incl. Bußpsalm, Dankpsalm, Psalter
vgl auch → anbeten, Bibel, danken, Gebet, Judentum, Lied, loben, lobsingen, nachklingen, preisen, Religion, SALOMO
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{23:1} Ein Psalm Davids.
Der HERR ist mein Hirte;
mir wird nichts mangeln.
{23:2} Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
{23:3} Er erquicket meine Seele;
er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
{23:4} Und ob ich schon wanderte im finstern
Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
{23:5} Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
{23:6} Gutes und Barmherzigkeit werden mir
folgen
mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des HERRN
immerdar.
(König DAVID; in:
Lutherbibel, 1912, Psalm 23:1-6)
{Glosse:
Ein Christ täte beten:
Der HERR ist unser Hirte;
uns wird nichts mangeln.
Er weidet uns auf einer grünen Aue
und führet uns zum frischen Wasser.
Er erquicket unsere Seele;
er führet uns auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob wir schon wanderten im finstern Tal,
brauchen wir kein Unglück zu fürchten;
denn du bist bei uns,
dein Stecken und Stab trösten uns.
Du bereitest vor uns einen Tisch
und wandelst mit dessen Gaben
zu Schwestern und Brüder unsere Feinde.
Du salbest unser Haupt mit Öl
und schenkest uns voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden uns folgen
unser Leben lang,
und wir werden bleiben
im Hause des HERRN
immerdar.}
{Glosse zu Psalm 23:1-3: vgl → KalenderQouz zum 1.2.2024}
{Glosse zu Psalm 23:4-5: vgl → KalenderQouz zum 26.9.2024}
{Glosse zu Psalm 23:4-5: vgl → KalenderQouz zum 21.10.2024}
***
Vor- und Nachgedanken
Wer Geistliche fragt,
wie er Zugang zu Bibel und Christentum finden könne,
erhält oft den Rat,
entweder mit der Lektüre
bei den Evangelien
zu beginnen
oder bei den Psalmen.
Allein – ob solche Ratgeber
ihre eigenen Ratschläge selber beherzigt haben,
bleibt sehr fragwürdig.
Denn: Ist wirklich alles christlich,
was in den Psalmen steht?
Sind die Psalmen frei von Vorurteilen?
Sind die Psalmen frei von Rachsucht?
Sind die Psalmen frei von Selbstgerechtigkeit?
Und wenn der Umgang mit ihnen abfärbt,
welche Farben übertragen sich da?
Andererseits versuchen die christlichen Evangelisten
Psalmen und Evangelium miteinander zu verbinden.
Sie berichten sogar davon,
daß dies Jesus selber getan habe.
Zuweilen kommt’s dem LeseQouz auch vor,
als wären die Psalmen der Pflug,
der den Herzensacker bereitet,
und die Evangelien Aussaat, Sonnenschein und sanfter Regen.
Und als Dichtung sind die Psalmen eine Wucht,
der sich wohl kaum jemand entziehen kann,
der sich einmal auf sie eingelassen hat.
Ohne sie läßt sich die Literatur des 16. bis 19. Jahrhunderts
nur unzureichend begreifen.
Und noch heute zitiert mancher aus diesen Psalmen
Worte wie aus einem edlen Sprachschatz
ohne es zu merken.
Es stimmt schon,
was Martin LUTHER in seiner Vorrede sinngemäß schreibt:
Ein jeder findet in den Psalmen Worte,
als wären diese allein für ihn so gesetzt,
und das besser,
als er es selber vermag.
Wer die Psalmen nicht kennt,
dem fehlt viel.
Freilich – manches kommt dem LeseQouz doch sehr gebreitet vor,
und er mag vor allem die kurzen Psalmen,
wo du nichts weglassen kannst
und nichts hinzufügen.
Dennoch – aus den oben genannten Einwänden
wollte sie der LeseQouz lange nicht einlesen,
bis – ihm das Instrument der Glossen in den Sinn kam,
Zwar hemmt dieses Instrument immer wieder den Lesefluß,
aber es bewahrt den LeseQouz davor,
zu allem ja und amen zu sagen
und zu verschweigen,
wenn er etwas nicht versteht
oder anders sieht.
Daß es auch bei den Glossen Maß und Übermaß gibt,
weiß der LeseQouz,
und daß die eine gerne mehr Glossen hätte
und der andere weniger,
weiß der LeseQouz auch;
auch er wird’s vielen nicht recht machen,
sehr vielen;
zu vielen?
Nun – wem’s zu viele Glossen sind,
die / der / das kann das Zuviel herausschneiden;
und wem’s zu wenige sind,
kann selber welche einfügen.
Tscha, und dann der Nachklang!
Der ist eben echt qouzisch.
Subjektiv und qouzisch!
Denn der LeseQouz weiß nicht,
was der Psalmist mit seinem Psalm sagen wollte;
der LeseQouz kann nur sagen,
was ihm selber der jeweilige Psalm gegeben hat.
Im jeweiligen Augenblick;
das kann morgen schon etwas anderes sein.
Somit sind diese Nachklänge auch keine göttlichen Evangelien,
die von einem Kriegsherrn in Menschen eingehämmert werden müßten;
vielleicht durch einen selbsternannter Propheten Gottes?
Nein, diese Nachklänge sind menschlich,
mit Irrtümern und Beschränktheit durchsetzt;
und sollte hier und da doch mal
ein Wassertropfen des Lebens darunter sein,
so ist’s nur Weitergabe,
und er wird schon von selber seinen Weg finden
und weder der Reklame noch des Krieges bedürfen.
Arturs Motto ist eben auch das der Qouzfamilie:
Ist’s nicht von Gott,
was dankt ihr’s mir?
Ist’s aber von Gott,
was dankt ihr’s mir?
{LeseQouz, 23.8.2021}
***
Nachklang zu Psalm 1
{Wohl dem Gerechten!}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die haben es gut,
die nach dir fragen
und dich suchen
und in denen dein Leben lebt.
Du wirst sie tränken mit Wasser des Lebens,
daß sie deine Früchte bringen.
Schenke uns dieses Leben;
die wir so oft noch gottlos sind,
wenn wir richten,
so oft noch Sünder
in unseren vielen Unterlassungen,
so oft noch spotten,
deine Kinder zu sein;
auf daß wir dich alle als unseren Hirten erleben,
der uns sogar nachgeht,
wo wir wandeln, treten und sitzen,
und zurückträgt
und uns als Nächste verbindet.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 2
{Entrinnen vor dem Zorn Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer wider dich streitet,
kämpft immer vergeblich.
Ach, daß wir alle dir von Herzen dienten
und stets auf deinen Schutz vertrauten!
Mach uns fröhlich in dir.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 3
{Gottvertrauen unter Verfolgung}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es stellen sich so viele gegen mich
und sagen,
du habest mich verlassen.
Doch du verlässest mich nie,
wenn auch ich mich oft von dir gewandt habe.
Du bist gnädig allen Menschen;
so mache uns für alle Menschen zu deinem Segen,
daß uns in dir dein Frieden werde.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 4
(Ein Abend im Frieden Gottes)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
Abend ist es geworden,
und der Tag ist nun dahin.
Wieviel hätte er bringen können;
und wie wenig habe ich eingefahren.
