Politiker / Politikerin

incl.  Legislative,  Politik,  politisch
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In der Öffentlichkeit pflegte er
stets besorgt dreinzublicken,
um wenigstens von den Schwerhörigen
und Tauben
noch ernst genommen zu werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 101)

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Er war ein Sonntagsredner
nach dem Geschmack des Pöbels;
denn wenn es galt, sich zu loben,
sagte er „wir“ und meinte „ich“;
und wenn es galt, Schuld einzugestehen,
sagte er wiederum „wir“
und meinte „die andern“.
Und so dachte auch der Pöbel.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 104)

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Wenn aus einer Kirche
eine politische Partei geworden ist,
sollte sie sich auch entsprechend
umbenennen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 118)

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Weshalb dieser Mann gewählt wurde?
Weil viele Menschen eitel sind;
sie wollten sich beweisen,
sogar ihrem Reichsverweser
überlegen zu sein.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 154)

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Reichsverweser
ist die treffende Bezeichnung
vieler Kabinetts-Monarchen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 155)

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Wen sollte es verwundern,
wenn ein Politiker seine Moral begräbt,
sobald er ein Abgeordneter geworden ist!
Welchen Zweck hätten sonst
die vielen Urnengänge
in den Parlamenten?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 189)

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Er gab vor,
eine jede Gefahr gebannt
und alles im Griff zu haben;
und seine Wähler waren sein ein und alles.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 439)

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Er war ein großer Ankündigungsminister
und bescherte der Kasse seiner Partei
eine große Spendenflut.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 532)

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Alkohol – Gift,
das Politiker und Kaufleute als Heilmittel
(für ihre Geldkatzen) handeln
und das selbst die tötet,
die ihm nicht verfallen sind.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 547)

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Wer viel verspricht,
wird wenig halten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 555)

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Weiter so, Deutsches Arm?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 573)

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Er hielt sich für einen frommen Politiker,
denn er habe noch niemanden beraubt
und auch noch niemanden umgebracht.
Und doch war er ein Komplize derer,
welche eine schöne Stadtansicht
nach der anderen raubten und die Sehenden
um deren Lebensfreude brachten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 587)

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Der Präsident verkündete stolz,
daß auf seinen Befehl
Blut vergossen worden war.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 605)

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Er war Kuhhändler,
also Dorfpolitiker.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 657)

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Diese Dorfpolitiker hatten kürzlich
eine Sitzung des Landesparlamentes
besuchen dürfen und versuchten heute
ernsthaft, diese nachzuspielen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 658)

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In dieser Stadt wird Schießlärm
sogar noch mit Steuergeldern gefördert.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 659)

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Bei Hinterwaldpolitikern
gelten Vereinsbelange
für das oberste Wohl des Volkes.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 660)

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Verlassen hast du das sinkende Schiff,
dich für einen Lotsen haltend,
gleichst du doch nur jenem Nagetier.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 727)

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Noch immer verdammen und verurteilen
hierzulande Politiker und Diplomaten
im Namen ihres Volkes ein anderes Volk,
nur weil es unter diesem einen Politiker gibt,
der nicht so ist, wie sie selber es sein sollten.
Ich schäme mich
meiner Staatsangehörigkeit.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 729)

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Ist es Absicht, daß besonders
zur Weihnachtszeit Politiker,
die sich für fromme Christen ausgeben,
mit ihren Hiobsbotschaften
Menschen in die Selbsttötung treiben?
Es wäre schön, wenn ihnen niemand mehr
diesen Gefallen täte.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 730)

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Die häufigste Berufskrankheit
unter Pfarrern, Lehrern und Politikern:
Schwerzuhörigkeit.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 783)

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Bedeutet Politik,
abgestandenes Wasser
unter dem Etikett eines Heilmittels
zu verkaufen?
oder gar dieses abgestandene Wasser
durch Schmutz zu ersetzen?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 842)

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Mancher „kritische“ Schriftsteller
ist einem Politiker gleich,
der Armut zu bekämpfen wähnt,
wenn er in den Slums
die Elendshütten abreißen,
aber keine neuen Unterkünfte bauen läßt.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 843)

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Wer hätte gedacht,
daß sich die Timokratie
so lange halten würde?
Freilich nennt sie sich inzwischen anders.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 882)

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Diktatoren
– und die gibt es nicht nur in der Politik –
verhalten sich oft widersprüchlich:
Einerseits wollen sie
lauter Marionetten um sich haben,
andererseits beklagen sie sich,
daß es in ihrer Umgebung
gar keine Eigeninitiative gibt.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 889)

 

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Wo viel Schaum geschlagen wird,
ist das Wasser weder sauber
noch gesund.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 938)

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Wie es um die Friedensliebe
dieses Politikers bestellt gewesen war,
zeigte sich an den kriegerischen Ehrungen
während seiner Trauerfeier.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 951)

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„Je schlechter es den Wählern
im Jahr  v o r  der Wahl geht“,
sprach der Stratege der Regierungspartei,
„desto besser
wird ein deutlicher Aufwärtstrend
im Wahljahr sichtbar.“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 957)

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Wie viele Gesetze
sind in den letzten Monaten
erlassen worden,
die das Vertrauen in den Staat
und in die Gerechtigkeit
gestärkt haben?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 992)

 

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