incl. Rachegefühl, Rachsucht, rachsüchtig, rächen, Rächer / Rächerin
vgl auch → Blutrache, danken, hassen, Justiz, lohnen, strafen, Todesstrafe, Unrecht, Verbrechen, vergelten, Zorn;
≠ Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gnade, Rechtsstaatlichkeit, Ungerechtigkeit, vergeben, versöhnen, verzeihen, verzichten
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Rächet euch selber nicht,
meine Liebsten,
sondern gebet Raum dem Zorn Gottes.
(PAULUS an die Christen zu Rom = Roma-RM/I; in:
Lutherbibel, 1912, aus Römer 12:19)
{Glosse:
und seiner Gnade.}
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Jedermann sei untertan der Obrigkeit,
die Gewalt über ihn hat.
Denn es ist keine Obrigkeit
ohne von Gott;
wo aber Obrigkeit ist,
die ist von Gott verordnet.
Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt,
der widerstrebt Gottes Ordnung.
Denn sie ist Gottes Dienerin dir zugut,
eine Rächerin zur Strafe über den,
der Böses tut.
Darum ist's not, untertan zu sein,
nicht allein um der Strafe willen,
sondern auch um des Gewissens willen.
(PAULUS an die Christen zu Rom = Roma-RM/I; in:
Lutherbibel, 1912, aus Römer 13:1+2+4+5)
{Glosse:
Dennoch lebte auch Paulus des Glaubens,
daß Gott mehr zu gehorchen sei
denn den Menschen.
Ein Christ müßte sich also vornehmen:
Sei untertan der Obrigkeit,
solange diese Gottes Dienerin ist;
vgl Apostelgeschichte 5:29, Galater 1:10.}
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Ein Christ rächt sich
nie in seinem Leben.
(Old Shatterhand; in:
Karl MAY: Old Surehand 1, 1894, Kapitel 3, S. 366)
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Ein rachsüchtiger Mensch
ist kein guter Mensch;
er handelt nicht nur unedel,
sondern verwerflich;
er greift,
ohne irgendein Recht dazu zu besitzen,
der göttlichen und der menschlichen Gerechtigkeit vor
und läßt dadurch,
daß er seinem Egoismus, seiner Leidenschaft
die Zügel überwirft,
nur merken,
wie verächtlich schwach er ist.
(Karl MAY: Old Surehand 3, 1896, Kapitel 1, S. 1)
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Verzeihen, das den anderen demütigt,
ist für den Selbstgerechten ein Weg,
sich zu rächen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 81)
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Es gibt 3 Arten von Vergeltung:
Rache, demütigende Großmut und
helfendes Verzeihen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 121)
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Es rächt sich, wenn der Mensch
in der Natur nur seine Sklavin sieht
und nicht seine Wohltäterin.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 179)
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Und der Schreiberteufel fragte
den obersten Teufel:
„Was soll ich schreiben,
damit die Menschen
mit ihren Augen nicht sehen
und mit ihren Ohren nicht hören?“
Und der oberste Teufel
antwortete und sprach:
„Der 1. Gemeinde schreibe:
Betet zu Menschen und nicht zu Gott!
Der 2. Gemeinde schreibe:
Kümmert Euch um das Diesseits,
und vergeßt, daß es ein Jenseits gibt!
Der 3. Gemeinde schreibe:
Wehrt den Kindlein, und prangert jeden an,
der sein täglich Brot
nicht bedenkenlos verdienen will!
Der 4. Gemeinde schreibe:
Achtet den Schein höher als das Sein,
eitle Erkenntnis höher als die Liebe,
und stellt keine Fragen!
Der 5. Gemeinde schreibe:
Strebt nach der Herrschaft,
dient keinem Menschen,
und weidet mit eisernem Stabe!
Der 6. Gemeinde schreibe:
Rächt jede Ungerechtigkeit,
ergreift das Schwert,
und rottet die Barmherzigkeit aus!
Der 7. Gemeinde schreibe:
Haltet Euren Glauben für Wissen;
haltet allein Euch für klug,
bewahrt Euch Eure Selbstsicherheit;
und denkt nicht nach über das,
was Ihr nicht sehen könnt!“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 445)
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Wer sich an Toten rächen will,
ist todkrank.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 534)
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Menschen und Gesellschaften, die ihre
Rachegefühle – insbesondere die Blutrache –
nicht überwinden können, werden immer
unterentwickelt bleiben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 890)
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Frieden heißt,
auf Rache zu verzichten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 899)
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