Dennoch ist es mehr,
als ich verdient habe.
So öffne mein Herz deiner Freude,
daß ich es jedem deiner Kinder gönne,
wenn es mehr hat als ich.
Und den Kindern,
die weniger haben denn ich,
öffne unsere Hände und Herzen.
So laß uns nun in Frieden ruhen,
treulich von dir beschützt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 5
{Morgengebet}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
Lügen und Hoffart gefallen dir nicht.
Wir sind vor dir wie ein aufgeschlagenes Buch,
darin du alles lesen kannst.
Allein – habe ich noch nie gelogen?
Habe ich noch nie der Hoffart gedient?
Dennoch hast du mich nicht auf ewig verstoßen.
So halte uns weiterhin in deiner Hand,
daß auch wir Barmherzigkeit erweisen denen,
die an uns schuldig geworden sind,
und wir alle ewig leben –
in einer Freude,
die nie mehr endet.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 6
{Ruf aus der Not nach der Güte Gottes; 1. Bußpsalm}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich bin erschrocken über mich selbst:
Was ist noch soviel Böses in meinem Herzen!
Meine Seele sehnt sich aber nach dem Guten,
als wäre das Böse eines anderen Menschen.
Willst du mich in meinen Sünden sterben lassen?
Laß mich nie aus deiner Gnade fallen,
führe mich durch dein Gnadenpförtlein nach Hause,
heile mich,
daß ich nur noch durchdrungen bin von deiner Liebe,
und reiche meine Hand meiner Schwester und meinem Bruder,
daß wir alle heimfinden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 7
{Recht vor Gnade}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Ungerechtigkeit hat sich ausgebreitet
und ist nun allenthalben.
Wer könnte davor seine Augen verschließen?
Mein Herz ist voller Anklage,
doch wen bessert’s?
Vergelte ihnen –,
doch dann müßtest du auch mir vergelten,
was ich unrecht getan und unrecht unterlassen habe.
Ach, sei mir Sünder gnädig,
und mach mich gütig,
daß ich deine Güte gönne allen Menschen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 8
{Staunen über Gottes Großzügigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
welch eine Macht hast du den Kindern gegeben,
daß sie das Gute in uns wecken!
Was haben wir verloren,
da wir begannen,
die Kindheit zu verachten!
Wir hätten diese Erde regieren können in Einfalt.
Nun herrschen wir in Habgier, Eigennutz und Eitelkeit
und zerstören deine Gaben mehr und mehr.
Du wolltest uns damit erfreuen,
wir aber zertreten’s in Mißgunst.
Ist das Liebe?
Ist das christlich?
Ist das göttlich?
Wecke in uns das Heimweh,
daß wir heimkommen
in deinem Frieden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 9
{Ungestümer Eifer für Gerechtigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
kann ich mich von Herzen freuen,
wenn es einem Menschen übelgeht?
Du bist doch auch mir gnädig gewesen,
und ich hatte es nicht verdient.
Mach das Schwert des Henkers zur Pflugschar,
die Steine der Werfer zur Brücke
und den Stuhl des Richters zum Gnadenthron.
Wenn dein Göttliches uns verbindet,
wie könnten wir wieder kriegen lernen?
Wird das nicht Freude sein,
wenn wir Sünder uns zu dir bekehren?
Da ist Himmel,
wo das unsere Freude ist!
Ach, schenk uns deine Freude.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 10
{Scheinbarer Sieg der Gottlosigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Gottlosen triumphieren,
als wären sie Götter.
Wo ist da deine Gerechtigkeit?
Allein – bin denn ich niemals gottlos gewesen?
Habe ich dafür jemals deine Gerechtigkeit gefordert?
Nein, ich suchte deine Gnade.
Liebe uns wieder zurecht,
daß wir unsere ganzen Kräfte einsetzen
für das,
was bleibt
und das Herz erfreut.
Mach uns gütig,
der du uns gütig bist und bleibst.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 11
{Der HERR als gerechter Gott}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
deine Gerechtigkeit und deine Gnade werden wir
auf Erden nicht verstehen.
Wann gilt das eine,
wann gilt das andere?
Du richtest gerecht über unsere Werke,
aber uns Sündern bietest du Gnade an
und hast keinen Wohlgefallen daran,
daß wir in unsern Sünden stürben,
sondern, daß wir uns bekehren
und genesen.
Laß uns nie aus deiner Gnade fallen,
sei uns gnädig ewiglich,
daß wir leben
und selber vergeben
und werden wie du.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 12
{Gottvertrauen trotz zunehmender Gottlosigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was war das früher schön!
Die schönen Gottesdienste,
die in den Herzen nachklangen.
Die alten Lieder,
die zu Herzen gingen.
Menschen,
die es ehrlich meinten,
und deshalb glaubwürdig waren.
Die Kirche stand noch in der Mitte des Ortes,
unserer Zeit,
unseres Lebens.
Wie liegt alles so wüst!
Was die einen aufgebaut haben,
das haben die andern niedergerissen
und durch getünchte Kulissen ersetzt.
Haben sie nicht alle vorgegeben,
in deinem Namen zu handeln?
Nein, auch in den alten Zeiten war nicht alles vollkommen.
Auch damals gab es Wahn und Ungerechtigkeit,
Ehrsucht, Schmeichelei und Scheinheiligkeit.
Aber es gab noch das Dienen,
es gab noch Seelsorge,
es gab noch Herzlichkeit.
Wohin sind sie entschwunden?
Kehren sie noch einmal wieder?
Ach, laß uns einander finden,
denen Wahrheit noch wichtig ist,
obwohl wir Sünder sind.
Mit einem freudigen Geist rüste uns aus
wie ein sanfter Regen,
der das Land wieder grünen läßt
und das Holz des Lebens
zur Genesung aller Menschen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 13
{Bitte und Hoffnung in Bedrängnis)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
meine Sünden sind wie ein Sumpf,
auf dem ich nicht gründen will.
Willst du mich denn so gar versinken lassen?
Was ich dir gelobt habe,
das habe ich nicht gehalten.
Ach, hätte ich es nie gelobt!
Was ich mir an Gutem vorgenommen habe,
das habe ich nicht umgesetzt,
sondern vor mir hergeschoben.
Was ich wähnte, überwunden zu haben,
das hat mich überwunden.
Wer kann mir noch helfen?
Du bist meine einzige Hoffnung!
Liebe mich wieder zu dir,
daß ich wieder festen Tritt fasse
und selber barmherzig werde
und deine Gnade gönne allen Menschen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 14
{Die Gottlosigkeit breitet sich aus}
{vgl auch Psalm 53}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es gilt unter den Menschen als Beweis einer hohen Erkenntnis,
dich zu verleugnen.
Ist es meine Schuld?
Manche ihrer Fragen weiß ich nicht zu beantworten,
und dich in das Korsett ihrer Logik einzuzwängen,
das weiß ich auch nicht.
Doch nicht alle Atheisten sind’s aus Eitelkeit.
Was ist mit denen,
die es ehrlich meinen?
Müßte ich nicht erlöster aussehen?
Müßte ich nicht wahrhaftiger handeln?
Müßte ich nicht liebevoller denken?
Ein Sieger sieht anders aus.
