Strom

vgl auch  → AllgemeinheitBreite fließen GesellschaftKulturLandschaftModeSittetragenTragfähigkeitvielWasserWertmaßstab;
BachBrunnenMeerQuelle
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Wen da dürstet,
der komme zu mir und
trinke!
Wer an mich glaubt,
wie die Schrift sagt,
von des Leibe werden Ströme
des lebendigen Wassers fließen.
(JESUS am letzten Tag des Laubhüttenfestes
vermutlich im Tempel zu Jerusalem-JM/IL
vermutlich zu den dort versammelten Juden;  in:
Lutherbibel, 1912, aus Johannes 7:37-38)

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Einsiedlers Geheimnis

„Du hast kein Telephon,
also gibt es dich nicht.“
„Du hast keinen Guckkasten,
also gibt es dich nicht.“
„Du weißt keinen Wagen zu fahren,
also gibt es dich nicht.“
„Du haust keinen übers Ohr,
also darf es dich gar nicht geben.“
Ich schwimme gegen den Strom,
also lebe ich!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 984)

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Im Herbst

1
Es tät’ ein Bäumchen stehen
in schönster Frühlingszier,
und zarte Düfte wehen
zu Menschen, Pflanz’ und Tier.
Doch niemand mocht’ es achten
denn nur ein Wespenschwarm;
die Menschen es belachten,
die Blüte welkt vor Harm.
2
Und viele Tage gehen
dahin im Jahresstreif,
stolz kann das Bäumchen sehen
auf Früchte, die jetzt reif.
Die wollt’ es gern verschenken
und wirft sie alle ab;
doch niemand will’s bedenken
und beuget sich herab.
3
Dem Bäumchen hilft kein Flehen,
schon spät ist Herbsteszeit,
und seine Blätter wehen
rings in die Lande weit.
Und mancher tät’ sie wenden,
und mancher tritt sie klein;
da müssen sie verenden
und wohl vergebens sein.
4
Bald Winterstürme wehen,
die Axt, sie nahet schon,
das tät’ das Bäumchen sehen
und raunt mit leisem Ton:
„Ihr mögt den Stamm nur fällen,
doch baut ein Boot daraus;
tragt’s an des Stromes Wellen
und fahrt zum Quell nach Haus.“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 1000)

 

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