Tore (div.)

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Ein Winterabend
1
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
lang die Abendglocke läutet,
vielen ist der Tisch bereitet,
und das Haus ist wohlbestellt.
2
Mancher auf der Wanderschaft
kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
aus der Erde kühlem Saft.
3
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
auf dem Tische Brot und Wein.
                           
(2. Fassung in: Sebastian im Traum, (Verlag Kurt Wolff) Leipzig-L 1915, S. 30)
(Georg TRAKL,

*3.2.1887 Salzburg-S/A;
3.11.1914 Krakau = Kraków-KR/PL

angeblich durch  Überdosis Kokain nach Kriegseindrücken)
{ein unfaßbares, kerzendes Abendmahlsgedicht;
nicht nur für viele,
sondern erquickend für alle Menschen!
KalenderQouz, *6.11.2023}

                  

                         

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Mißtrauen und blindes Vertrauen
öffnen das Tor zur schiefen Bahn.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 113)

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Ein armseliges Land,
in dem Menschenfreunde ausgegrenzt,
dem Betrügen aber Tür und Tor
geöffnet werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 655)

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Wen der Undank seiner Mitmenschen
bekümmert oder gar verbittert,
der steht noch unter dem Pantoffel
seiner Eitelkeit
und läßt die Liebe vorm Tore sitzen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 725)

 

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