Weh mir,
wenn ich darauf blicke,
wie ich sein könnte
und doch nicht bin!
„Laß dir an meiner Gnade genügen,
denn in den Schwachen bin ich mächtig.“
In dieser Gnade laß mich bleiben,
daß sie auch mich barmherzig mache,
der du willst,
daß geholfen werde allen Menschen
und wir Frieden finden
in dir.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 15
{Gerechter Wandel}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
bin ich je ohne Tadel einhergegangen?
Habe ich immer recht getan?
War ich immer durch und durch Wahrheit?
Du weiß es,
wie wenig ich dir gleiche.
Was sollte ich da noch scheel auf Schwester oder Bruder schauen?
Dennoch dürfen wir bei dir bleiben,
wenn du uns gnädig bist.
Ja,
dem du gnädig bist,
der wird nach Hause kommen
und bei dir bleiben immerdar.
Erhalte uns alle
in dieser deiner Gnade.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 16
{Gott ist unser höchstes Gut und Freude}
{mit einem Gedanken von Dr. jur. Hagen WEND}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich liebe deine Wahrheit
und habe Wohlgefallen an denen,
denen deine Wahrheit wichtig ist.
Immer?
Nein, auch ich habe Tage,
an denen gefalle ich mir nicht.
Und doch wäre es nicht wahr,
wenn ich sagte,
ich liebe deine Wahrheit nicht.
Irgend etwas in mir zieht mich immer wieder zu dir
und sprengt die Hülle der neuen Blüte
und die Schale des neuen Samens.
Woher all die Gnade?
Verdient habe ich sie nicht.
Wirst du sie mir weiterhin gewähren?
Auch wenn’s oft so vergeblich erscheint?
Wirst du mich nimmer mehr aufgeben?
Ein Mensch hätte es schon längst getan!
So laß doch dein göttliches Leben auch in mir leben,
daß auch ich niemanden aufgebe.
Wer hätte mich zum Richter gesetzt?
Du nicht;
dann laß es mich auch gar nicht werden.
Ach, wir Menschen bedürfen der Samariter mehr
denn der Richter.
Laß uns alle unserem Nächsten Nächster werden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 17
{Hilferuf nach Gerechtigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
bist du es,
der den Reichen noch reicher macht?
Der dem Gottlosen den Bauch füllt?
Der den Richter zur Ungerechtigkeit neigt?
Und du willst ein gerechter Richter sein?
Es empört mich,
wenn der Fromme so in Ängsten und Bedrängnis ist,
der Gottlose aber so sicher sitzt und prahlt.
Hat das Böse endgültig gesiegt?
Allein – woher kommt denn dann das Gute?
Es ist ja noch immer da;
und wenn ich’s sogar in mir spüre,
muß es da nicht in jedem Menschen sein?
Beweise an uns deine wunderbare Güte,
daß du unsere Seele nicht dem Verderben überlässest,
sondern wir genesen
und leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 18
{Gottes Hilfe aus schwerer Bedrängnis kann Selbstgerechtigkeit bewirken}
{vgl 2. Samuel 22}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du hast mich errettet vor denen,
die wider mich waren;
du hast das Werk meiner Hände gesegnet.
„So lohnt Gott meine Treue,
denn sein Wohlgefallen ruht auf mir.
Er erhöht mich,
daß alle mich preisen:
Das ist der Mann,
zu dem Gott sich bekennt;
er betet,
und schon geschieht’s.
Fallt nieder und betet –“,
so sprach ich in meiner Torheit
und dachte in meinem hoffärtigen Herzen.
Bin ich denn mehr denn die andern?
Ich bin auch nur ein Sünder,
und dein Segen heiligt meine Sünden nicht.
Tätest du sie mir nicht vergeben,
so hielten sie mich fest wie Ketten in einem Kerker.
Aber du bist mir gnädig gewesen,
du hast mir Böses genommen
und Gutes gegeben –
aus Barmherzigkeit.
Laß es mich nie vergessen:
Ich lebe durch deine Barmherzigkeit.
Warum solltest du sie andern Menschen versagen,
der du allen Menschen in Liebe begegnest?
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 19
{Lob Gottes in Schöpfung und Gerechtigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was sind deine Werke so groß!
Der Frühling mit der Fülle seiner Blüten und Töne!
Der Sommer mit seinem goldenen Reichtum!
Der Herbst mit seinen Früchten und Farben!
Der Winter mit seinem Frieden!
Wo ist der Mensch,
der sich das hätte ausdenken können?
Wo ist der Mensch,
der so gütig wäre?
Wo ist der Mensch,
der schaffen könnte,
was so viel Freude macht?
Woher aber dann das Böse?
Woher der Krieg zwischen deinen Geschöpfen?
Woher der Tod?
Hatten sie einen Anfang?
Haben sie ihre Zeit und Stätte?
Werden sie vergehen?
Wie lange noch?
Schenk uns deinen Frieden,
daß wir leben,
und deine Freude
unbeschwert,
die da bleibet,
und deine Freiheit
in deiner Liebe.
Danke schön.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 20
{Segenswünsche für den König}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
segne dein Kind.
Segne mit deiner Gnade,
segne mit deiner Liebe,
segne mit deinem Frieden.
Schenke deinem Kinde Aufgaben
zum Leben und zur Freude.
Ja, die Freude des Säens,
die Freude des Pflegens,
die Freude des Erntens
und der neuen Aussaat.
Was wünscht ein Mensch dem andern?
Was er selber hat?
Oder was er nicht hat?
Gib uns allen,
was wir brauchen,
daß wir alle zu dir nach Hause kommen
und bleiben bei dir
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 21
{Danklied des Königs}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich danke dir,
daß du uns Lehrerinnen und Lehrer gegeben hast,
denen es wichtig war,
uns dein Gesetz und deine Gnade und deine Lieder zu lehren.
Ich danke dir,
daß du uns Hirten gegeben hast,
denen es ein Anliegen war,
deine Schafe auf frische Weiden zu leiten.
Ich danke dir,
daß du uns unsere Nächsten gegeben hast,
denen Helfen wichtiger war denn Richten.
Warum war,
warum nicht ist?
Warum Zisternenwasser,
warum so wenig Leben?
Warum so blendend anzuschauen,
da es den Dünkel nährt,
warum so wenig Leben?
Sucht denn kein Lehrer mehr deine Wahrheit?
Sucht denn kein Hirte mehr deine Auen?
Sucht denn kein Nächster mehr Raum für deine Barmherzigkeit?
Halte doch wieder Abendmahl mit uns,
daß unsere Herzen angerührt werden
und wir rein werden.
Wecke auf,
was da schläft,
als wäre es tot,
daß unsere Augen wieder wacker sehen,
unsere Füßer sicher heimwärts schreiten
und unsere Hände sich aufrichten und tragen.
Wirst du uns nicht die Fülle geben?
Danke schön.
Denn deine Liebe ist langmütig und freundlich
und höret nimmer auf.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 22
{Prophetische Schau der Leiden Christi}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
warum hast du mich verlassen?
Ich bete zu dir,
aber da ist keine Antwort.
Andern hast du geholfen,
sie sitzen satt in Sonne und Segen.
