30. Februar (30.2.)  Allerdanken

     

     

Jedes Jahr an Wochentagen zu feiern, an denen sonst keine Freude aufkommen will.  Und schon kommt Freude auf und ein Ahnen von ewigem Leben.  Denn wenn ich an einen Menschen denke und es wird mir dabei warm ums Herz, dann kann der doch noch nicht tot sein.  Und wenn ich bedenke, wie vielen ich in meinen paar Erdentagen etwas zu verdanken habe, dann macht's mich zwar reich, aber klein genug fürs Nadelöhr und Gnadenpförtlein.  Danke, daß ihr tatet, was ihr konntet.  Vergelt's euch Gott mit ewiger Freude und – Weitersegnen!

     Und da Dank nicht nur ein Echo ist, sondern auch als Lebenszeichen dienen kann, ist Allerdanken nicht auf die Lebenden drüben beschränkt, sondern bezieht auch Menschen ein, die hüben noch unterwegs sind und lieber heizen, denn über die Kälte zu klagen.

     

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In dir ist Freude
1.
In dir ist Freude
in allem Leide,
o, du süßer Jesu Christ!
Durch dich wir haben
himmlische Gaben,
du wahrer {alternativ: du der wahre} Heiland bist.
Du hilfst von Schanden,
rettest von Banden;
wer dir vertrauet,
hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben.
Halleluja!
Zu deiner Güte
steht unser G'müte,
ist dir ergeben
im Tod und Leben;
nichts kann uns scheiden.
Halleluja!
2.

Wenn wir dich haben,
kann uns nichts schaden
Teufel, Welt, Sünd’ oder Tod;
du hast's in Händen,
kannst alles wenden,
wie nur heißen mag die Not.
Drum wir dich ehren,
dein Lob vermehren
mit hellem Schalle,
freuen uns alle
zu dieser Stunde.
Halleluja!
Wir jubilieren
und triumphieren,
lieben und loben
dein’ Macht dort droben
mit Herz und Munde.
Halleluja!

(DH: Johann LINDEMANN, EA 1594 oder 1596 oder 1598,
nach der Melodie des Madrigals A lieta vita Amor ci invita,
von Giovanni Giacomo GASTOLDI, EA 1591;
hier nach dem Dresdner Gesangbuch,
Anhang: Sammlung geistlicher Lieder zum Gebrauch für Schulen,
(Fr. Chr, Wilh. Vogel) Leipzig 1827,
S. 107, Nr. 110)

 

{Lieber Gott bekannter Dichter,
bei Euch konnte die deutsche Sprache noch reimen, sprudeln, hüpfen und tanzen, und das nach italienischer Musik!  Schade, daß die heutigen Liedertexter hierzulande das nicht mehr lernen wollen und ihre Sprache kümmern lassen und auf Bettelei ausschicken.  Danke für dieses erquickende Geschenk.  Zwar haben die Elitasten in meiner Kirche Euer Lied nicht für ihrer hohen Erkenntnis und ihrem Musikniveau als angemessen erachtet, aber es ist keine Schande, nicht für schräg und mißtönend genug eingestuft zu werden;  und hätten sie’s doch in ein Gesangbuch aufgenommen, wär’s gewiß bald mit einem schauerlichen Tonsatz verhunzt worden.  In unserer Klangstunde jedoch waren Text und Ton willkommen und haben in Herzen weitergeklungen.  Danke dafür.  Ihr seht, es war nicht vergeblich.  ADieu!

KalenderQouz, dem Euer Lied am *17.1.2023 auf Sonnenstrahlen derart zugeflogen ist,

daß er’s in seine Allerdankensammlung aufnehmen mußte,

ob er wollte oder nicht.}

 
  
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Wir denken heute an alle, deren exaktes Geburtsdatum nicht überliefert ist oder das der KalenderQouz nicht kennt oder das er aus Schutzgründen verschweigt:

 

Thorsten Andersohn
*x.x.19xx Schleswig-Holstein

Pflegender


{Lieber Bruder Andersohn,
denn auch wir haben manches Vaterunser gemeinsam gebetet.  Ihr seid gerne für andere Menschen da und habt Euch bei der Wahl zwischen höherem Einkommen und Freude für die Freude entschieden.  Aber eine solche Arbeit verlangt auch, Schattenseiten zu ertragen: Undank, Ungerechtigkeit, aber auch das, was „Selbstausbeutung“ genannt wird.  Der liebe Gott lenke Euren Blick aber immer auf das, was Freude macht, und lasse Euch erleben, daß Ihr nicht vergeblich gearbeitet habt.  Ja, gedient!  Ein Herrscher seid Ihr nie gewesen, zumal der Weg des Herrschens nie zu Gott führt und nicht glücklich macht.  Statt dessen schenke Euch der liebe Gott die Freude, dienend ein Segen zu sein;  sein Segen!  Er schenke Euch Gesundheit, Schutz und am täglich’ Brot immer genug, um’s mit andern teilen zu können und Wunder zu erleben.  Danke für Eure Hilfsbereitschaft und Euren Beitrag, daß ich mich in unseren Klangstunden über 10 Jahre lang willkommen gefühlt habe.  Ich wünsche Euch und Euren Angehörigen eine gute Heimreise (und mir auch) – ADieu!  KalenderQouz, *7.4.2022}

 

 

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Roger Bannicke
*x.x.195Nordrhein-Westfalen

 

{Mindestens einmal hast Du 1977 in der holsteinischen Provinz einen Dienst für mich übernommen, ohne nach Bezahlung zu fragen, und mich erleben lassen, daß es unter Menschen noch echte Kameradschaft gibt.  Danke schön.  Was aus Dir geworden ist, weiß ich nicht;  aber wie Du siehst, klingt das Gute, das Du getan hast, noch immer nach.  Ich wünsche Dir weiterhin solch einen Reichtum, den Du mit andern teilen kannst, und am Ende Deiner Erdenreise die Freude, daß Du’s getan hast.  ADieu! 

KalenderQouz, *30.11.2022}

 


***

 

 

Reinhard Bogen
*x.x.196Hessen

 

{Dich kennzeichnet wohl am besten das Wort Bruder, und Du warst wohl manchem ein Bruder, der gar nicht mit Dir verwandt war.  Danke dafür;  und der liebe Gott vergelte – nein, das klingt zu sehr nach Bezahlung.  Der liebe Gott schenke Dir Freude als Draufgabe und lasse Dein Herz warm werden, wenn Du an die denkst, denen Du helfen konntest.  Ich wünsche Dir noch eine schöne, segensreiche Erdenreise, die Dich schließlich nach Hause führt.  Der liebe Gott schenke Dir Frieden und täglich Freude;  ansteckende Freude.  Wir werden uns auf dieser Erde wohl nie mehr begegnen;  aber wer so viele Geschwister hat wie Du, wird das bestimmt nicht bedauern.  ADieu! 

