deuten (div.)

incl.  Deutung,  Deutungsversuch

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Wahre Gleichnisse sind reicher
denn armselige Deutungsversuche.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 336)

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Nachdem er ein paar Fachausdrücke
für psychisches Fehlverhalten
auswendig gelernt hatte,
wußte er jeden Traum zu deuten.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 427)

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Sein Eigentum

Dies Gedicht zu deuten ist unsäglich.
Wer es dennoch tut, der scheitert kläglich.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 753)

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Pöbelhistoriker nenne ich einen Schurken,
der für den Pöbel
aus historischen Tatsachen, Fälschungen,
Deutungen und Irrtümern
ein Unschuldszeugnis zusammenklebt;
dabei schiebt er die Alleinschuld
an Verbrechen einem einzelnen
oder einer Minderheit von Verstorbenen zu,
die sich nicht mehr wehren können
und zuweilen noch gnädig
als wahnsinnig bezeichnet werden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 758)

            

            
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Könnte ich Klänge herbeizaubern
wie Clemens Brentano,
könnten meine Worte wärmen
wie die des Wandsbecker Bothen,
wären sie nicht zu Ende zu deuten
wie die von Novalis oder Friedrich Hölderlin, –
im Vergleich mit Johannes Brahms
wäre ich noch immer arm.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 925)

                         

                

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