Freilich – vollkommen bin ich noch nicht,
aber sind sie es denn?
Ach, daß ich mich freute,
wenn es andern gutgeht!
Doch wenn ich gedenke der alten Zeiten,
da hatte auch ich die Fülle und Freude;
und wenn ich dir danken wollte,
fände ich kein Ende.
Hebe doch wieder meine Augen auf,
daß ich deine Wunder sehe
und deine Freude mich belebt und begeistert.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 23
{Der HERR als der gute Hirte}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie oft habe ich mir in meinem Leben Sorgen gemacht,
und es wäre nicht nötig gewesen.
Du hast mich geleitet,
wenn es finster wurde.
Du hast mich beschirmt,
wenn um mich die Unwetter tobten.
Du bist mir nachgegangen,
wenn ich mich verirrt hatte.
Sei weiterhin mein Hirte;
unser Hirte!
Führ uns alle zu dir nach Hause,
daß Frieden und Barmherzigkeit und Wahrheit und Liebe und Freude wohnen
in unseren Herzen
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 24
{Willkommen dem HERRN}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
dein ist alles,
das da lebt.
Wer darf zu dir kommen
und bei dir bleiben?
Den du in deiner Gnade zu dir ziehst,
der die Wahrheit liebt von Herzen
und der vergibt,
wie du ihm vergeben hast.
Gebt Gott allein die Ehre!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 25
{Hoffen auf Gottes Barmherzigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich gedenke meiner Jugend,
und selbst im Alter bin ich noch immer nicht,
wie ich sein könnte.
Was habe ich dir für Mühe gemacht!
Dennoch hast du mich nicht verworfen,
sondern mir immer wieder die Hand zur Versöhnung gereicht.
Habe ich da das Recht,
irgendeinen Menschen zu verdammen?
Du bist mir gnädig gewesen,
und durch deine Gnade lebe ich,
so laß auch mich so gnädig werden,
wie es dein Wesen ist.
Dann bin ich nicht nur dein Kind dem Namen nach,
sondern auch deines Wesens.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 26
{Selbstgerechte Abgrenzung zu den Gottlosen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was habe ich Übles getan?
Ich halte deine Gebote,
gebe den Armen,
besuche die Armen und Kranken
und gehe mit deiner Schöpfung achtsam um.
Was fehlt mir noch?
Wenn die andern erst einmal –
Ja, wenn sie so wären,
wie ich selber sein könnte,
aber nicht bin!
Bin ich frei von Eitelkeit?
Bin ich frei von Habgier?
Und vor allem:
Begegne ich jedem Menschen mit Respekt und Liebe?
Nein, Selbstgerechtigkeit ist vor dir wie ein Nichts
und verkümmert die Seele.
Erhalte uns in deiner Gnade,
daß wir leben
und deinen Frieden finden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 27
{Der HERR als Zuflucht in aller Bedrängnis}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du bist meines Lebens Kraft.
Warum fürchte ich mich dennoch so oft?
War meine Furcht denn bisher jemals nötig gewesen?
Bis hierher hast du geholfen;
weshalb solltest du es nicht auch weiterhin tun?
Bist du ein Mensch,
der viel verspricht,
aber es nicht hält?
Manche nannten sich schon meine Schwestern und Brüder,
aber sie liebten die Wahrheit nicht,
als wärest nicht du ihr Vater.
Darf ich denn von diesen Enttäuschungen schließen auf dich?
Manche predigten schon in deinem Namen Zisternenwasser
und tranken selber berauschenden Wein;
daß du auch so wärest,
nein, das kann ich nicht glauben.
Kann der Himmel ohne Wahrheit sein?
Laß mich niemals meinen Glauben abhängig machen von Menschen,
sondern nur von deiner Wahrheit und Liebe.
Ich sehne mich danach.
Bekenn dich zu deiner Zusage:
„Wer mich sucht,
der wird mich finden.“
Mach deine Wahrheit und Liebe in uns allen groß,
daß wir alle bald zu dir nach Hause kommen
und uns nie mehr etwas trennt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 28
{Vertrauen auf einen gerechten Gott}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was erhalte ich,
wenn du mir gibst,
was ich verdiene?
Weh mir,
der Tod wäre mein:
ewig von dir getrennt.
Was erhalte ich,
wenn du mir gibst,
womit du meiner Seele helfen willst?
Wohl mir,
das Leben ist mein:
geborgen in deiner Gnade.
Küßt aber die Gnade die Wahrheit nicht?
Doch!
So muß auch ich barmherzig sein
und deine Gnade allen Menschen gönnen –
von Herzen.
Das ist Himmel.
Das ist Freude.
Das ist Leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 29
{Die Allmacht Gottes in Naturgewalten}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie zeigst du dich in deiner Schöpfung?
Als Zerstörer
in Sturm, Blitz und Wasserfluten,
in Hitze und Frost
in Krankheit und Krieg?
Die Sintflut raffte auch Kinder hin.
Was war ihre Schuld?
Hatten sie keinen Anwalt?
Aber du vergaßest sie nicht
und sandtest ihnen damals den Freibrief als ersten.
Nein, Zerstörung mag dir dienen,
aber Zerstörung bist nicht du,
Liebhaber des Lebens.
Du läßt blühen,
wo es vordem kahl war,
du läßt singen,
wo vordem Kummer schwieg,
du richtest wieder auf,
was dem Tode geweiht war,
Liebhaber des Lebens.
Laß wieder auferstehen
das Vertrauen auf deine Gnade,
deine Freude,
deine Liebe,
daß du uns bleibst,
Liebhaber des Lebens.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 30
(Danklied)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
in wieviel Not hast du über uns deine Flügel ausgebreitet!
Doch wie oft habe ich deine Hilfe mißverstanden!
Es war kein Lohn für gute Werke,
sondern es war Gnade.
Wie oft dachte ich:
Ich werde nimmer fallen!
Und schon wußte ich nicht mehr weiter,
wankte
und besudelte mich mit Kot.
Wie oft mußtest du mich aufheben!
Wie oft mußtest du mich reinigen und pflegen!
Wie oft hast du mich getragen!
Ach, gürte uns alle mit deiner Freude;
laß uns immer bei dir bleiben
und leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 31
{Bestätigtes Gottvertrauen, obwohl von Menschen verdammt}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
meine Kraft hat ihre engen Grenzen.
Ich hasse die Unwahrheit;
allein – wandelte ich stets in deiner Wahrheit?
Ich hasse die Selbstgerechtigkeit;
allein – habe ich noch nie eins deiner Kinder verachtet?
Oft gefalle ich mir selber nicht.
Ich brauche dich,
wie ein Garten den Regen,
den gnädigen Regen.
Erhalte mich in deiner Gnade
wie in einer Burg,
uns alle
wie in einer festen Stadt,
die du dem Bösen niemals preisgeben wirst.
So laß uns getrost leben
und durch Barmherzigkeit alle Ketten sprengen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 32
{Die Güte des HERRN, der die Sünden vergibt; 2. Bußpsalm}
{mit einem Gedanken von Karl MAY, 1907}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was ist’s,
daß du mir Sünder gnädig bist?
Verdient habe ich das nicht.
Wie oft ist’s mir,
als sei deine Gnade an mir vergeblich gewesen!