KalenderQouz, an Deinem Geburtstag 2023}


***

 

Joachim Braun
*x.x.195Schwaben{?}
Chorleiter, Patridiakonus auf den Spätzlefildern

{Hochehrwürden, –
nein, diese Anrede trifft’s nicht und hatte ihren Grund in der Amtsbezeichnung Patriarch;  und diese habe ich flugs verworfen, damit’s nicht mißverstanden wird.  Nein, Ihr wart kein selbstherrlicher Herrscher;  jedoch – hat jeder, der nicht Eure Meinung teilte, es immer einfach mit Euch gehabt?  Dennoch – ich denke, Ihr habt Eure Gemeinde als Familie aufgefaßt und Euch als jemand, der für diese Familie da ist.  Und diese Familie gab’s nicht nur zu den Gottesdienstzeiten, sondern 7mal in der Woche und 24 Stunden am Tag.  Ihr habt den Gemeindeofen eingeheizt, und ich wünsche Euch, daß dieser Ofen weiterhin heizt und geheizt wird.

     Was schätze ich an Euch?  Erstlich, daß Ihr keine Imitation seid, sondern ein Original;  2. die Kürze Eurer öffentlichen Gebete;  3., daß Eure Predigten voller Überraschungen waren und es nun eben auf eine andere Art sind;  4., daß Ihr Euch nicht fragt, womit soll ich meine Zuhörerinnen heute belehren, sondern: Was brauchen meine Geschwister heute?  5.  – Noy, hier brech’ ich ab, denn auch Lob kann den Charakter verderben.

     Doch: Danke, denn auch Ihr habt die Arbeit der QouzFamilie mitgeprägt;  im Guten!

     Ach so, was ich an Euch auszusetzen habe?  Na ja, bestimmt das eine oder andere;  aber wenn ich mir jetzt vorstellen täte, Ihr wäret so wie ich, – noy, ich glaub’, das fänden wir beide nicht gut.  Dann doch besser: ein Schatz im Acker, der ohne den Acker nicht zu haben ist.  Und sollte da gar Unkraut wachsen, na, dann macht’s wie ich mit meinem Unkraut: Vertrauen wir beide dem Gärtnermeister, der’s zu Dung umwandeln kann.  Und solltet Ihr doch mal unter einem Wacholder liegen und denken, es wär’ alles vergeblich gewesen, dann möge Euch jener weise Mann in den Sinn kommen, der einen Stein in die Nordsee wirft und weiß, daß dies Auswirkungen bis an den Strand bei Neapel haben wird.  Viel Freude darin, zu tun, was Ihr könnt!  Eine angenehme Heimreise wünscht uns aDieu

KalenderQouz, *21.+26.3.2022}

 

 

***

 

 

Ulrich Götte
*x.x.195x  Wuppertal-W
LebensversicherungsPensionär, Geistlicher

1983  20.4. (25)  Unterdiakon NAK Wuppertal-Elberfeld
1986  (28c)  Priester NAK Wuppertal-Elberfeld

1991  (33c)  Evangelist NAK Wuppertal-Elberfeld
1993  6.10.1993 bis 9.3.1997 (35-39)  Vorsteher NAK Schwelm
1997  9.3.1997 bis 26.2.2012 (39-54)  Bezirksältester NAK Wuppertal

2012  26.2.2012 bis 6.11.2022 (54-64)  Bischof NAK NRW-Süd

_____(HA+ME+RS+SG+W)


{Lieber Bischof Ulrich,
zu Deinem Geburtstag wünsche ich Dir auf diesem Wege Gottes Segen in allem, was Du brauchst, so daß Du mit andern Menschen teilen kannst und selber ein Segen bleibst.  Du bist in Deinen beiden Berufsbereichen nicht verbittert, und der liebe Gott erhalte Dir weiterhin ein fröhlich’ Herz.  Weiterhin eine glückliche Erdenreise, gekrönt mit der Bitte der Alten: die ewige Herrlichkeit.  Danke für Dein Dienen.  Der liebe Gott lohne es Dir mit Freude und schenke Dir für Deine Begabungen weiterhin Aufgaben, für die Du dankbar sein kannst.  ADieu! 

KalenderQouz an Deinem Geburtstag 2023}


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Heiko Grasshoff
*x.x.196x  vermutlich in einer nicht hoch angesehene deutschen Provinz
VerkehrsEngel, Chorleiter und Seelsorger


{Lieber Bruder,
zum Gehen und Fahren haben wir beide offensichtlich unterschiedliche Ansichten.  Doch wenn ich an einem Himmelspförtlein Türhüter wäre und sähe Euch herbeiwanken, täte ich Euch bestimmt nicht abweisen;  und umgekehrt hoffe ich das auch, wenn ich der Herbeiwankende bin.  Könnt Ihr mir aber auch verzeihen, wenn ich Leid darum trage, daß Ihr als Seelsorger – zumindest für mich – verstummen wollt?  Es ist schon schade, daß Ihr geht;  aber wer geht, der hat mehr Zeit zum Nachdenken.  Und kann wiederkommen?  Tscha, lieber Bruder, da bin ich eben nicht der liebe Gott!  Weiß ich, was er mit Euch noch vorhat?  Ihr erlebt zur Zeit wohl das Dilemma des Søren Kierkegaard als Philosoph: Tu es oder tu es nicht, egal ob du es tust oder nicht tust, du wirst es bereuen;  doch als Christ täte er sagen: Der liebe Gott kann alles noch zum Besten lenken.  Und so darf ich Euren Schritt nicht verurteilen.  Und Ihr tut es bitte auch nicht.
     Laßt uns die Freundschaft mit Jesu pflegen, indem wir ihm Freude machen und Nächstenliebe verteilen an jeden, habt Ihr am Karfreitag 2022 gesagt;  das ist also auf keine Kirchengemeinde beschränkt.  Und wenn ich bedenke, wie oft Ihr täglich auf dem Schlachtfeld der Straße Frieden stiftet, dann macht Euch das glaubwürdig und gibt Euren Worten Gewicht, Wert und Leben.
     Und gestern habt Ihr Eure Tibet-Legende zusammengefaßt: Wenn du anderen hilfst, rettet das manchmal dein Leben.  Danke;  da habt Ihr recht!  Und gäbe es jemanden, der Euch weh getan hat, so schenke Euch der liebe Gott die Liebe, von Herzen zu verzeihen.  Was wissen wir, wer künftig noch wem helfen muß, um sein eigenes Leben zu retten?  Es sei denn, daß wir uns umkehren und werden wie die Kinder.
     Wie Ihr seht, hat Euer Dienen Spuren hinterlassen und war nicht vergeblich.  Deshalb will ich auch mit Euch einen Wunsch teilen, den mir Christian Lauer am 7.11.2017 auf dessen Sterbelager mitgegeben hat: Ich wünsche dir noch ein langes Leben;  denn du kannst noch viel Gutes tun.  Und an diesem Teilen könnt Ihr sehen: Ich trau’s auch Euch zu.
     ADieu – auch wenn wir uns in diesem Leben wohl nie begegnen werden, 1977 aber vielleicht in Elmshorn-PI begegnet sind!
KalenderQouz, *19.9.2022}


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Sasa Hanten-Schmidt
*x.x.1971  Rheinland-Pfalz
extravagante Elfe, Rechtsanwältin, Sachverständliche für

