incl. Achtung, bewundern, Bewunderung, imponieren, Respekt
vgl auch → anerkennen, anhimmeln, Ansehen, aufblicken, Aufmerksamkeit, ausrichten, behandeln, Beliebtheit,
beobachten, berühmt, beugen, dünkelhaft, Ehe, Ehrbarkeit, ehren, Eindruck, geben, gedenken, Gefallen, gelten, Große /
Großer / Großes, halten, hüten, Hochachtung, kümmern, lauschen, lieben, Moralist / Moralistin, Pünktlichkeit, Rücksicht, Ruhm,
schätzen, schauen, schonen, sehen, siehe, suchen, verbeugen, vergöttern, Vorbild, wachen, wahrnehmen, Wert, werten,
Wertschätzung, wertvoll, widmen, wohlwollen, zuhören, zusehen;
≠ abfällig, entheiligen, herabblicken,
hinabblicken, Hohn, Luft, mißachten, nichts, niemand, schämen, schänden, Schmach, spotten, verachten, verspotten,
verstoßen
________________________________________________
HERR,
was ist der Mensch,
daß du dich sein annimmst,
und des Menschen Kind,
daß du ihn so achtest?
Ist doch der Mensch gleich wie nichts;
seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten.
(König DAVID; in:
Lutherbibel, 1912, Psalm 144:3-4)
***
Und wir haben desto fester
das prophetische Wort,
und ihr tut wohl,
daß ihr darauf achtet
als auf ein Licht,
das da scheint
in einem dunklen Ort,
bis der Tag anbreche
und der Morgenstern aufgehe
in euren Herzen.
(SIMON PETRUS, ein Apostel Jesu Christi,
in seinem Brief an Mitchristen; in:
Lutherbibel, 1912, 2. Petrus 1:19)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 20.1.2023}
***
Ihr pflegt ja Eure religiösen Ansichten
mehr in Taten als in Worten auszusprechen,
und das imponiert.
(Old Surehand zu Old Shatterhand; in:
Karl MAY: Old Surehand 1, 1894, Kapitel 3, S. 405)
***
Können wir nicht immer die Wahrheit sagen,
so können wir uns doch bemühen,
das in uns gesetzte Vertrauen zu achten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 53)
***
Weshalb erwerbe ich mir Respekt
eher durch ein Nein
denn durch ein Ja?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 174)
***
Und der Schreiberteufel fragte
den obersten Teufel:
„Was soll ich schreiben,
damit die Menschen
mit ihren Augen nicht sehen
und mit ihren Ohren nicht hören?“
Und der oberste Teufel
antwortete und sprach:
„Der 1. Gemeinde schreibe:
Betet zu Menschen und nicht zu Gott!
Der 2. Gemeinde schreibe:
Kümmert Euch um das Diesseits,
und vergeßt, daß es ein Jenseits gibt!
Der 3. Gemeinde schreibe:
Wehrt den Kindlein, und prangert jeden an,
der sein täglich Brot
nicht bedenkenlos verdienen will!
Der 4. Gemeinde schreibe:
Achtet den Schein höher als das Sein,
eitle Erkenntnis höher als die Liebe,
und stellt keine Fragen!
Der 5. Gemeinde schreibe:
Strebt nach der Herrschaft,
dient keinem Menschen,
und weidet mit eisernem Stabe!
Der 6. Gemeinde schreibe:
Rächt jede Ungerechtigkeit,
ergreift das Schwert,
und rottet die Barmherzigkeit aus!
Der 7. Gemeinde schreibe:
Haltet Euren Glauben für Wissen;
haltet allein Euch für klug,
bewahrt Euch Eure Selbstsicherheit;
und denkt nicht nach über das,
was Ihr nicht sehen könnt!“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 445)
***
In seinen Büchern predigte er,
jeder Mensch sei zu achten;
doch er selbst wollte keinen anderen
Schriftsteller neben sich gelten lassen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 521)
***
Ich blicke zu Menschen auf,
die nicht groß scheinen wollen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 593)
***
Wer mehr sein will als scheinen,
beklagt sich nicht darüber,
zuwenig geachtet zu werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 594)
***
Mag Friedrich Hebbel zuweilen geirrt,
manches nicht richtig gesehen
und oft zu kalt reagiert haben,
so bleibt doch
seine Aufrichtigkeit –
zu achten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 598)
***
Dichter und Philosophen unterscheiden sich
oft darin, wie sie ihre Leser achten.
Erstere wollen anregen, anklingen;
letztere wollen ihre Erkenntnis verbreiten.
Freilich gibt es auch Dichter,
die zu Philosophen,
und Philosophen,
die zu Dichtern geworden sind.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 780)
***
Briefe zeugen
von Verantwortungsbewußtsein,
machen reicher,
weil sie den Wortschatz erweitern,
lehren, Worte zu achten,
und machen bewußt,
wie wertlos Wörter sind.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 860)
***
Mit welcher Liebe, Achtung und Genialität
Charles Dickens die verachteten
„kleinen Leute“ zeichnet!
Wie ein guter Zauberer,
der die wahren Werte sichtbar macht.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 948)
***
Es macht ein Buch stets wertlos,
wenn ein Autor keine Achtung
vor der Wahrheit hat.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 965)
***
Im Herbst
1
Es tät’ ein Bäumchen stehen
in schönster Frühlingszier,
und zarte Düfte wehen
zu Menschen, Pflanz’ und Tier.
Doch niemand mocht’ es achten
denn nur ein Wespenschwarm;
die Menschen es belachten,
die Blüte welkt vor Harm.
2
Und viele Tage gehen
dahin im Jahresstreif,
stolz kann das Bäumchen sehen
auf Früchte, die jetzt reif.
Die wollt’ es gern verschenken
und wirft sie alle ab;
doch niemand will’s bedenken
und beuget sich herab.
3
Dem Bäumchen hilft kein Flehen,
schon spät ist Herbsteszeit,
und seine Blätter wehen
rings in die Lande weit.
Und mancher tät’ sie wenden,
und mancher tritt sie klein;
da müssen sie verenden
und wohl vergebens sein.
4
Bald Winterstürme wehen,
die Axt, sie nahet schon,
das tät’ das Bäumchen sehen
und raunt mit leisem Ton:
„Ihr mögt den Stamm nur fällen,
doch baut ein Boot daraus;
tragt’s an des Stromes Wellen
und fahrt zum Quell nach Haus.“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 1000)
***