24. August (24.8.)
2023: Donnerstag
2024: Samstag
2025: 10. Sonntag nach Trinitatis:
Israelsonntag
2026: Montag
Qouz-Sonnenaufgang 6.45 Uhr
Qouz-Sonnenuntergang 19.29 Uhr
Wenn SIe's exakter haben möchten und für Ihren individuellen Standort,
dann versuchen Sie's mal – ohne Gewähr – zum Beispiel bei:
https://sonnenaufgang-sonnenuntergang.de
Wollen Sie aber Stockwerk Ihrer Wohnung und Relief Ihrer Umgebung dabei berücksichtigen,
kommen Sie um mehrjährige eigene Aufzeichnungen nicht herum.
________________________________________________
Bleibt Adebar heute noch im Gefilde,
kommt wohl sehr grün der Winter und sehr milde.
(artur, *17.12.2009)
***
In meinem privaten Kalender steht hier
ein Aphorismus von Friedrich LUFT
über den Segen, vergessen zu können;
urheberrechtlich geschützt bis zum 31.12.2060
***
2023
Ich halte Frieden;
aber wenn ich rede,
so fangen sie Krieg an.
(Lutherbibel, 1912, Psalm 120:7)
{Das kennt der KalenderQouz sogar unter Glaubensgeschwistern.
Doch halt,
was sagt mir da gerade mein Spiegel?
„Tscha, der KalenderQouz verträgt auch nicht jede Rede,
vor allem, wenn sie nur vorgetäuscht ist.“
Doch – ist’s da sinnvoll,
wenn ich mich gleich entrüste?
Den Krieg erkläre?
Also, entrüstet läßt sich kein Krieg gewinnen;
und überhaupt gewinnt niemand einen Krieg;
und wer dennoch davon profitiert,
tut’s nur scheinbar und nicht auf Dauer.
Schweigen ist da manchmal Gold.
Irgendwo in Deutschland erschien dem KalenderQouz ein Predigen
nicht als Evangelium.
Er hat nicht mit Tomaten geworfen,
er hat niemanden ausgebuht,
er hat auch keine heimlichen Beschwerdebriefe
an kirchliche Aufsichtsbehörden geschrieben,
sondern er ist still geblieben.
Aber er war sich sicher,
daß bei seiner Anwesenheit nicht so unchristlich gepredigt wurde
als bei seiner Abwesenheit.
Welche Lehre kann ich selber daraus ziehen?
Ich rede nicht nur mit Worten,
sondern mit meinem ganzen Wesen.
Freilich – wenn mich jemand überhaupt nicht riechen kann,
ist es sogar besser,
ihm aus dem Wege zu gehen.
Allein – ob Abraham hinterher wirklich so glücklich war,
sich von Lot getrennt zu haben?
Auf jeden Fall kann ich zu Gott beten;
und da hab’ ich’s wirklich erlebt,
daß er Brücken gebaut hat,
die ich kaum für möglich gehalten hatte.
Keine Brücken für Krieg und Eroberung,
sondern für den Sieg des Friedens.
Guter Himmlischer Vater,
schenk uns allen deinen Frieden,
denn nur dieser Frieden bleibt;
mach uns friedfertig;
und verbinde uns alle in und mit deiner Liebe.
Danke schön.
KalenderQouz, *16.10.2022,
zum 24.8.2023}
***
2024
{20} Ja, lieber Bruder,
gönne mir,
daß ich mich an dir ergötze
in dem HErrn;
erquicke mein Herz in dem HErrn.
{21} {...}, und ich
weiß,
du wirst mehr tun,
denn ich sage.
(PAULUS, ein Apostel Jesu Christi, in seinem Brief an Philemon; in:
Lutherbibel, 1912, aus Philemon 20-21)
{Nun ja,
da hat sich der Paulus wohl einiges einfallen lassen,
um diesen Philemon rumzukriegen.
Aber – ist es nicht ein treffliches Beispiel für den Unterschied
zwischen Organisation und Organismus?
In einer Organisation gibt’s
Regeln und Verträge,
Anweisungen,
Überwachung und Konsequenzen.
In einem Organismus gibt’s
Angehörigkeit,
Mitempfinden,
Zusammenwirken.
Der Magen fühlt einen Mangel,
aber er kann diesem Mangel nicht abhelfen
aus eigener Kraft.
Also meldet’s er an seine angehörigen Organe:
die Augen,
die Hände,
den Mund,
und die können dann in Zusammenarbeit helfen.
Ich hab’ den Eindruck,
daß von diesem Vorgehen unter Menschen nicht zuviel,
sondern viel zuwenig Gebrauch gemacht wird.
Bloß niemanden mit meinen Sorgen belasten!
Die Folgen?
Mängel werden chronisch
und weiten sich aus,
während helfende Kräfte brachliegen
und verkümmern.
Also?