Was hilft mir die Erkenntnis,
das Böse vom Guten zu unterscheiden,
wenn ich das Böse nicht lasse
und das Gute nicht tue?
Ach, daß ich dir wahrhaft meinen Dank lebte
und meine Zeit nicht so oft vergeudete!
Ein Tag ohne deine Freude
ist ein Tag ohne Leben.
Laß deine Aussaat doch auch in mir fruchten
und deine Liebe leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 33
{Vertrauen auf die Allmacht und Güte Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
deine Güte reicht über das ganze Erdreich,
dennoch gibt es allenthalben Krieg.
Doch wer sind wir,
daß wir uns fürchten?
Präge unsere Herzen mit deiner Liebe,
daß wir Brücken bauen,
daß dein Friede komme zu allen deinen Kindern und Kreaturen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 34
{Gott hilft denen, die ihn suchen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
deine Freude sei immerdar in meinem Herzen,
daß ich von dir als unserem freundlichen Gott zeuge.
Wir sind noch nicht zu Hause,
sondern wie Pilger in der Fremde,
Wind und Wetter ausgesetzt.
Richte uns immer wieder auf,
hebe unsere Augen,
daß wieder wacker wandern,
und laß uns immer einen Brunnen finden,
dessen Lebenswasser uns erquickt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 35
{Gott helfe gegen ungerechte Feinde}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
kämpfe für mich und deine Sache!
Doch darin irre ich,
daß deine Sache und meine Anliegen stets übereinstimmen.
Auch willst du den Tod des Sünders nicht
und weißt,
daß deine Liebe mehr fruchtet denn Streit und Zwang.
Du hast es zugelassen,
daß jene mich verleumden;
aber bin ich wirklich ohne Schuld?
Dessen sie mich zeihen,
habe ich nicht getan;
aber wo ich wahrhaft gesündigt habe,
das wissen sie nicht.
So hilf mir,
auch ihnen in Liebe und mit Nachsicht zu begegnen,
denn daraus baust du Brücken,
die halten.
Versöhne uns untereinander,
wie du uns mit dir versöhnst
und unserer Sünden nicht mehr gedenkst.
Mach uns zur Freude!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 36
{Die Quelle des Lebens}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
warum gibt es das Böse?
Sein Ursprung ist mir verborgen,
und ich verstehe dich nicht.
Sollte ich deshalb weggehen auch?
Wo fände ich Worte des Lebens?
Wo neuen Mut?
Wo Schätze,
die bleiben,
in Fülle?
Laß mir an deiner Gnade genügen.
Laß dein Wort mir leuchten deinen Pfad.
Brauch’ ich da die Finsternis zu durchdringen?
Aber die vielen Menschen?
Ich bin nicht besser denn sie.
Gibt es einen einzigen,
an dem sich findet des Guten nichts?
Wie könntest du Böses schaffen?
Wie könnte dein Gutes müssen weichen
oder sterben?
Laß auch dieses Gute leuchten,
daß wir es gewahren
in Schwester und Bruder
und es am Leben erhalten
und uns freuen.
Führe uns doch alle nach Hause.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 37
{Das Ende der Gottlosen und das Erbe für die Gerechten}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
bist du meine Lust?
Du bist meine Zuflucht,
und ich freue mich,
wenn du mir gnädig bist.
Ach, könnte ich fortan wandern,
ohne wieder zu fallen!
Laß meine Hand nie los,
binde mich an deine Liebe
und leite mich nach Hause.
In den Himmel?
Wo ist dieser Himmel?
Wo Freude ist über jeden Sünder,
der sich zu dir wendet;
wo jeder einen Nächsten findet;
wo Frieden und Wahrheit einander küssen.
So könnte er schon jetzt in meinem Herzen sein.
Ach, könnte – und ist noch nicht.
Nur ein einsamer Sonnenstrahl durchdringt die finstere Wolkendecke.
Ach, ich liebe dich viel zuwenig,
auch von meinen Nächsten wende ich mich so oft ab,
obgleich ich mich nach Himmel sehne.
Laß doch deinen Morgenstern aufgehen
auch in meinem Herzen,
daß es wieder Frühling wird
und dein Lied meiner Lippen
in unsern Herzen weiterklingt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 38
{Bußpsalm in Selbstzerknirschung; 3. Bußpsalm}
{mit einem Bild von Eugen STARTZ}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich bin ein Sünder
und nicht wert,
dein Kind zu heißen.
Das Gute,
das ich hätte tun wollen,
tat ich nicht;
aber das Böse klebt mir an,
als wäre es Schusterpech.
So ist auch keine Freude in mir,
und meine Füße gleiten auf finsterem Boden.
Die Menschen haben mich verdammt und aufgegeben,
und die sich meine Freunde nannten,
haben sich abgewandt und verleugnen mich.
Aber du bist kein Mensch.
du hast verheißen,
niemanden zu verstoßen,
der sich dir zuwendet.
Mach mich doch wieder frei,
daß alle sehen:
Du gibst niemanden auf!
Und daß ich selber hinfort niemanden verstoße,
sondern mich bemühe,
meinen Nächsten zu lieben,
wie ich selber von dieser Liebe lebe.
Laß deine Liebe in uns allen fruchten!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 39
{Vergänglichkeit des Irdischen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
richte uns darauf,
das zu tun,
für das wir auf unserem Sterbelager dankbar sein werden.
Lenk uns zu den Schätzen,
die bleiben,
und mach uns darin reich.
Versorg uns auf unserer Pilgerschaft,
daß wir erquicken und laben die Durstenden und Hungernden
am Wege
und nicht vergeblich leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 40
{Loblied im Bewußtsein der eigenen Sünden}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du hast mich errettet,
da ich unter den Menschen keinen Halt mehr fand.
Nun laß mich wieder sicher gehen
und schenk meinen Liedern eine Seele,
die auch andere belebt.
Doch sind meine Sünden weiterhin vor meinen Augen
als eine vergeudete Zeit,
die nicht wiederkommt.
Laß mich dennoch zum Leben hindurchdringen
und am Leben bleiben.
Gib mich nie auf,
daß auch ich niemanden aufgebe.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 41
{Gott als letzte Zuflucht}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die sich meine Freunde nannten,
haben mein Vertrauen mißbraucht
und sind mir feind geworden.
Ja, ich bin vor dir ein Sünder
und habe deine Güte nicht verdient.
Dennoch hoffe ich auf dich,
denn wer sonst kann mir wider aufhelfen.
Laß mich zum Wunder werden deiner Gnade,
zu einer Freude,
die erreicht alle Herzen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 42
(Sehnsucht nach Gott)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es gibt Zeiten,
da dürstet meine Seele nach dir
wie ein Wanderer in der Wüste zur Mittagszeit.
„Wo ist denn dein Gott?“
fragen sie mich
und verhöhnen damit doch auch dich.
Wie gerne wollte ich dir mit Freuden dafür danken,
daß ich deine Güte Tag für Tag erlebe,
doch meine Zunge klebt an meinem Gaumen
und ich bin wie zerschlagen.
Was bist du so trostlos in mir?
Harre doch,
denn es wird sich alles zur Freude wenden.
