vgl auch → hören, lauschen, scharf, Schwerhörigkeit, Schwerzuhörigkeit, Sinn, taub, verschließen, verstehen, verstocken, zuhören
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{94:9} Der das Ohr gepflanzt hat,
sollte der nicht hören?
Der das Auge gemacht hat,
sollte der nicht sehen?
{94:10} {...}, – der die Menschen
lehrt,
was sie wissen?
(Lutherbibel, 1912, aus Psalm 94:9-10)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 16.2.2024}
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Ist auf deinem Psalter,
Vater der Liebe, ein Ton
unserm Ohre vernehmlich,
so erquick unser Herz,
so erquick unser Herz!
Öffne den umwölkten Blick
über die tausend Quellen
neben uns Durstenden
in der Wüste.
Ist auf deinem Psalter,
Vater der Liebe, ein Ton
unserm Ohre vernehmlich,
so erquick unser Herz,
so erquick unser Herz!
(vgl aus Harzreise im Winter, Gedicht-Strophe 7)
D: Johann Wolfgang von GOETHE
(*28.8.1749 Frankfurt am Main, Großer Hirschgraben;
†22.3.1832 Weimar-WE)
*19.11.-14./16.12.1777;
EA in: Johann Wolfgang von GOETHE:
Goethe's Schriften. Band 8,
(Verlag Georg Joachim Göschen) Leipzig-L 1789,
Seite 193-197
(Strophe 7 auf Seite 195;
dort: seinem Ohre - erquicke sein - neben
dem;
sowie großgeschriebene Versanfänge
und keine Vers-Wiederholungen)
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Goethes_Schriften_8_1789_195.jpg
K: Johanns BRAHMS
(*7.5.1833 Hamburg-HH, Caffamacherreihe;
†3.4.1897 Wien-IV-Wieden/A, Karlsgasse 4, vermutlich durch Krebs)
Rhapsodie für eine Altstimme, Männerchor und Orchester op. 53 {Alt-Rhapsodie}
*Sommer 1869
UA: 3.3.1870 in Jena-J
EA: (Simrock'sche Verlagshandlung), Berlin-B
Juni 1870
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cc/Brahms_op53_Rhapsodie_Partitur.pdf
I: zB hr-Sinfonieorchester, Frankfurt am Main
& Collegium Vocale Gent
& Ann Hallenberg, Mezzosopran,
& Philippe Herreweghe, Dirigent,
Frankfurt am Main, Alte Oper, live am 25.10.2013:
https://www.youtube.com/watch?v=2JPOy3gF9Lw,
ab 7:00c}
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Je mächtiger ich zu sein scheine,
desto leiser und seltener
dringt die Wahrheit an mein Ohr.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 123)
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Und der Schreiberteufel fragte
den obersten Teufel:
„Was soll ich schreiben,
damit die Menschen
mit ihren Augen nicht sehen
und mit ihren Ohren nicht hören?“
Und der oberste Teufel
antwortete und sprach:
„Der 1. Gemeinde schreibe:
Betet zu Menschen und nicht zu Gott!
Der 2. Gemeinde schreibe:
Kümmert Euch um das Diesseits,
und vergeßt, daß es ein Jenseits gibt!
Der 3. Gemeinde schreibe:
Wehrt den Kindlein, und prangert jeden an,
der sein täglich Brot
nicht bedenkenlos verdienen will!
Der 4. Gemeinde schreibe:
Achtet den Schein höher als das Sein,
eitle Erkenntnis höher als die Liebe,
und stellt keine Fragen!
Der 5. Gemeinde schreibe:
Strebt nach der Herrschaft,
dient keinem Menschen,
und weidet mit eisernem Stabe!
Der 6. Gemeinde schreibe:
Rächt jede Ungerechtigkeit,
ergreift das Schwert,
und rottet die Barmherzigkeit aus!
Der 7. Gemeinde schreibe:
Haltet Euren Glauben für Wissen;
haltet allein Euch für klug,
bewahrt Euch Eure Selbstsicherheit;
und denkt nicht nach über das,
was Ihr nicht sehen könnt!“
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 445)
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Einsiedlers Geheimnis
„Du hast kein Telephon,
also gibt es dich nicht.“
„Du hast keinen Guckkasten,
also gibt es dich nicht.“
„Du weißt keinen Wagen zu fahren,
also gibt es dich nicht.“
„Du haust keinen übers Ohr,
also darf es dich gar nicht geben.“
Ich schwimme gegen den Strom,
also lebe ich!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 984)
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