_____zeitgenössische bildende Kunst mit Gummistempel,

_____Sammlerin von Kunst und Eindrücken, sprachgewandte

_____und befruchtende Gesprächspartnerin, Mutter der

_____Musikfreunde Jakob und Konrad, gutgelaunte Gattin des

_____Kunstsammlers Klaus F. K. Schmidt

1982  x.9.1982 bis x.5.1991 (11c-19c)  Kaiserslautern-KL, Ausbildung am

_____St. Franziskusgymnasium unter Franziskanerinnen und Teetanten
1986  x.4.1986 bis x.5.1991 (14c-19c)  Kaiserslautern-KL, _____wehrkraftzersetzende Ausbildung zur Lysistrata am Pfalztheater

1991  x.10.1991 bis x.9.1992 (20c-21c)  Kiel-KI, Studium von Politologie,

_____Internationalem Recht und Philosophie sowie vermutlich von

_____nordütscher Starrköpfigkeit und Amtsschimmelkunde

1992  x.10.1992 bis x.9.1995 (21c-24c)  Köln-K, Studium der

_____Rechtswissenschaften und der rheinischen Frohnatur

1994  bis 1995 (22c-24c)  Köln-K, Empfangsdame in einem Notariat

1995  x.10.1995 bis x.5.1999 (24c-27c)  Düsseldorf-D, Studium der

_____Rechtswissenschaften und des universitären Ernstes;

_____Abschluß: 1. juristisches Staatsexamen

1998  bis 2003 (26c-31c)  Frankfurt am Main, kunstreiche Agententätigkeit

2001  x.3.2001 bis x.4.2003 (29c-31c)  Frankfurt am Main, Referendariat

_____im Tätigkeitsfeld Urheberrechtsverletzungen und Fälschungen;

_____Abschluß: 2. Staatsexamen und Zulassung als Rechtsanwältin

2003  bis 2004 (31c-32c)  Wiesbaden-WI, künstlerische Agentin
2003  (32c)  Köln-K, Rechtsanwältin in eigener Kanzler-Schreibstube

2012  (41c)  Köln-K, Von der Industrie- und Handelskammer zu Köln

_____öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für

_____zeitgenössische bildende Kunst seit 1960 mit

_____Schwerpunkt Europa

2023  x.6. (51c)  EA Spiel mit mir: Überschwänglich leben mit Kunst

{Liebe Elfe,
danke für Euer Gespräch mit Gisela Steinhauer, das ich heute morgen hören durfte.  Das beim WDR hinterlegte Photo hat Euch gleich in die Schublade „Esoterische Spinnerinnen und Kunstobjekte“ fallen lassen, aber was ein lebendiges Subjekt ist, bleibt nicht in Schubladen, sondern läßt sich geschwind wieder hinauswehen – mit einer Nachwirkung, die eindrücklicher ist.  So auch Ihr.  Auch an Euch gebe ich den Wunsch von Christian Lauer weiter: noch ein lange Erdenreise, denn Ihr könnt noch viel Gutes tun.  Danke, wo und wann Ihr Menschen nicht nur eine wichtelnde Elfe, sondern auch eine wärmende Sonne seid.  Vergelt’s Gott mit Freude und – Weitermachen.
     Der liebe Gott behüte – uns, unsere Nächsten, alle Menschen!  Er wird’s auch tun;  denn Gott ist die Liebe!  Und die ist allmächtig!


Befiehl dem HERRN deine Wege
und hoffe auf ihn;
er wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann,
und alles wohl machen;
denn er kennt auch dich
und kennt auch mich
– und auch alle,
die uns nicht mögen,
und auch alle,
die uns Mühe bereiten
und Sorgen
und Enttäuschungen,  –
und hat uns dennoch alle lieb.

 

ADieu!

KalenderQouz, am grauen Mittag des *11.2.2024}

 

 

***

 

Judas Ischariot
*x.x.00c  
x.x.30c Jerusalem-JM/IL
Jünger Jesu


{Lieber Bruder Judas,
wie Ihr seht, spreche ich Euch nicht heilig, setze mich aber auch nicht auf einen Richtstuhl, sondern versuche, Euch auf Augenhöhe zu begegnen;  zumal Jesus auch mit Euch vermutlich mindestens ein Vaterunser gebetet hat.  Allein – gleich zu Beginn möchte ich klarstellen, daß ich mit Euch auch keine Ehre einlegen will;  deshalb bekenne ich: Es ist sehr einfach, mich gegenüber einem Menschen barmherzig zu zeigen, der mir direkt überhaupt nichts getan hat.
     Es ist schon eine schlimme Sache, in die Ihr da hineingeraten seid.  Mindestens 2mal habt Ihr angeblich etwas getan, was nicht gut war.  Und an diesen Taten weisen Euch Eure Richter jeweils die Alleinschuld zu und verdammen Euch für Zeit und Ewigkeit.  Freilich – gemäß der Bergpredigt verdammen sie sich damit selber und müssen sich vor denen schämen, die angesichts ihrer eigenen Schuld alle Steine haben fallen lassen.  Es ist schon ein Jammer, wie viele sich nach Christo nennen und dennoch wähnen, die Richterlaufbahn führe zu einer ewigen Gemeinschaft mit ihm und in den Himmel.  Dabei muß doch eigentlich jeder einsehen, der sich mit Euren Taten beschäftigt: So ganz fremd sind uns die möglichen Motive alle nicht.  Enttäuschung?  Fanatismus?  Ausgrenzung?  Habgier?  Ja, Ihr seht: Hinter jedem steht ein Fragezeichen;  und kein Mensch auf Erden weiß dazu die richtigen Antworten.  Auch die Berichterstatter über die damaligen Ereignisse nicht.  Auch nicht jener hochgeehrte Dichter, der Euch in des Teufels Maul gesehen haben will.  Und selbst wenn alles zuträfe, was über Euch übel geredet wird, so kennzeichnet es Euch doch nicht erschöpfend.  Ihr habt auf Eurer Erdenreise bestimmt auch Gutes getan;  doch wer davon berichtet hätte, dem wäre es versagt geblieben, damit Ehre einzulegen.  Und wenn Ihr Jesu Kreuzigung mitverschuldet hättet, so habe ich sie ebenfalls mitverschuldet.  Und daß Ihr Euch selbst ermordet hättet, kann kein Mensch beweisen.  Wenn aber nichts bewiesen werden kann, dann wäre eine Verurteilung Unrecht.  Wer aber nicht von der Ungerechtigkeit abtreten will, der darf sich nicht Christ nennen.
     Auf der anderen Seite wäre es aber auch Unrecht, wenn Ihr über diejenigen zu Gericht sitzen würdet, die Euch verleumdet, angefeindet und verdammt haben.  Und – es täte Euch an jene binden und Eure Freiheit einschränken.
     Ein letzter Gedanke.  Ich bin auf meiner Erdenreise Menschen begegnet, die andere verraten oder verleumdet und Schaden gefördert haben;  doch bereut haben sie’s meines Wissens bis heute nicht.  Euch hat’s aber gereut.  Könntet Ihr nicht solchen Menschen eine Hilfe sein?  Und möglicherweise habe auch ich auf meiner Erdenreise manches zu einseitig verbreitet und Schaden gefördert;  nur – an andern sehe ich’s viel größer und deutlicher.  Nun will ich Euren Weg zur Buße nicht weiterempfehlen, zumal die Überlieferung dazu nicht ganz eindeutig ist;  aber brauchen wir nicht alle die Hoffnung auf eine Liebe Gottes, die viel größer ist denn alle Anklage?  Auch größer ist denn alle Selbstanklage?
     Jesus habe Euch das verlorene Kind genannt;  klingt da nicht mit: der verlorene Sohn oder gar das verlorene Schaf?  ADieu!