Und diese Freude wird niemand mehr uns nehmen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 43
(Zuversichtliches Harren auf Gott)
{vermutlich ebenfalls von den Kindern Korah
und 2. Teil des im vorigen Psalm begonnenen Liedes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
schaffe in mir ein reines Herz,
daß ich wandle in deiner Wahrheit
und Lug und Trug nicht dein Licht verfinstern.
Sei mir gnädig,
daß auch ich gnädig werde,
denn Barmherzigkeit ist dein Königsrecht.
Das sei meine Freude,
das sei unsere Freude,
denn du bist unser Gott;
der Gott,
der die Liebe ist.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 44
{Von Gott einst beschenkt und heute enttäuscht und scheinbar verlassen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was hast du für Wunder getan
in alter Zeit!
Blinde wurden sehend,
Lahme liefen
und Tote erhoben sich zu neuem Leben.
Gefangene hast du befreit,
Verachtete führtest du zu Ehren,
Arme machtest du reich.
Und heute?
Wer Gutes tut,
der wird geplagt,
wer Gutes will,
der wird beargwöhnt,
und was einst blühte,
welkt im Reif der Nacht.
Hütest du uns nicht mehr wie ein Hirte?
Und doch klingt in mir ein Lied,
eine Heimatweise,
wie ein Brünnlein in der Wüste.
Was tust du heute noch für Wunder!
Nicht als Lohn,
sondern alles aus Güte –
umsonst,
aber nicht vergeblich.
Laß uns in dieser deiner Güte leben
und deine Güte in uns
allen Menschen
zur Freude.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 45
(Der König und seine Braut)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
danke,
denn ich gedenke der Menschen,
von denen immer noch Wärme ausgeht.
Nähre ihre Liebe,
laß sie sich freuen,
daß ihr Wirken nicht vergeblich war.
Es möge aufgehen aus ihrer Hand dein Same,
er möge grünen und blühen
und Frucht bringen
und neuen Samen.
Es möge wirken aus ihrem Munde dein Segen
und sich ausbreiten als Freude.
Es möge nimmer versiegen aus ihrem Brunnen dein Wasser,
daß es das Land feuchte
und weitere Brunnen gründe.
Nimmer vergehe,
was sie liebend getan
und was wir tun liebend,
auf daß wir leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 46
{Gott ist mit uns}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer kann sich freuen,
wenn nicht wir?
Auch wenn du nicht alle unsere Wünsche erfüllt hast,
mancher Pfahl im Fleische blieb
und ins Jenseits nun reicht manch’ Liebesband,
hast du uns dennoch so viel Freude gegeben.
Ach, belebe mit deiner Freude auch den,
der nun am Boden liegt,
daß er weiterwandere
und uns aufrichte,
wenn wir verzagen.
Nie möge uns etwas scheiden von deiner Liebe!
Laß uns hören,
laß uns fühlen,
laß uns erleben,
wie freundlich du bist,
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 47
{Lobsinget dem Gott Abrahams}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
Abrahams Same soll ein Segen sein
allen Völkern;
und ist er das nicht,
wessen Same ist er?
Ach, wie oft setze ich mich auf einen Richtstuhl –
unberufen!
Ein Hirte täte das nicht,
er will doch seiner Herde Wohl.
Wozu zeigst du mir so oft,
wo Menschen täuschen,
dem Unrecht dienen,
eigener Selbstsucht?
Daß ich darin erkenne,
selber nicht besser zu sein?
Ach, lenke doch meine Blicke auf das,
was gut ist,
daß ich’s stärke
und mich freue
und lebe.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 48
{Loblied auf den Gott Zions}
{mit einem Gedanken, überliefert von Dr. h. c.{2} Anton Wilhelm Florentin von ZUCCALMAGLIO, 1823/25}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was gab es einst schöne Gottesdienste!
Wie Brunnen,
deren Leben das Land wässert
und lässet es blühen, grünen und fruchten.
Woher dann der Reif in der Frühlingsnacht?
Woher die Holzfäller,
die den Stamm von seiner Wurzel trennen wollten,
damit er besser wachse –
ihnen zur Ehre?
Ihre Ehre ist in Lächerlichkeit gewandelt,
ihre Wörter sind nur Schall und Rauch.
Wann aber kommt der Lenz zurück?
Du allein bist ewig und das Leben.
Belebe uns wieder,
daß an deinen Früchten genesen
alle Menschen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 49
{Gottlosigkeit ist eitel Torheit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was ist unser Trachten so töricht!
Wie gieren wir nach Sand,
der bereits in unseren Händen zerrinnt!
Wie ist uns die Ehre so wichtig von Menschen,
die wir selbst nicht achten können!
Wie sind wir so eitel!
Können alle Güter dieser Welt
eine einzige Seele erlösen?
Wie haben wir Menschen unsere Knechtschaft so lieb!
Hebe unsere Augen,
daß wir klug werden
und uns der Tand als Tand erscheine,
als wertvoll aber,
was wertvoll ist.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 50
{Dankopfer und Heuchelei}
{mit einem Gedanken von Karl MAY, 1907}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie oft machen wir Menschen aus dir einen heidnsichen Götzen!
Ist denn deine Liebe käuflich?
Siehst du nicht mehr das Herz an?
Hilf uns,
dir unseren Dank zu leben,
mach unsere Gebete zu einem Gespräch mit dir,
stärke unser Gottvertrauen,
der du allein weißt,
was uns zum Besten dient.
Erhalt uns alle in deiner Gnade,
daß wir sie allen Menschen von Herzen gönnen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 51
(Davids Bußgebet; 4. Bußpsalm)
{mit einem Gedanken von Matthias CLAUDIUS, 1799}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
„ich bin reich“,
sprechen sie,
„und habe gar satt“,
und sie haben den Namen,
daß sie leben
und sind –
Sie?
„Du bist der Mann!“
hallt es mir in den Ohren.
„Die Wahrheit richtet sich nicht nach dir,
sondern du mußt dich nach der Wahrheit richten.“
Tilge doch alle meine Sünden
und schaff in mir ein reines Herz,
daß dein Geist mich leite
und ich wieder lebe;
daß wir alle leben
in dir.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 52
{Die Macht der Gottlosen wird zuschanden}
{mit einem Gedanken von Gottfried ROCKENFELDER}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
laß mich sein wie ein grüner Ölbaum
und wie die Palme,
die – sich beugend – deine Früchte darbietet.
Laß mich sein wie ein Brunnen
deines lebendigen Wassers
und nicht schädlicher Eitelkeit.
Laß mich sein wie ein Garten deines Wunders,
das sogar Unkraut in Heilkraut wandeln kann,
daß alles dir dient
und uns zur Freude.
Ja, mach uns zu deiner Freude.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 53
{Die Einsamkeit dessen, der noch nach Gott fragt}
{mit einem Gedanken von Lic. iur. Johann Wolfgang von GOETHE, 1777/89}
{vgl auch Psalm 14}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Gleichgültigkeit hat sich ausgebreitet.
Wer ist noch da,
der nach dir frage?
Du bist nur noch da für die Notfälle,
wenn niemand zu raten weiß.
Und der Nächste ist nur noch wichtig,
wenn sich mit ihm Ehre einlegen läßt.
