incl. Gerüchteküche, Hörfunk, Journalist / Journalistin, Medien
vgl auch → anklagen, anlasten, anprangern, Beruf, CLAUDIUS
(Matthias), Ente, Fernseher, käuflich, klatschen, Kritiker / Kritikerin, lenken, Opportunismus, prägen, Pressefreiheit, Schaum, Zeitkritik, Zeitung
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Altgierig sind Menschen,
die Schmutz aufdecken wollen,
über den schon längst Gras gewachsen ist.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 405)
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Tränenden Auges jubelten,
die ihre Nachrichten für Geld verkaufen,
über das Attentat.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 491)
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Skandal-Journalismus schafft sich
seinen eigenen Nährboden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 536)
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Die tägliche Lektüre bestimmter Zeitungen
gehört zur Pflicht eines jeden,
der ein erfolgreicher Verbrecher sein will,
denn wo sonst erhält er so viele
Anregungen und Ratschläge?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 537)
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Es darf keine unbegrenzte
Pressefreiheit geben;
sie muß ihre Grenzen
innerhalb der Wahrheit und
in der Verhältnismäßigkeit zwischen
Wohl und Schaden finden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 538)
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Wird irgendwo ein Verbrechen begangen,
so gibt es mindestens einen
verantwortungslosen Journalisten,
der es weiterträgt. Oder?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 543)
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Die gleichen Journalisten,
die sich einst geweigert hatten,
die Zeitkritik des Schriftstellers abzudrucken,
warfen diesem später vor,
geschwiegen zu haben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 601)
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Als der Krieg begann,
wartete ich vergeblich darauf,
irgendwo Trauermusik zu hören.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 603)
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Dieser Journalist war wohl der einzige,
der sich zu schade war,
einen Rufmord zu begehen.
Seine Kollegen dagegen trugen den Namen
eines jeden Verdächtigen
in die Öffentlichkeit –
ohne Rücksicht auf dessen Unschuld
und ohne Rücksicht auf die Träger
des gleichen Namens.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 637)
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Viele Journalisten halten ihre Leser,
Hörer oder Zuschauer für Menschen,
die nicht informiert sein,
sondern es nur scheinen wollen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 799)
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Wem es an Treffsicherheit mangelt,
muß aus einer Mücke
einen Elefanten machen;
erst dann kann er den 1. Schuß abgeben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 840)
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Schlechte Unterhaltung
und schlechte Lektüre
verderben guten Stil.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 862)
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Er war so berühmt und arm,
daß er sogar seinen Geburtstag
an die Journalisten verkaufen mußte.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 912)
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Eine Zeitung,
die nicht übersichtlich gestaltet ist,
will nicht informieren,
sondern nur Reklame verkaufen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 919)
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Der Kunde sei König? –
Allenfalls ohne Land und ohne Macht;
sonst hätten zum Beispiel
die Tageszeitungen
kein unhandliches Format mehr.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 956)
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Ist es Zufall,
wenn Zeitungen die Meinung verbreiten,
Werbung sei wichtiger denn Qualität,
der Schein wichtiger denn das Sein?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 971)
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