KalenderQouz, *8.4.2022}


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Dr rer. physiol. Dr med. Michael Kirschbaum
*x.x.195Gießen-GI
Frauenarzt, Hochschullehrer, Seelsorger

{O weh, was bist Du für ein hohes Tier geworden!  Darf ich Dich da überhaupt noch duzen oder wertest Du das als Vereinnahmung?  Aber Du hast mir mal geholfen, und das will ich Dir nie vergessen.  Weißt Du noch, wie ein Student an Eurer Haustüre geklingelt hat, weil er zum Semesterbeginn keine Bleibe hatte?  Daß er rechtzeitig nach 2 Semestern aus seinem Studium herausgerissen wurde, dafür hatten die Kanonenfutterwerber emsig und unredlich gesorgt, aber nicht dafür, daß er nach der Wehrgammelei weiterstudieren könne.  Aber Du hast Dich meiner angenommen;  Du und Deine Großeltern.  Danke.  Kann ich’s Euch irgendwie vergelten?  Oder reicht ein „Vergelt’s Gott?
     In den 80er Jahren haben wir uns aus den Augen verloren;  nur um die Jahrtausendwende sind wir uns kurz begegnet.  Da hatte Deine Mutter bereits ihre Erdenreise beendet, und du trugst Leid um sie.  Und die Gemeinde Cölbe lebte noch und – wurde erst 2008 beerdigt.  2 Menschen mit der Frage: warum;  und 2 Menschen, die wissen, daß sie darauf auf Erden keine hinreichende Antwort bekommen werden.  ADieu!  Wer sich dort wiedersieht, hat keine Fragen mehr.  Danke für Deine Hilfe und wann immer Du es unter Menschen wärmer machst und ihnen eine berechtigte Hoffnung auf Barmherzigkeit gibst.

KalenderQouz  am *3.10.2022, dem Tag der blühenden Landschaften.}


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Walter Kirschbaum
*x.x.192x  vermutlich Gießen-GI
Fahrschullehrer, Seelsorger

1970  16.7.1970 bis 11.5.1991 (44c-65c)  Mitgründer und Vizepräsident

_____vom Institut für Integrierte Verkehrsbildung in der Bundesrepublik

_____e. V., Gießen-GI
1970  31.12.1970 bis 1.12.1976 (44c-50c)  Vorsteher NAK Gießen-Süd,

_____ zunächst als Evangelist, dann als Hirte
1976  1.12.1976 bis 27.7.1986 (50c-60c)  Bezirksältester NAK Biebertal

{Lieber Bruder.
Ihr werdet im Internet totgeschwiegen, und so weiß ich noch nicht einmal, ob Eure Erdenreise noch andauert.  Aber ich hab’ von Euch erfahren, daß Ihr nicht nur christlich gepredigt, sondern auch christlich gehandelt habt;  und das ist viel mehr als ein Eintrag bei wikipedia.  Es ist vermutlich auch seltener.  Ihr hättet nicht immer christlich gehandelt?  Darüber habe ich nicht zu richten.  Ihr wart im Krieg?  Gibt es im Krieg nur Täter?  Oder nur Opfer?  Die Liebe Gottes steht auch über den Kriegern.  Weiß denn ein Krieger immer, was er tut?  Also?  Dann bete ich jetzt mal: Vater vergib ihnen, denn sie wußten nicht, was sie taten.  Diese Bitte sei sehr billig, denn Ihr hättet mir keinen Schaden zugefügt?  So sehe ich das nicht.  Ich trage schon Leid um verwüstete Gemeinden.  Drei Viertel der Gemeinden Eures ehemaligen Bezirkes gibt es nicht mehr.  Und ich trage Leid um Euch;  aber nicht verächtlich hinab, sondern weiterhin achtend.  Nimmer vergeht, was Ihr liebend getan!  Vielleicht haben wir’s sogar in den 70er Jahren schon mal gemeinsam gesungen.  Und Ihr habt was liebend getan, vermutlich viel mehr als ich.  Und wenn Ihr etwas liebend getan, dann habt Ihr doch Liebe gehabt.  Kann denn Liebe sterben?  Ich glaub’s nicht.  Und sie wird immer eine Brücke zu bauen versuchen dorthin, wovon sie ausgegangen ist.  Und es wird ihr gelingen!  Deshalb aDieu!  Und danke für Euer liebendes Dienen.  Und das Unkraut?  Da kenn’ ich einen Gärtner, der’s als Dünger verwerten kann, und Ihr kennt ihn auch, glaubt der

KalenderQouz am *3.10.2022, dem Tag der blühenden Landschaften.}


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Dr.-Ing. Stefan Link
*x.x.197Baden
EiTieSuperNettwörker, Seelsorger im offenen Tal der Alster

{Lieber – schneller Bruder,
nee, wie Ihr in die Pedale tretet, da komm’ ich als Fußgänger nicht mit und so schnell sprechen wie Ihr kann ich auch nicht.  Allein – auch Ihr werdet nicht jünger, und aus Eurer Schnelligkeit wird mehr und mehr Ausdauer und Bedächtigkeit werden.
     Wir werden uns in diesem Erdenleben höchstwahrscheinlich nie begegnen, das liegt an mir und meiner Gesundheit;  und wir werden auch keine Briefe wechseln, das liegt an Euch und wird sich wahrscheinlich nicht mehr ändern.  Das hat auch sein Gutes, denn ich stehle Euch so weniger Zeit und nötige Euch nichts auf.
     Ich bin Euer Fän nicht;  Euer Feind aber erst recht nicht.  Und manches, was Euch vielleicht an Euch selber nicht gefällt, kann ich verstehen;  und zu verdanken hab’ ich Euch auch so manches.  Ich gebe zu, daß ich Euch auch schon als oberflächlich verschätzt habe, dann aber überrascht aufhorchen mußte, wenn Ihr Schätze weitergegeben habt.  Spontan fällt mir da der Hinweis auf den Aphorismus aus Dr. Theodor Lehmanns Predigt-Apotheke ein.  Nicht verschätze, sondern schätze ich an Euch, daß Ihr Euren Glauben mit in den Alltag nehmt und nicht hinter der Kirchentüre einschließt.  Und Respekt verdient es immer, wenn jemand mit seinem Namen für seine Überzeugung eintritt, selbst wenn er dadurch Nachteile haben könnte und hat Diese Unerschrockenheit wird Euch jedoch auch noch manchen Dienst erweisen und Euch davor bewahren helfen, Eure Macht jemals zu mißbrauchen, aber auch vor dem Argwohn anderer, Ihr könntet es jemals tun.  Es ist eine gefährliche Gratwanderung, im Rampenlicht zu gehen und aus dem Hintergrund Beifall zu hören, aber auch das Gegenteil.  Da ist es dann gut, Pflöcke eingeschlagen zu haben, die Orientierung geben, und in sich die Stimme: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig, denn diese kann ich mit meinem Auge leiten, und sie kämpfen nicht gegen Menschen, sondern helfen diesen auf zum Leben.
     Ihr zählt noch zu den wenigen, die vom Evangelium begeistert sind und sich begeistern lassen.  Der liebe Gott erhalte Euch diese Kraftquelle und lasse Euch ein Segen sein für alle Menschen.  Also, Fußballstadien füllen und von Kontinent zu Kontinent fliegen?  Nee, das kann ein Fußgänger nicht empfehlen;  aber wann immer Ihr es unter Menschen etwas wärmer macht, hilft das allen Menschen in dieser kalten Zeit.  ADieu!  Und danke fürs Heizen.

