vgl auch → anklagen, Anwältin / Anwalt, bestrafen, einsperren, Gebot, Gerechtigkeit, Gesetz, Gesetzbuch, Gnade, hinirchten, Kritiker / Kritikerin, Polizei, Rache, Recht, Rechtsstaatlichkeit, Regel, richten, Staatsanwältin / Staatsanwalt, strafen, Strafprozeß, Straftat, Todesstrafe, urteilen, Verbot, Verbrechen, verklagen, verurteilen
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Wer eine Bestrafung fordert,
beweist,
daß er nicht zu helfen weiß.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 33)
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Wer einen Menschen
„Selbstmörder“ nennt,
ist der kein Mörder, –
kein Rufmörder?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 54)
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Wie viele Menschen wurden schon verurteilt,
weil sich niemand die Zeit nahm,
sie zu verstehen!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 146)
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Die scheinbar frömmsten Menschen
sind die strengsten Richter –
und vergessen,
daß Gott Liebe ist.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 201)
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Wie oft fordere ich
von einem anderen Menschen,
was ihm niemand gegeben hat?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 232)
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Unsere Urteile sind Vorurteile.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 259)
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Warum sitzt Herr Argwohn
so oft auf dem Richtstuhl,
aber nie auf der Anklagebank?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 269)
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Nenne mir eine gerechte Strafe!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 352)
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Wer bis auf einmal
keines Diebstahls überführt wurde,
gilt dennoch lebenslang als Dieb.
Warum sollte er also ehrlich werden,
wenn ihn niemand
von seinem Stigma befreit!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 366)
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Gibt es Staatsanwälte,
die wenigstens einem Menschen helfen
und ihn bessern?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 404)
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Welcher Mensch hat das Recht,
einen anderen zum Tode zu verurteilen? –
Ich kenne keinen!
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 492)
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Hierzulande gilt es
noch immer als rechtsstaatlich,
den Menschen einzusperren,
der sich für den Frieden eingesetzt hat,
dagegen Schurken,
die Haß und Krieg fordern,
mit Ehren zu überhäufen?
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 736)
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Es ist die Tragik von Gesetzen,
Richten zu gebären
und Heucheln
und Verzweifeln
und zuweilen Henken.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 778)
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Wer Menschen hofiert,
die ihm reich erscheinen,
und Menschen, die er für arm hält, verachtet,
gehört auf die Anklagebank
vieler Strafprozesse und sollte den Orden
„Herold des Verbrechens“ erhalten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 792)
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Wer „Verbrecher“ genannt wird,
gehört einer Minderheit an.
So ist es hierzulande möglich,
daß ein Mensch,
der nur eine Kleinigkeit gestohlen hat,
über seinen Tod hinaus
als „Dieb“ verdammt wird.
Wer dagegen einen großen Betrag
an Steuern „hinterzogen“ hat,
wird schwerlich überhaupt
als „Verbrecher“ bezeichnet werden;
sondern er gilt als „normal“
und der herrschenden Meinung angepaßt.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 846)
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Menschen und Gesellschaften, die ihre
Rachegefühle – insbesondere die Blutrache –
nicht überwinden können, werden immer
unterentwickelt bleiben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 890)
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Auch ein Egoist
müßte die 10 Gebote anerkennen;
denn sie sind zu unserem langfristigen
Schutz und Nutzen gegeben.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 949)
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