incl. müde
vgl auch → einschlafen, einschlummern, erschlagen, Gleichgültigkeit, langweilen, liegen, Oberflächlichkeit, ruhen, schlafen,
Schlaflied, Schlafmütze, schlummern, Schwachheit, Schwermütigkeit, Trägheit;
≠ eifern, Fleiß, Lust, wachen
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Aber die sich bessern,
läßt er{, Gott,} zu Gnaden kommen;
und die da müde werden,
tröstet er{, Gott},
daß sie nicht verzagen.
(JESUS SIRACH d. Ä.; in:
Lutherbibel, 1912, Sirach 17:20)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 6.8.2024}
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 24.2.2026}
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{12:12} Darum richtet wieder auf
die lässigen Hände
und die müden Knie
{12:13} und tut gewisse Tritte mit euren Füßen,
daß nicht jemand strauchle
wie ein Lahmer,
sondern vielmehr gesund werde.
(Lutherbibel, 1912, Hebräer 12:12-13)
{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 9.2.2023}
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Abend
Der schnelle Tag ist hin, die Nacht schwingt ihre Fahn’
und führt die Sterne auf. Der Menschen müde Scharen
verlassen Feld und Werk; wo Tier und Vögel waren,
trau’rt jetzt die Einsamkeit. Wie ist die Zeit vertan!
Der Port naht mehr und mehr sich zu der Glieder Kahn.
Gleich wie dies’ Licht verfiel, so wird in wenig’ Jahren
ich, du und was man hat und was man sieht, hinfahren.
Dies Leben kommt mir vor als eine Renne-Bahn.
Laß, höchster Gott, mich doch nicht auf dem Laufplatz gleiten,
laß mich nicht Ach, nicht Pracht, nicht Lust, nicht Angst verleiten!
Dein ewig heller Glanz sei vor und neben mir!
Laß, wenn der müde Leib entschläft, die Seele wachen.
Und wenn der letzte Tag wird mit mir Abend machen,
so reiß mich aus dem Tal der Finsternis zu dir.
(Andreas GRYPHIUS: Freuden vnd Trauer-Spiele auch Oden vnd Sonnette sampt Herr Peter Squentz Schimpff-Spiel.
Sonnette. Das Ander Buch, 1658, S. 30)
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Zauberhaft,
wie Clemens Brentano erzählt!
Der Verstand wird müde
und schlummert ein;
doch nur so wird im Leser
der Zugang zu den verborgenen Schätzen
des Unterbewußten frei.
Was wollen wir von einem Dichter
noch anderes verlangen!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 426)
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Zwar hatte diese ausführliche Beschreibung
nichts mit der Romanhandlung zu tun,
aber dem Autor trug sie die Illusion ein,
sich für gebildet und
für einen genauen Beobachter zu halten;
dem Leser brachte sie die nötige Müdigkeit,
sogleich einschlafen zu können.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 531)
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