KalenderQouz, am 26.12.2022 im Nachklang des 1. Weihnachtsfeiertages, nicht vereinnahmend, aber gerne.

     Nachtrag: Aus Johannes 3:16 lasse sich folgern, es gebe verlorene Seelen?  Ewig verloren?  Wenn Ihr das glaubtet, dann bringt solche Seelen doch mal mit zu meinem GottDer läuft den Verlorenen entgegen, ja, geht ihnen sogar nach und will nicht, daß jemand verloren werde.  Sollte er etwas wollen, was er nicht kann?  Dann wäre er weder allmächtig noch allwissend, sondern – ein mangelhaftes Geschöpf von Menschen.  Mein Gott ist jedenfalls kein Geschöpf, sondern ein Schöpfer und hat sogar seinen Sohn gesandt, zu suchen und selig zu machen, das verloren ist.  Und wenn solche Verlorenen keinen Hirten mehr finden, will mein Gott sie selber weiden und das Verlorene wieder suchen und das Verirrte wiederbringen und das Verwundete verbinden und des Schwachen warten.  Geht uns dabei nicht das Herz auf?  Die Theorie von der ewigen Verdammnis mag eine Frucht vom Baume der Erkenntnis sein;  glücklich macht sie nicht, allenfalls aufgeblasen.  Aber das Evangelium ist eine Gotteskraft und eine Frucht vom Baume des Lebens und führt nach Hause.  ADieu, der in uns wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

KalenderQouz, *30.1.2023}


***

 

Dagmar Loock-Wirth, geb. Loock
*x.x.195Berlin-B


1992  x.6.1992 bis Sommer 2020  Leiterin der AurA Seniorinnen-Tagesstätte, Marburg-MR

 

{Liebe Schwester Loock-Wirth,
auch wir haben dank der Frau Sarge manches Vaterunser gemeinsam gebetet.  Es ist sehr schade, daß Ihr Euer Lebenswerk nicht weiter fortsetzen konntet aber wenn’s Leben ist, wird es nicht sterben;  und was mit Liebe getan wurde, das wird nicht untergehen.

     Wir hatten nicht in allem die gleichen Ansichten, und deshalb konnten wir einander auch nicht in allem verstehen;  aber wir konnten immer einander achten.  Habt Ihr immer alles richtig gemacht?  Ist das wichtig?  Ich jedenfalls habe nicht immer alles richtig gemacht und kann dafür nur um Verzeihung bitten;  Vergangenes ändern, das kann ich nicht.  Aber der liebe Gott kann alles noch zum Besten wenden und Brücken bauen, wo wir nur Gräben sehen und wo wir zuweilen selber gegraben haben.  Und wem Gott gnädig ist, der braucht keine Anklage mehr zu fürchten.  Und da Gott allen gnädig sein will, brauchen wir uns mit keiner Schuldfrage mehr abzuschleppen.

     Der liebe Gott schenke Euch Frieden und Freude.  Auf dieser Erde werden wir uns wohl nie mehr begegnen;  deshalb an dieser Stelle: Danke für die Aufgaben, die Ihr mir bei der AurA anvertraut habt, ja, auch überlassen;  denn manches hättet Ihr selber gerne fortgesetzt.  Solange Euer guter Geist die AurA durchwärmte, bin ich gerne gekommen;  und ich werde für diese Zeit wohl immer dankbar bleiben.  Gute Heimreise – ADieu!

KalenderQouz, *7.4.2022}


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Jonathan Männel
*x.x.198x

 

Pfleger und dankbarer Seelsorger


{Wer sich nicht mehr zu freuen weiß, der bitte meinen Bruder Jonathan, daß dieser mit ihm bete.  Könnte ich meinem Bruder Joanthan einen Beinamen geben, es wäre: der Dankbare.  Danke, daß ich bei Euch lernen durfte.  Der liebe Gott schenke Euch ein immer fröhlich’ Herz und seinen edlen Frieden;  und er öffne denen, die mit Euch Umgang haben, die Augen für Eure Schätze.  Der liebe Gott schenke Euch eine glückliche Heimreise und alles, was Ihr braucht.  Er bewahre Euch vor zu hohen Erwartungen an Menschen;  und er stärke Euer Gottvertrauen, wenn Ihr durch Menschen enttäuscht werdet.  Danke für Eure Bereicherung unserer Klangstunden.  ADieu!

KalenderQouz, *7.4.2022}


***

 

 

