hütte Davids
wieder aufrichten
und ihre Lücken verzäunen
und, was abgebrochen ist,
wieder aufrichten
und will sie bauen,
wie sie vorzeiten gewesen ist,
{9:12} auf daß sie besitzen die übrigen zu Edom
und alle Heiden,
über welche mein Name genannt ist“,
spricht der HERR,
der solches tut.
(GOTT der HERR vom Altar über das Haus Israel,
wiedergegeben durch den Hirten und Propheten AMOS; in:
Lutherbibel, 1912, Amos 9:11-12)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 9.9.2023}
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 28.2.2026}
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Vorgesetzte hören es sehr ungern,
wenn sie von einem „Mitarbeiter“
„Kollege“ genannt werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 14)
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Wer einen Menschen
„Selbstmörder“ nennt,
ist der kein Mörder, –
kein Rufmörder?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 54)
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Wer nicht nach der Wahrheit trachtet,
sollte wenigstens so aufrichtig sein,
sich nicht mehr Christ zu nennen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 83)
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Warum nennen die Menschen
ihre Schweinereien
nicht Menschereien?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 126)
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Unter den Christen soll es Heuchler geben?
Mir ist noch kein „Christ“ begegnet,
der sich selber einen Heuchler genannt hat.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 142)
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Wie leichtfertig die Menschen
hierzulande richten,
zeigt sich bereits darin,
daß sich kaum jemand etwas dabei denkt,
einen anderen Menschen
„Selbstmörder“ zu nennen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 172)
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Genie ist ein Mensch,
der von einem Kritiker,
der sich selbst für ein Genie hält,
so genannt wird.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 193)
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„Wissen“ ist bei Elitasten das,
was einfache Leute
„glauben“ nennen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 198)
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Wer die Lutherbibel nicht
gelesen hat,
der sollte sich hierzulande weder Atheist
noch Schriftsteller nennen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 208)
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Sie nannten sich Pazifisten
und machten sich einen Spaß daraus,
bei ihren Mitmenschen
Ärger und Angriffslust zu nähren.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 369)
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Die Frauen nennen es Liebe,
wenn sie Wunden pflegen,
die sie ihrem Mann
zuvor selber zugefügt haben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 387)
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Dichter sind Herren des Reimes;
ein Reimknecht verdient es nicht,
Dichter genannt zu werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 527)
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„Polizist“ könnte ein Mensch genannt
werden, der ständig bemüht ist,
Gefahren abzuwehren – zum Beispiel
von sich selbst die Gefahr, einen Schritt
zu Fuß gehen zu müssen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 535)
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Wer die Hersteller
von Holz- und Pflanzenschutzmitteln
Giftmischer nennt,
kann bestraft werden;
wer die Opfer dieser „Schutzmittel“
als überempfindlich bezeichnet,
kann hierzulande
ein Verdienstkreuz erhalten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 595)
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Laß dich von niemandem „Bruder“ nennen,
der nicht das gleiche Elternhaus hat wie du.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 685)
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Diese Schriftentstellerinnen nannten sich
ebenso treffend Dichterin,
wie ein Scherbenhaufen
den Namen Spiegel verdient.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 712)
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Sie nannten ihn
einen Besserwisser und Ketzer,
weil er nach der Wahrheit trachtete. –
Eine größere Ehre konnten sie ihm
kaum erweisen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 750)
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Pöbelhistoriker nenne ich einen Schurken,
der für den Pöbel
aus historischen Tatsachen, Fälschungen,
Deutungen und Irrtümern
ein Unschuldszeugnis zusammenklebt;
dabei schiebt er die Alleinschuld
an Verbrechen einem einzelnen
oder einer Minderheit von Verstorbenen zu,
die sich nicht mehr wehren können
und zuweilen noch gnädig
als wahnsinnig bezeichnet werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 758)
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Uniformismus nenne ich ein Verhalten,
andere Menschen nach einem einzigen
Merkmal zu klassifizieren,
z. B. nach deren Hautfarbe
oder Weltanschauung.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 836)
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Wer „Verbrecher“ genannt wird,
gehört einer Minderheit an.
So ist es hierzulande möglich,
daß ein Mensch,
der nur eine Kleinigkeit gestohlen hat,
über seinen Tod hinaus
als „Dieb“ verdammt wird.
Wer dagegen einen großen Betrag
an Steuern „hinterzogen“ hat,
wird schwerlich überhaupt
als „Verbrecher“ bezeichnet werden;
sondern er gilt als „normal“
und der herrschenden Meinung angepaßt.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 846)
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Er hatte sein Werk „Drama“ genannt;
und es war tatsächlich ein Drama –
für die Schauspieler,
die sich mit dieser Schriftsprache
abquälen mußten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 852a)
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Selbst wenn Feuerwerker
ihre Erzeugnisse „Naturfeind“,
„Vogelschreck“ oder „Gift“ nennen,
wird deren Umsatz hierzulande
weiter steigen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 867)
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Wer hätte gedacht,
daß sich die Timokratie
so lange halten würde?
Freilich nennt sie sich inzwischen anders.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 882)
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Er sei ein Verbrecher?
Das sei eine schlimme Verleumdung!
Schließlich sei er als Bauer
ein Segen für die Menschheit
und dürfe seinen Müll verheizen,
wann es ihm passe.
Nennen wir ihn also „Zeitverkürzer“.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 886)
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Wer aus dem Evangelium
ein Gesetzbuch macht,
sollte sich nicht mehr „Christ“ nennen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 934)
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Behördlich grau der Vorstand blickt
auf das, was seine Post verschickt,
und stöhnt: „Wie werden wir doch bloß
die Arbeit und die Kunden los!“
und jubelt voller Eigennutz
ob Preiszuwachs und Umweltschmutz,
nennt Folgen eigner Bummelei
kurz „Schicksalsschlag“ ganz sorgenfrei,
schweigt sich zu Zahlen gerne aus,
liebt bunte Bilder überaus,
lehnt selbstgefällig sich zurück:
Die Deutsche Post – ein Sammlerstück?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 963)
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Wieviel Tod und Elend
muß eine Waffe bringen,
um „erfolgreich“ genannt zu werden?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 987)
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