vgl auch → Abend, Abglanz, Himmel, Jericho, Kalender, leuchten, Licht, nachahmen, Nacht, Opportunismus, scheinen, Seinung;
≠ Erde, Sonne, Stern
________________________________________________
Du
{, Gott,}
hast den Mond gemacht,
das Jahr darnach zu teilen.
(Lutherbibel, 1912, aus Psalm 104:19)
***
Er
{, der HERR,}
wird deinen Fuß nicht gleiten lassen;
und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe,
der Hüter Israels schläft nicht
und schlummert nicht.
Der HERR behütet dich;
der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
daß dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
(Lutherbibel, 1912, Psalm 121:3-6)
***
Abendlied
1
Der Mond ist aufgegangen,
die gold’nen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
2
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämm’rung Hülle
so traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
3
Seht ihr den Mond dort stehen? –
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht seh’n.
4
Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
5
Gott, laß uns dein Heil schauen,
auf nichts Vergänglich’s trauen,
nicht Eitelkeit uns freu’n!
Laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!
6
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
laß uns in’ Himmel kommen,
du, unser HERR und unser Gott!
7
So legt euch, Schwestern, {1} Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen,
und laß uns ruhig schlafen –
und unsern kranken Nachbarn { 2} auch!
(D Matthias CLAUDIUS, EA 1778 im: Musenalmanach für 1779, S. 184-186; *1776c;
K Johann Abraham Peter SCHULZ, EA 1790;
Original:
{1} denn, ihr
{2} Nachbar)
***
Ein armer Mensch,
für den der gute Mond
allen Zauber verloren hat!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 399)
***