Arne Melbye
*x.x.196Hamburg-HH{?}
bedächtiger, glaubwürdiger Seelsorger

{Lieber Bruder,
ich hab’ gerade Eure heutige Predigt zum Jüngsten Gericht gehört;  doch bevor Ihr jetzt von mir ein großes Lob erwartet und enttäuscht würdet, muß ich eingestehen: Ich bin dabei eingenickt.  Nicht zu ändern?  Nee, nicht bei Euch;  aber bei mir: Ich mußte mir Eure Predigt eben hinterher noch einmal anhören und – bin belebt und begeistert!  Ihr ahnt sicherlich, daß ich auch andere Predigten zu diesem Thema gehört habe, bei denen ich nicht eingenickt bin, die mich aber nicht belebt und begeistert haben.  Was macht Ihr anders?  Ihr bleibt klein in Euren Augen.  Euch ist Wahrheit wichtig.  Und ich denke, wir beide haben sogar etwas gemeinsam: Welche Gemeinde hättet Ihr euch in der Urkirche ausgesucht, wenn’s nicht hätte Philadelphia sein können?  Ich achte, wir beide hätten uns in Beröa gefunden.  Es ist so schade, daß es in unserer Kirche noch immer keinen Gewissenvorbehalt gibt und daß noch immer Menschen vor ihrer Ordination Einssein (früher sogar: Gehorsam) mit Menschen geloben müssen, wo doch Jesus um Einssein in Gott gebetet hat.  Die unseligen Folgen dieses Verbiegens: Opportunismus, Richten und sich leerende Gemeinden, weil Opportunismus (getarnt als menschliche Nachfolge) nicht glaubwürdig macht, aber ohne Glaubwürdigkeit kein Glaube gewirkt werden kann.  Wenn viel mehr in Eurer Haltung an eine Predigt herangehen täten, wäre ich um unsere Kirche nicht besorgt.  Ob sie dann mehr Mitglieder hätte?  Ist denn die Mitgliederzahl wichtig?  Wichtig ist doch das Leben.  Was täten 1.000 Gemeindemitglieder helfen, wenn sie alle dem Opportunismus und der bequemen Gleichgültigkeit huldigten?  Du hast den Namen, daß du lebest, und bist die Gemeinde Sardes.  Hoffnungsloser Fall?  Hoffnungsvolles Aufstehen: Werde wach und stärke das andere, das sterben will, auf daß es lebe;  denn sie sind's wert.  Wieder eine Gemeinsamkeit?  Woher kommt das Gute in einem jeden Menschen, wenn nicht von Gott?  Kann aber Gott hassen, was er geschaffen hat?  Eine gemachte Gottheit schon, aber nicht der Gott, der durch seine Liebe allmächtig ist.  Dann kann und will und wird er auch sein Leben zu bewahren wissen – in allen Menschen.  Erst dann wird’s zum Evangelium und tröstet mich und hoffentlich auch Euch, wenn wir an unsere Aber-Seiten denken.  Ihr habt ja nur zu recht: Hier auf Erden gibt’s zu den letzten Dingen viele Fragen, aber nur Dogmen als Antwort;  und die sind nicht christlich.  Fällt irgend jemandem ein Zacken aus seiner Krone, wenn er zugibt, etwas nicht zu wissen?  Im Gegenteil: Ich achte Euch mehr, weil Ihr zu Euren Grenzen steht und nicht einfach etwas nachplappert, was heute so und morgen wieder anders vorgeherrscht wird.
     Fühlt Ihr Euch jetzt etwa durch mich vereinnahmt?  Ich denke, dafür habt Ihr viel zuviel Rückgrat.  Ich will Euch nicht vereinnahmen oder meine Meinung in Euch zu Eurer Seinung machen, sondern ich will Euch nur Mut machen, weiterhin belebend zu predigen und auf Euer Gewissen zu hören und – Gott zu vertrauen, der alles gut machen wird und uns alle von allem bösen Wesen in uns erlösen kann, will und wird, als wär’s nur Unkraut.  ADieu!

     Und danke schön;  auch für das Eingangslied Ach komm, füll unsre Seelen ganz, eines der schönsten Texte in unserem, ach, so arg zerarbeiteten Gesangbuch;  und die Melodie nicht nur wie ein Sonnenaufgang, der Hoffnung macht, sondern auch wie ein Regenbogen göttlicher Treue.  Gibt es etwas Passenderes zum Thema „Richten“?  Und damit’s uns ausrichte und erfreue, hat’s der KalenderQouz hier mit-teilend festgehalten, auf daß es nachklinge.
     Und tröstet bitte Euren Mitpriester, denn er hat heute auf youtube 2 unbedachte Kommentare erhalten, von Menschen, die nicht predigen;  jedenfalls nicht das Evangelium.  Er mög’ sich so etwas nie zu Herzen nehmen, aber ins Gebet, auf daß der liebe Gott auch da noch Brücken baue und Richterinnen in Anwältinnen wandle.  In Dänemark täten Eingeweihte schon wegen seines Vornamens den Hut vor ihm ziehen.  Macht ihm immer wieder Mut, seine Gaben zu entwickeln, und seid ihm damit eine fruchtbare Führungskraft.
     Ach so, noch eine Gemeinsamkeit.  So jung kommen wir nicht mehr zusammen!  Nee, tut Euch das bitte bloß nicht an, jetzt all meine Glossen zu lesen;  es käm’ Euch oben und unten bald irgendwo wieder raus.  Aber – ich wollte hier in Hessen vor mehr als 5 Jahren einen Gesprächskreis zum Thema anbieten: Was gibt mir die Bibel?  Keine Bibelstunde eitlen Hinein- und Hinausinterpretierens, sondern eine Art Soulstorming: Jede und jeder kann sagen, was ihr oder ihm ein bestimmtes Bibelwort gibt, und niemand darf das Gesagte tadeln oder gar die oder den andern ausgrenzen;  aber begeistern lassen zu neuen Gedanken, das dürfen alle.  Ihr ahnt schon: Das hat hier nicht geklappt.  Aber vielleicht schlägt dieser Gedanke nun in Euch irgend etwas an, und Ihr macht was Eigenes draus, und Ihr begeistert damit Nordlichter.  Ich trau’s Euch zu und gönn’ es Euch.  Noch einmal: ADieu!  Denn hier auf Erden werden wir uns wohl nie begegnen.

KalenderQouz, *19.11.2023}


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Olav Melbye
*x.x.196Hamburg-HH{?}
Radfahrer, Seelsorger

{Lieber Bruder,
die Liebe strebt immer nach Versöhnung, habt Ihr gestern gesagt.  Jedoch – unsere menschliche Liebe hat Grenzen, und dann ist es bitter, wenn aufgerissene Wunden anscheinend nie mehr heilen werden.  Anscheinend!  Denn die göttliche Liebe kennt diese Grenzen nicht und kann Brücken bauen, wo wir bisher gescheitert sind.  Wie schafft sie das?  Ob sie viel seltener nach Schuld fragt als wir Menschen?
     Wißt Ihr eigentlich, wie reich Ihr seid Wie ein Brunnen mit einem weiten Feld voller gesunder Mineralien, welche das Wasser anreichern.  Danke für Eure Mühe und Euren Mut, Euren Alltag in Eure Predigten zu bringen.  Es ist mir zuweilen, als erlebtet Ihr unseren Gott der Liebe jeden Tag.  Aber –  Jeder Mensch hat sein Aber;  erst recht der KalenderQouz!  Hab’ ich Euch denn heiliggesprochen?  Selbst wenn ich es könnte, täte ich es nicht;  denn gute Früchte gedeihen oft besser, wenn neben ihnen das steht, was wir Menschen Unkraut nennen – aus Unwissenheit.  Und so unwissend sind wir oft auch bei dem, was heilig und was unheilig ist.  Es ist schon ein Jammer, wenn viele Gärtner sich so sehr um das Unkraut bekümmern und darüber den guten Samen vergessen.  Auf diesen aber lenke der liebe Gott immer wieder Euren Blick, Eure Kraft und Eure Gaben;  und das wünscht sich der KalenderQouz für sich selber auch.

