incl. Verachtung
vgl auch → abfällig, Abneigung, abstempeln, Arroganz, aufblähen, aufblasen, Ausgrenzung, behandeln,
belachen, dünkelhaft, Eitelkeit, Elitast / Elitastin, entheiligen, Gefühl, herabblicken, hinabblicken, Hochmut, Hoffart, Hohn,
Luft, mißachten, nichts, niedrig, niemand, nörgeln, Prahlerei, Schmach, Spötter / Spötterin, spotten, stolz, übersehen,
unbeachtet, unbedeutend, verdammen, verfolgen, verspotten, verstoßen, verurteilen, verwerfen, Zwerg / Zwergin;
≠ achten, anhimmeln, danken, ehren, erheben, Hochachtung, Ruhm, sammeln, schätzen,
verbeugen, vergöttern, Wertschätzung
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{123:3} Sei uns gnädig,
HERR,
sei uns gnädig!
Denn wir sind sehr voll Verachtung.
{123:4} Sehr voll ist unsre Seele
von der Stolzen Spott
und der Hoffärtigen Verachtung.
(Lutherbibel, 1912, Psalm 123:3-4)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 12.1.2024}
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 4.3.2026}
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Haben wir nicht alle ein{ und denselb}en Vater?
Hat uns nicht ein {und derselbe} Gott geschaffen?
Warum verachten wir denn einer den andern
und entheiligen den Bund,
mit unsern Vätern gemacht?
(MALEACHI; in:
Lutherbibel, 1912, Maleachi 2:10)
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„Kein Knecht kann 2 Herren dienen:
Entweder er wird den einen hassen
und den andern lieben,
oder er wird dem einen anhangen
und den andern verachten.
Ihr könnt nicht Gott
samt dem Mammon dienen.“
(JESUS zu seinen Jüngern,
wiedergegeben durch den Evangelisten LUKAS
in dessen Bericht an Theophilus; in:
Lutherbibel, 1912, Lukas 16:13)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 23.2.2024}
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Verachtest du den Reichtum seiner {= Gottes} Güte,
Geduld und Langmütigkeit?
(PAULUS an die Christen zu Rom = Roma-RM/I; in:
Lutherbibel, 1912, aus Römer 2:4)
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Gibt es einen größeren Toren als den,
der alle anderen Menschen verachtet?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 5)
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„Verachtung“ heißt der Igel,
der jeden Wettlauf gewinnt.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 298)
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Ein Narr wird
von den meisten Menschen verachtet.
Das kann er nur ertragen,
wenn er seine Eitelkeit überwunden hat.
Aber warum gilt er dann noch als Narr?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 414)
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Porträts prägen unsere Wertungen.
Auf Dichter, von denen wir
nur Jugendporträts kennen,
blicken wir in der Regel hinab.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 443)
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In seinen Büchern predigte er,
jeder Mensch sei zu achten;
doch er selbst wollte keinen anderen
Schriftsteller neben sich gelten lassen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 521)
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Warum verachtet ihr
den Komponisten von Märchenopern,
die Schreiberin von Kinderbüchern?
Ihr eitlen Elitasten!
Wer ein Kinderherz erfreut
und erwärmt hat,
tat mehr als alle,
die den Schlüssel des Paradieses
mit Füßen getreten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 548)
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Wer mehr sein will als scheinen,
beklagt sich nicht darüber,
zuwenig geachtet zu werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 594)
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Einen Karl Valentin wird
es
hierzulande nie wieder geben;
denn die heutigen Zuschauer brauchen
einen Kabarettisten als Beweis
ihres eigenen geistigen Niveaus.
Ein Naturtalent gilt nicht als standesgemäß,
wird verachtet und wird davongejagt.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 608)
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Es ist traurig,
wenn die Literaturkritik hierzulande
Heiterkeit verachtet.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 661)
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Wer Menschen hofiert,
die ihm reich erscheinen,
und Menschen, die er für arm hält, verachtet,
gehört auf die Anklagebank
vieler Strafprozesse und sollte den Orden
„Herold des Verbrechens“ erhalten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 792)
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Viele Zeitgenossen verachten JEAN PAUL,
wenige haben einen seiner Romane
zu Ende gelesen.
Aber wer will bestreiten,
daß die Schatzkammer
der JEAN PAULschen Gedanken
sehr groß gewesen sein muß!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 809)
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Mit welcher Liebe, Achtung und Genialität
Charles Dickens die verachteten
„kleinen Leute“ zeichnet!
Wie ein guter Zauberer,
der die wahren Werte sichtbar macht.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 948)
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Im Herbst
1
Es tät’ ein Bäumchen stehen
in schönster Frühlingszier,
und zarte Düfte wehen
zu Menschen, Pflanz’ und Tier.
Doch niemand mocht’ es achten
denn nur ein Wespenschwarm;
die Menschen es belachten,
die Blüte welkt vor Harm.
2
Und viele Tage gehen
dahin im Jahresstreif,
stolz kann das Bäumchen sehen
auf Früchte, die jetzt reif.
Die wollt’ es gern verschenken
und wirft sie alle ab;
doch niemand will’s bedenken
und beuget sich herab.
3
Dem Bäumchen hilft kein Flehen,
schon spät ist Herbsteszeit,
und seine Blätter wehen
rings in die Lande weit.
Und mancher tät’ sie wenden,
und mancher tritt sie klein;
da müssen sie verenden
und wohl vergebens sein.
4
Bald Winterstürme wehen,
die Axt, sie nahet schon,
das tät’ das Bäumchen sehen
und raunt mit leisem Ton:
„Ihr mögt den Stamm nur fällen,
doch baut ein Boot daraus;
tragt’s an des Stromes Wellen
und fahrt zum Quell nach Haus.“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 1.000)
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