Wo ist die 1. Liebe geblieben?
Wo der Leuchter mit seinem warmen Schein?
Wo die Lieder aus der Heimat?
Doch wer hat mich zum Richter berufen?
Bin ich untadelig?
Nein, ich bin nicht Richter,
sondern Leidtragender.
So tröste uns doch wieder,
die wir Leid tragen,
öffne uns die Augen für die Brunnen,
die du mit Lebenswasser füllst.
Erquicke uns,
daß wir dir helfen,
allen Menschen zu helfen,
und dir damit danken.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 54
(In Feindesnot)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
sie haben hervorgezerrt,
was du schon längst vergeben hattest,
und haben mich an meine Feinde verraten.
Wird es sie glücklich machen?
Sei auch ihnen gnädig,
wie du mir gnädig gewesen bist.
Laß mich zur Freude kommen über sie,
daß wir uns bekehren zu deiner Gnade und Wahrheit.
Erhalte uns in deiner Wahrheit
und Liebe.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 55
{Klage über Gottlosigkeit und Untreue}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
warum läßt du es zu,
daß Menschen Verbrechen verüben?
Warum läßt du es zu,
daß Menschen durch Naturgewalten zu Schaden kommen?
Warum greifst du nicht ein,
wenn Menschen Hand an sich selber legen?
Doch du bist kein Mensch,
und du paßt nicht zwischen die Mauern menschlicher Logik.
Nein, ich verstehe dich oft nicht.
Aber wohin könnte ich gehen,
wenn ich dich verließe?
Wo fände ich Wahrheit?
Wo fände ich Liebe?
Wo fände ich Gnade
und jemanden,
der an das Gute in mir glaubt?
So halte uns in dir,
daß wir erleben,
daß dein Prinzip dennoch die Liebe ist.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 56
{Gottvertrauen unter Feinden}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du tust heute noch Wunder
und richtest auf,
die gefallen sind,
und läßt uns wieder sicher gehen.
Laß uns dich weiterhin in deiner Güte erleben,
daß wir uns nicht selber fürchten,
sondern dir vertrauen.
Du führst uns nach Hause.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 57
{Loblied unter Verfolgung}
{mit einem Gedanken von Lew Nikolajewitsch Graf TOLSTOI, 1868/69}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du bist Wahrheit,
und in dieser Wahrheit erkennen wir,
daß wir ohne deine Gnade nicht zu dir finden können.
Breite die Freude,
die du uns ins Herz gelegt hast,
aus in alle Lande,
zu allen Menschen,
zu allen Wesen,
daß wir gut werden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 58
{Unbarmherzigkeit in Selbstgerechtigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
erlöse uns von der Ungerechtigkeit,
aber auch von unserer Selbstgerechtigkeit,
daß wir uns freuen,
wenn Sünder sich bekehren
und dein Himmel sich in Herzen ausbreitet.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 59
{Hilferuf zur Unbarmherzigkeit gegen alle Heiden}
{nach einem Gedanken von Dr. med. vet. Siegfried KUWILSKY}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich habe Feinde
und bin mir keiner Schuld bewußt.
Sie verleumden mich,
als hätte ich Böses getan.
Sie säen Mißtrauen,
und ich muß Ausgrenzung ernten.
Ach, sie sind alle nicht so,
wie – ich selber sein sollte.
Vergib ihnen, vergib uns.
Baue uns eine Brücke,
daß wir unsere Kräfte nicht im Krieg vergeuden.
Mach uns alle eingedenk,
daß du unser Vater bist
und allen Menschen helfen willst.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 60
{Gottvertrauen trotz Niederlage}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
hast du uns wirklich verlassen?
Die deine Werke zerstören,
triumphieren,
aber du schweigst dazu?
Hat deine Geduld mit uns ein Ende gefunden,
daß du uns verworfen hast?
Dein Werk wird vollendet werden –
auch ohne uns.
Aber kann denn deine Liebe zu uns erkalten?
Deshalb gib uns Sinn und Herz,
daß wir deine Liebe wieder erleben
und dich wiederlieben
mit allen unseren Kräften
und unsere Nächsten wie uns selbst.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 61
{Zuflucht bei Gott}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
falsche Versprechungen gefallen dir nicht,
sonst wollte ich dir dieses und jenes geloben.
Wir leben alle von deiner Liebe und Güte
und nicht durch unseren starken Arm,
der immer wieder an Grenzen stößt.
Laß uns bei dir bleiben,
denn dort ist unser Leben.
Stärke uns,
wenn wir schwach werden,
und bringe uns zurück,
wenn wir uns verirren.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 62
{Verlasset euch auf Gott}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es ist still geworden in meiner Seele,
daß du meiner gedenkst.
Ein Nichts sind wir Menschen,
und keiner von uns ist vor dir ohne Fehle.
Ach, errette und aus der Lüge,
und erlöse uns von dem Eitlen,
das nur zu oft unsere Herzen bindet.
Du richtest den wieder auf,
der gefallen ist;
ach, erfülle auch uns mit dieser Liebe,
daß wir helfen,
statt zu verdammen.
Sei uns allen gnädig,
daß auch wir gnädig werden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 63
(Sehnsucht nach Gott)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich freue mich in dir.
Ich kann nicht ohne dich leben.
Meine Seele liegt in deinen Händen
wie ein Wanderer,
der endlich nach Hause gekommen ist.
Menschen stehen wider mich,
laß mich nicht in ihre Hände fallen,
sondern deine Gnade bewege unsere Herzen,
daß wir in dir alle finden das Leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 64
{Das Böse wird personalisiert, damit ich’s nicht in mir sehe?}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Bösen stellen sich wider mich,
ihre Herzen sind voller Bosheit und Heimtücke.
Rotte sie aus –
Nein, damit täte ich mich selbst verdammen,
denn auch mein Herz ist nicht frei von Bosheit.
So schaffe in uns allen
ein reines Herz,
daß wie einander begegnen,
wie du uns begegnest,
und dessen eingedenk werden,
daß wir nicht leben,
um zu verdammen,
sondern um zu lieben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 65
{Allmacht und Segen Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
der du uns unser Brot täglich gibst
und segnest mit Segen,
die wir nicht verdient haben.
Bekenne dich zu deinem Wort,
daß findet,
wer dich suchet,
und dein Brunnen nicht versiegt,
sondern Wasser des Lebens spendet allen,
die danach dürstet.
Darin laß uns alle fröhlich sein
und dich in deiner Güte erleben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 66
{Aufforderung zum Dank für Läuterung und Errettung durch Gott}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie wunderbar sind deine Werke!
Kein Mensch kann sie begreifen.
Menschen standen wider uns,
doch du hast uns aus ihrer Macht befreit.
Wir haben es nicht verdient,
doch deine Güte war größer denn deine Gerechtigkeit.
So mach auch uns gnädig,
wie du es bist.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 67
{Unser Gott segne uns}
{mit einem Gedanken von Karl MAY, 1907}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du segnest uns,
obwohl wir’s nicht verdient haben,
und läßt Früchte gedeihen,
wo es bisher wüste war.
Kommt,
laßt uns unsern Dank Gott leben
und seine Liebe erwidern!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 68
{Loblied auf den errettenden und segnenden Gott Israels}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
danke für die Freude,
die du in mein Herz gelegt hast.