„Also, KalenderQouz“,
sagt mir mein Spiegel,
„spiel nicht den vollkommenen Alleskönner,
sondern steh zu deinen Grenzen
und sei nicht zu stolz,
Hilfe anzunehmen.
Dann wirst du erleben,
wie Mitmenschen zu Höchstleistungen fähig werden
und deine Erwartungen übertreffen
und ihr euch wundern könnt
und freuen.“
Eine alltägliche Aufgabe,
ein Leben lang
in einem Organismus.
ADieu!
KalenderQouz, *26.8.2023,
zum 24.8.2024}
***
2025
Ein jeglicher hüte sich vor seinem Freunde
und traue auch seinem Bruder nicht;
denn ein Bruder unterdrückt den andern,
und ein Freund verrät den andern.
(GOTT der HERR über sein Volk,
wiedergegeben durch den Propheten JEREMIA; in:
Lutherbibel, 1912, Jeremia 9:3 [bzw 4])
{Liebes Jakobienchen,
solch ein Klima
ist bestimmt kein Himmel auf Erden;
und häufiger
und seltener,
als wir denken.
Wie das?
Jede Freundschaft
unter Menschen
hat ihre Grenzen;
jede Gemeinschaft
hat ihre Rangordnung;
jeder Mensch hat
seine Aber-Seite.
Andererseits hat jeder Mensch
seine Dennoch-Seite;
jeder Mensch hat
Gutes in sich
vom gleichen Vater;
jedem Menschen
werden Augenblicke
des Innehaltens geschenkt.
Also?
Grenzenloses Vertrauen
unter Menschen
lädt dazu ein,
mißbraucht zu werden;
ständiges Mißtrauen
ist wie Nachtfrost
in der Frühlingszeit.
Die Lösung?
Wachsames Vertrauen
auf Augenhöhe
auf der Grundlage
eines kindlichen Gottvertrauens.
Gute Wege dorthin
sind das Vaterunser
und das Heilige Abendmahl.
Zwar sehen wir schon bei Jesu,
daß diese Wege weder Rangstreit
noch Verrat
verhindern,
aber sie begrenzen den Schaden,
sind heilsam
und verbinden
zum Frieden.
Dazu wünsche ich uns allen
die Gnade Jesu Christi,
die Liebe Gottes, des Vaters,
und die begeisternde Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sowie Gottes Frieden
und Freude.
ADieu!
KalenderQouz, *5.8.2024,
zum 24.8.2025}
***
2026
________________________________________________
Herr von Ribbeck auf Ribbeck
1.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit,
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
und kam in Pantinen ein Junge daher,
so rief er: „Junge, wiste 'ne Beer?“
Und kam ein Mädel, so rief er: „Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.“
2.
So ging es viel Jahre, bis lobesam
der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
wieder lachten die Birnen weit und breit,
da sagte von Ribbeck: „Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.“
Und 3 Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
trugen von Ribbeck sie hinaus,
alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
sangen „Jesus, meine Zuversicht“,
und die Kinder klagten, das Herze schwer:
„He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?“
3.
So klagten die Kinder. Das war nicht recht,
ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht,
der neue freilich, der knausert und spart,
hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
der wußte genau, was damals er tat,
als um eine Birn' ins Grab er bat,
und im 3. Jahr, aus dem stillen Haus
ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
4.
Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
so flüstert's im Baume: „Wist 'ne Beer?“
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: „Lütt Dirn,
kumm man röwer, ich gew di 'ne Birn.“
5.
So spendet Segen noch immer die Hand
des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
(*1889
EA in: Zur guten Stunde, Bd 4, Nr 54, 24.8.1889)
Theodor FONTANE
*30.12.1819 Neuruppin-OPR
†20.9.1898 (78) Berlin-B
***
________________________________________________
Wir denken heute an:
Sankt Bartholomäus der Apostel
* Kana-Z/IL
†51c
Märtyrer
*****
Johannes Martin von Schnüffis (Laurentius von Schnüffis)
*24.8.1633 Schnifis-FK/A
†7.1.1702 (68) Konstanz-KN
Kapuzinerprediger
***
Jorge Luis Borges Acevedo
*24.8.1899 Buenos Aires-C/RA
†14.6.1986 (86) Genf = Genève-GE/CH angeblich durch Leberkrebs
Schriftsteller, dem Magischen Realismus zugerechnet
1935 (35c) EA Historia universal de
la infamia (tw bereits 1933-34 in der Zeitung Critica
_____veröffentlicht, 1954 überarbeitet und erweitert; dt. Der schwarze Spiegel =
_____Universalgeschichte der Niedertracht)
***
Friedrich Luft
*24.8.1911 Berlin-Friedenau-B
†24.12.1990 (79) Berlin-B
1946 7.2.1946 bis 28.10.1990 (34-79) RIAS-Theaterkritiker
***