betrügen

incl.  Betrüger / Betrügerin,  Betrug,  trügen,  Trügerei

vgl auch  → angeblich,  Banken,  Böses,  einbilden,  erleichtern,  euphemistisch,  fälschen,  falsch,  gaunerisch,  glauben,  heucheln,  irreführen,  Leichtgläubigkeit,  Lügenmaul,  Post,  scheinen,  Scheinheiligkeit,  schmeicheln,  Schutzmittel,  Steuergeschenk,  Sünde,  täuschen,  Trugschluß,  unehrlich,  Unwahrheit,  Verbrechen,  verlogen,  vorgeben,  vortäuschen,  Vorwand,  wähnen,  Wirtschaftsverbrechen;
Aufrichtigkeit,  EchtheitEhrlichkeit,  rechtschaffen,  stimmen,  Wahrheit,  wahrheitsgetreu
________________________________________________

 
{9:3 bzw 4}  „{...} Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde
und traue auch seinem Bruder nicht;
denn ein Bruder unterdrückt den andern,
und ein Freund verrät den andern.
{9:4 bzw 5}  Ein Freund täuscht den andern{,}
und {sie} reden kein wahres Wort;
sie fleißigen sich darauf,
wie einer den andern betrüge,
und {es} ist ihnen leid,
daß sie es nicht ärger machen können.
{9:5 bzw 6}  Es ist allenthalben eitel Trügerei unter ihnen,
und vor Trügerei wollen sie mich nicht kennen“,
spricht der HERR.
(GOTT der HERR über sein Volk,
wiedergegeben durch den Propheten JEREMIA;  in:
Lutherbibel, 1912, Jeremia 9:3-5 (bzw 9:4-6))

***

 

Ich aber starb;
und es fand sich,
daß das Gebot mir zum Tode gereichte,
das mir doch zum Leben gegeben war.
Denn die Sünde nahm Ursache am Gebot
und betrog mich
und tötete mich durch dasselbe Gebot.
(PAULUS an die Christen zu Rom = Roma-RM/I;  in:
Lutherbibel, 1912, Römer 7:10-11)
                

                    
***

                          

                       

{3:18}  Niemand betrüge sich selbst.
Welcher sich unter euch dünkt,
weise zu sein,
der werde ein Narr in dieser Welt,
daß er möge weise sein.
{3:19}  Denn dieser Welt Weisheit
ist Torheit bei Gott.  {...}
(PAULUS, ein Apostel Jesu Christi, in seinem Brief
an die Christen zu Korinth = Korinthos-J/GR;  in:
Lutherbibel, 1912, aus 1. Korinther 3:18-19)

{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 12.2.2024}

                    

                   

***

                     
                       
Er hielt sich für einen guten Menschen,
weil er noch niemanden betrogen hätte –
außer sich selbst.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 102)

***

Ein armseliges Land,
in dem Menschenfreunde ausgegrenzt,
dem Betrügen aber Tür und Tor
geöffnet werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 655)

***

Seltsam!  Hierzulande handle ein Reicher
selbst dann aus edlen Motiven, wenn er seine
Mitmenschen betrügt, Steuern hinterzieht
oder Staatsdiener besticht;
dagegen handle ein Armer selbst dann aus
niedrigen Beweggründen, wenn er Gutes tut.
Aber warum wehren sich hierzulande
dann die Reichen so sehr dagegen,
etwas von ihrem Reichtum an die Armen
abzugeben, damit auch diese
zu edlen Menschen werden?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 747)

***

Er war ein frommer Weltmensch. –
Fromm, weil er sich
zu den eifrigen Kirchgängern zählte;
Weltmensch, weil er gern
betrogen sein wollte.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 930)

***

Einsiedlers Geheimnis

„Du hast kein Telephon,
also gibt es dich nicht.“
„Du hast keinen Guckkasten,
also gibt es dich nicht.“
„Du weißt keinen Wagen zu fahren,
also gibt es dich nicht.“
„Du haust keinen übers Ohr,
also darf es dich gar nicht geben.“
Ich schwimme gegen den Strom,
also lebe ich!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 984)

***

Der Unterschied zwischen einem Gleichnis
und einem theologischen Bilderrätsel?
Ersteres ist voller Leben und entlarvt Heuchelei;
letzteres ist so tot wie ein Götze,
stärkt die Eitelkeit seines Konstrukteurs und
täuscht eine Harmonie vor,
die es in der Wirklichkeit gar nicht gibt;
und es verleitet dazu,
sich selbst zu betrügen,
weil sich der Gläubige in seiner Phantasierolle
als vollkommen wähnt –
unabhängig von seinem tatsächlichen Verhalten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 976)

 

***