     ADieu – auch wenn wir uns in diesem Leben wohl nie begegnen werden

KalenderQouz, *19.9.2022}


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Uwe Mewes
x.x.195Rheinland{?}
unterschätzter Lebenskünstler und Zuversichterhalter

{Lieber Uwe,
es gibt ein Photo von Dir, das Dich mit Zylinder und Fliege hinter Deinem Leierkasten zeigt, auf dem ein Äffchen sitzt.  Seit ich dieses Photo gesehen habe, verbinde ich damit Optimismus und Lebenskunst.  Während Deiner Schulzeit habe ich diese Begabungen in Dir gar nicht so wahrgenommen, aber irgendwer muß sie entdeckt haben, und Du hast Dir dafür Aufgaben gesucht.  Danke;  denn Menschen, die ihren Reisegefährten Mut machen, sind selten und doch so wichtig.  Dein Geburtsdatum hab’ ich leider nicht behalten, aber so brauche ich meine Wünsche nicht mit einem einzigen Tag zu verbinden.  Der liebe Gott schenke Dir eine glückliche Erdenreise und dazu alles, was Du brauchst, in einer Fülle, daß Du’s mit Menschen teilen kannst;  er beschütze Dich und mache alles erträglich.  Der liebe Gott lasse Dich erleben, daß Dein gutes Wirken nicht vergeblich ist;  er schenke Dir Frieden und täglich Freude.  Ja, daran erinnere ich mich: Du hattest eine besondere Art, Dich zu freuen.  Und wer sich bereits selber zu freuen weiß, muß nicht warten, bis ihn andere erfreuen.  Der liebe Gott lasse Deine Freude und Deine Zuversicht ansteckend sein.  Was noch?  Der Wunsch der Alten: Gott schenke Dir die ewige Herrlichkeit.  ADieu;  denn ohne ihn gibt’s keine echte Zuversicht, daß alles gut wird.

KalenderQouz, am sonnigen *8.2.2023}


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Tante Monika
*x.x.193x
Kindergartentante am Bandwirkerknapp


{Ach, was war das KalenderQoyzchen stolz, wenn er Euch morgens zum Kindergarten begleiten durfte;  und doch währte es wohl kaum ein Jahr.  Und bei Eurer Hochzeit war es auch nicht dabei.  Was aus Euch geworden ist, weiß der KalenderQouz nicht;  aber Ihr wart eine der besten Kindergärtnerinnen, der er jemals begegnet ist.  Danke.  ADieu!

KalenderQouz, *21.3.2022}


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Dr. rer. nat. Josef Nipper
x.x.194x  XY-VEC

Geographie-Professor


{Sehr geehrter Herr Professor,
meine Diss. habt Ihr dann doch nicht mehr lesen müssen;  seid nicht traurig: Ihr habt nichts verpaßt.  Aber ich hab’ Euch dennoch was zu verdanken: Ihr habt mir Mut gemacht, mich der Kritik zu stellen und diese Kritik niemandem übelzunehmen.  Ihr seht: Ihr habt nicht vergeblich gelehrt.  Danke.  ADieu!

KalenderQouz, *21.3.2022}


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Wolfgang Peper
x.x.195Hamburg-HH{?}
pensionierter Standesamtsleiter, Organist, Seelsorger

{Lieber großer Bruder,
ob ich in unserem Heimatland noch 7.000 Christen finden werde, die ihre Knie nicht vor dem Zeitgeist gebeugt haben, weiß ich nicht;  aber sollte ich auf die Suche gehen, dann werde ich doch wenigstens einen finden.  Nein, weder bin ich Euer Fän, noch werde ich versuchen, Euch zu vereinnahmen;  aber manches von dem, was ich heute glaube, habe ich auch Euch zu verdanken.  Danke für Euer Dienen als ein „evangelischer Prediger“, der wohl auch das Vaterunser mit allen Menschen beten könnte.  Ihr seid kein Mietling, auch kein Wächter, der durch Angst herrschen möchte, sondern ein Gehilfe zur Freude, der den Menschen Mut machen möchte zum Guten.  Möge Euch das weiterhin auch selbst zur Freude gereichen.  ADieu! 

KalenderQouz, *21.3.2022}

     Lieber Silberbräutigam,
soso, habt Ihr nun heute 25 Jahre Ehekrieg gefeiert oder 25 Jahre Ehefrieden?  Und dann noch unter diesen Bedingungen: ER ’n Nordütscher un’ SIE ’ne Rose aus dem Süden.  Na, dann werden Eure Memoiren bestimmt ein dickes Buch, un’ ich hoff’, daß ich daraus noch das ein oder andere Anekdötchen erfahren und mich freuen kann.  Segen habt Ihr ja heut genug bekommen;  und da ich’s nicht so mit dem Segnen hab’, weil ich befürchte, dabei mich selber auszuschließen, halt ich’s mehr mit dem Wünschen.  Ich wünsch’ Euch beiden – Braut und Bräutigam –, daß Ihr Euch immer durch unseren gütigen Gott getragen fühlt;  dann könnt Ihr Euch auch einander und sogar selber ertragen.  Ich wünsch’ Euch immer den Blick auf die Schätze im Acker des andern und daß sie es wert sind, den Acker in Kauf zu nehmen;  dieser Gedanke stammt nicht von mir, sondern von meinem Nachbarn, und der ist nahe an seiner Goldenen.  Die menschliche Liebe hat Grenzen, und irgendwann werden die auch spürbar;  aber ich wünsch’ Euch, daß Euch der Raum innerhalb der Grenzen sehr weit ist und immer weit genug.  Weiterhin eine glückliche Erdenreise mit allem, was Ihr braucht – für Euch, aber auch um mit-teilen zu können.  Und?  Lieber Silberbräutigam, habt Ihr als Freund des Wandsbecker Bothen denn heut’ auch sein Lied vom 15.3.1797 gesungen?  Fast 43 Ehejahre waren den beiden auf Erden vergönnt, dann mußten sie über 17 Jahre auf ein Wiedersehen warten;  doch wie’s dort drüben ausschaut, weiß ich auch nicht;  allein –

 

was Gott zusammengefügt hat,

wird er nicht auf Dauer scheiden.

 

Also?  ADieu!

KalenderQouz, am Segenstag Eurer Silberhochzeit, Euch dafür dankend, wann immer Ihr unter Menschen eingeheizt habt.}

 


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Peter der Deutsche
*x.x.196Gernsheim-GG


198bis 198Gießen-GI, Studium der Germanistik


{Schade, daß Du auf meinen letzten Brief nicht mehr geantwortet hast.  Danke für Deine bedächtige Freundlichkeit und freundliche Bedächtigkeit.  ADieu!}


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Gymnasiallehrer Reisen
*x.x.194x Köln-K{?}
Gymnasiallehrer

1967 Herbst 1967 bis x.7.1968  Wuppertal-Elberfeld, Bundesallee 30, _____Gymnasium Aue, Klassenlehrer, Lehrer für Erdkunde, Geschichte

_____und Sport

{Ihr wart nach meiner Ansicht der beste Lehrer meiner gesamten Schulzeit und habt uns Schüler dazu angeregt, das Gelernte mit in den Alltag zu nehmen.  Und ich kann mich nicht erinnern, daß Ihr Schüler wegen ihres Glaubens, ihrer sozialen Herkunft oder ihres Namens ausgegrenzt hättet.  Danke für Eure Mühe;  denn wer Schätze verteilen will, muß sie erst einmal selber gesammelt haben.  Alles Gute für Euer Leben und viel Freude.  ADieu!}


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Hendrik Walder
*x.x.195x Wuppertal
Zeitungsschreiber, Sangesfreund, Armenadvokat

{Lieber Sir Hendrik,
doch, irgend etwas von einem englischen Gentleman hast Du schon an Dir;  nicht als Snob und ausgekehrt, sondern positiv und eingekehrt.  Ein Meister der Hebelwirkung: selber tiefstapeln und dann Schweres aus den Angeln heben.  Nicht die Welt, aber die Hindernisse, die Dir im Wege sind;  und daraus hast Du vermutlich sogar schon Brücken gebaut.
     Schon als Schüler hast Du mit einer kleinen Kraft Größeres ausgehebelt.  Untersekunda.  Französisch-Klassenarbeit.  Keiner von uns wußte das einfache Wörtchenschonzu übersetzen.  Keiner?  Erste Proteste: „Herr Dr. B., das Wort haben wir noch nicht gehabt.“  Herr Dr. B. ließ sich jedoch auf keine Diskussion ein.  Da meldete sich Schüler Hendrik W.: „Herr Dr. B., schon heißt doch déjà, nicht wahr?“  Gegen so etwas war sogar ein Dr. B. machtlos.
     Auch eine gute Abiturnote hab’ ich Dir zu verdanken und hoffe, daß ich Dir das nie vergesse.
     Ich wünsch’ Dir weiterhin eine glückliche Erdenreise, dazu Gottes Segen und alles, was Du brauchst, daß Du’s mit Deinen Nächsten teilen kannst.  Ich wünsch’ Dir zu Deinen Begabungen Aufgaben, für die Du am Ende Deiner Reise dankbar bist, Frieden, Gelassenheit und immer einen freien Blick auf das, was Dein Herz erfreut.  Und am Ende Deiner Reise?  Dafür gibt’s den Wunsch der Alten: die ewige Herrlichkeit.  ADieu!

KalenderQouz am Tage Deines Geburtstages, Anno 2023}


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Carolin Weinmann
*x.x.199x  
Germanistin, Stehgeigerin, Sopran, Chorleiterin


{Liebe Frau Weinmann,
da hab’ ich heute was für Frau Keohane geschrieben und für Euch nicht?  Das geht aber nicht!  Zumal ich Euch Weihnachten ante Corona gelobt hatte und das inzwischen etwas revidieren muß.  Wißt Ihr, ich bin eben kein Freund davon, wenn ein deutsches S wie ein englisches Th ausgesprochen wird.  Ich weiß, daran ist zu hören, daß jemand Gesangsunterricht gehabt hat;  aber für was für einen Preis!  Braucht Ihr so etwas als Etikett?  Wenn Ihr mich fragt: nein.  Seine Stimme vielfältig zu modulieren, zu färben und den gewünschten Ton zu treffen, das ist Handwerk und dem Zungenreden gleich;  aber Tönen Leben zu geben und mit verständlicher Aussprache Texte mitzuteilen, das ist ahnendes Können und dem Weissagen gleich.  Das ist nun aber kein Dogma, denn der KalenderQouz ist nur ein musikalischer Dilettant.  Jedoch –  es macht Euch gewiß nicht trauriger, dem nachzudenken und Euch selbst und Euren eigenen Weg zu finden.
     Auf jeden Fall danke dafür, wo und wann Ihr mit Eurem Einsatz helft, daß Augen wieder wacker sehen und Frierende sich erwärmen.  Und ich wünsch’ Euch dazu Gesundheit, Schutz und Freude und daß Ihr am Ende Eurer Erdenreise gewiß sein könnt, Ihr habt nicht vergeblich gelebt.  ADieu!

KalenderQouz, am kalten, grauen und dunklen *21.11.2022}


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Georg Weissel
*x.x.1590 Domnau = Domnowo-KGD/RUS
1.8.1635 (45c) Königsberg (Ostpreußen) = Kaliningrad-KGD/RUS
ev. Pfarrer, Kirchenliederdichter

1608  bis 1611 (18-21)  Theologiestudent an der Albertus-Universität in

_____Königsberg (Ostpreußen) = Kaliningrad-KGD/RUS

1611  bis 1614 (21-24)  Theologiestudent in Wittenberg-WB, Leipzig-L,

_____Jena-J, Straßburg = Strasbourg-67/F, Basel-BS/CH
1614c (24)  Theologiestudent in Marburg-MR, seitdem hier vergessen
1614  bis 1617 (24-27)  Schulrektor in Friedland = Prawdinsk-KGD/RUS

1623  10.12.c (33)  UA Macht hoch die Tür’
1623  17.12.c bis 1635 (33-45c)  1. Pfarrer an der ev. Altroßgärter Kirche in

_____Königsberg (Ostpreußen) = Kaliningrad-KGD/RUS
1623  17.12.c (33)  UA Such’, wer da will, ein ander’ Ziel

1642  (52 posthum)  EA Macht hoch die Tür’ (mit Melodie von Johann STOBÄUS)

1704  (114 posthum)  Macht hoch die Tür’ (mit heutiger Melodie, hrsg. von

_____Johann Anastasius Freylinghausen in dessen „Geistreiches Gesang-Buch“,

_____Halle (Saale) 1704, Nr. 5, Seite 7-8)


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Erdgraf Bernd Weltin von der Pepermolenbeeke

 

*x.x.195Hamburg-HH
Altonator, Mediator, Rezitator

{Höchstfürstliche Erlaucht,
zu Eurem letzten halbrunden Geburtstag wollte ich Euch schreiben, aber da hattet Ihr bereits Euren Hut und Rentnerstab genommen und wart für mich nicht mehr zu erreichen.  Deshalb auf diesem Wege: danke.  Ihr habt Eurem Stande keine Schande bereitet, sondern Achtung.  Zu Eurem heutigen Geburtstag und allen weiteren wünsch’ ich Euch Gottes Segen und eine glückliche  Erdenreise, auch wenn wir uns da vermutlich nie mehr persönlich begegnen werden.  Ihr wart ein verläßlicher Studienkollege und eine ehrliche Haut und seid es vermutlich auch geblieben.  Grämt Euch nicht darüber, wenn das nicht alle so sehen und auch nicht alle Eure Wünsche in Erfüllung gegangen sind.  Ihr habt’s überlebt und habt manchem Menschen helfen können und seid auch mir mehr denn ein Stern, an den er sich gerne erinnert.  Was kann ich Euch geben?  Eigentlich nur, was ich von andern erhalten habe.  Und da fällt mir ein Ausspruch meiner Nachbarin Elfriede Bamberger ein: Es gibt immer einen Grund, um fröhlich zu sein.  Als sie mir das am Telephon gesagt hat, war sie bereits 102 Jahre auf dieser Erde unterwegs, keine 9 Monate vor ihrem Abschied;  die Worte waren also durch Lebenserfahrung gedeckt.  Nehmt sie deshalb nicht als Ermahnung oder Ratschlag, sondern als Wunsch: Kommt, versucht’s mal, auch Euch traue ich das zu.  ADieu!

KalenderQouz an Eurem Geburtstag im Jahre 2023}


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