Du bist dem Einsamen nahe,
besuchst den Gefangenen
und tröstest,
die nach dir fragen.
Du öffnest Herzen,
die sich dir bisher verschlossen hatten,
und gehst den Verirrten nach.
Du gibst uns Raum zur Umkehr
und willst uns alle nach Hause führen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 69
{Hilferuf in großer Not und Prophezeiung der Leiden Christi}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich sinke und weiß mich nicht zu retten.
Ich suche Helfer unter den Menschen,
aber sie spotten meiner
und freuen sich meines Falles
und verleumden mich,
wo ich gar nicht gefehlt habe.
Dein Zorn müsse sie –
nein, sondern laß meine Hoffnung zu dir
zur Freude werden
und diese Freude zu einem Lied,
dessen Weise niemand verderben kann.
Hilf uns,
allen Menschen deine Güte zu gönnen
und aufzurichten, anstatt zu verdammen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 70
{Bitte um Errettung vor Mißgönnenden}
{mit einem Anklang von Lic. iur. Johann Wolfgang von GOETHE, 1777/89}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Menschen kränken mich,
daß ich schwanke
zwischen dem Durst nach Rache und Resignation.
Vergelte ihnen –
nein, es freut mich nicht,
wenn es anderen schlecht ergeht.
So schenk mir neue Kraft,
richte mich auf;
denn es ist eitel,
was Menschen denken.
Lege deine Töne auf meinen Psalter,
daß sie in ihr Herz dringen
und das Heimweh wecken,
daß wir alle nach Hause kommen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 71
{Gott ist meine einzige sichere Zuflucht}
{mit einem Gedanken von Karl MAY, 1907}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich schaue auf mein Leben zurück,
das du mir gegeben hast.
Wie oft war ich in großen Ängsten,
allein – waren sie nötig?
Denn du hast mir immer wieder herausgeholfen,
selbst dann,
wenn ich schuldig war.
Deshalb preise ich deine Güte und Gnade mehr
denn deine Gerechtigkeit.
Jedoch – noch immer gibt es Menschen,
die wider mich sind
und sich über mein Unglück freuen
und jedes Mißgeschick,
das mir begegnet,
als deine Strafe auslegen.
Sie danken meinem Gruß nicht
und argwöhnen nur Böses in mir.
Ja, ich bin nicht schuldlos vor dir,
und vor deiner Gerechtigkeit könnte ich nicht bestehen;
aber wer hat jene zu Richtern gesetzt?
Ach, versöhne uns alle mit dir,
daß wir auch untereinander versöhnt sind
und eingedenk,
daß du einem jeden Menschen helfen willst.
So danke ich dir,
daß du mir wieder Freude und Frieden in mein Herz gelegt hast
und jene mir nicht mehr weh tun,
sondern leid.
So helfe mir,
diesen Dank dir zu leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 72
{Durch gerechte Regentschaft zum Segen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
gib denen Weisheit und Gerechtigkeit,
die andere Menschen richten müssen,
und weise ihnen Wege,
zu helfen, statt zu strafen.
Hilf uns Menschen dazu,
daß niemand den andern unterdrücke,
sondern wir alle auf deinen Wegen nach Hause wandeln.
Dann wirst du uns segnen,
daß wir die Fülle haben
und Freude in unseren Herzen
in Dankbarkeit.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 73
(Das Dennoch des Glaubens)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
der Gottlosen werden immer mehr,
da ihnen alles zu glücken scheint.
Ich sehe ihre bösen Werke,
aber nirgendwo deine Strafe.
Dagegen muß ich mich mühen Tag für Tag,
und doch ist es mir oft,
als strafest du selbst meine kleinsten Vergehen
und lässest meine guten Werke ohne Lohn.
Ich dachte dem nach:
Sollte Gott so ungerecht sein?
Ich konnte es nicht verstehen,
bis ich dich suchte und fand
in Stille und Frieden.
Da gewahrte ich das Ende
und sah,
daß selbst der glücklichste Mensch davon muß.
Nichts kann er mitnehmen
als deine Schätze,
die er gesammelt hat in seiner Seele.
Wie hat er sich betrogen!
Welch vergängliches Glück könnte Herzensfreude aufwiegen?
So will ich dennoch bleiben bei dir
und mich freuen an deiner Gnade und Güte
und sie allen Menschen gönnen
und niemanden von ihr fernhalten,
daß wir alle zu deiner Ruhe kommen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 74
{Böses in Gottes Haus}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
warum schützest du nicht dein Haus?
Wo sind deine Prediger,
denen die Wahrheit wichtiger ist denn ihr Ansehen?
Wo sind deine Hirten,
die noch deine Schafe hüten?
Wo sind deine treuen Seelsorger,
deren Sorgen aus dem Herzen kommt?
Ach, es hilft niemandem,
über Menschen zu richten.
So begeistere uns wieder mit deinem Heiligen Geist,
der eint,
aber in Wahrheit,
der das Herz wärmt
und uns alle nach Hause führt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 75
{Gott als gerechter Richter}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Ehrsüchtigen ehren sich und lassen sich ehren,
und die Gottlosen nehmen überhand,
daß schier verzagen,
die nach dir fragen.
Und doch sind es alle nur Menschen.
Wer sind wir,
daß wir uns vor Menschen fürchten?
Wer sind wir,
daß wir gegen Werkzeuge kämpfen
und nicht gegen die Kraft,
die sich dieser Werkzeuge bedient?
Wer sind wir,
daß wir vergessen,
welchen Kräften wir dienen?
Sei uns allen gnädig
und richte uns alle aus,
daß wir nur noch dir dienen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 76
(Siegeslied zum Lobpreis Gottes)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer kann dir widerstehen?
Dir muß alles dienen.
Mag ein Mensch noch so sehr auf seinen eigenen Arm pochen,
am Ende bleibst du der Sieger.
Zuletzt wirst du den Krieg zerbrechen
und in Frieden wandeln.
Laß uns nie aus deiner Gnade fallen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 77
{Gedenken in der Not an die vorigen Wunder Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
der Weg nach Hause führt nicht nur über sonnige Höhen.
Wenn ich betrübt bin,
so erinnere mich an deine Gaben,
die ich gar nicht verdient habe.
Wenn ich verzagt bin,
lege Weisen in mein Ohr,
die mich wieder festen Schrittes gehen lassen.
Wie oft haben wir deinen Bund verlassen,
doch du hast uns dennoch nicht verstoßen.
So nimm uns auch heute wieder in Gnaden an,
und mache uns barmherzig,
wie du barmherzig bist.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 78
{Juda erwählt, Jakobs restliche Nachkommen verworfen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
bist du wie ein Götze der Heiden?
Der da gebietet und zürnt und straft,
doch dafür nur Heuchelei und Betrug erntet?
Müssen wir deine Liebe berechnen
wie den Preis einer Ware?
Ist sie nur käuflich zu erwerben?
Nein, deine Liebe ist echt,
und auf diese Liebe baue ich mein Vertrauen,
daß du allen Menschen helfen willst
und niemanden aufgibst.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 79
{Anrufung Gottes zur Rache}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
deine Tempel sind verödet und verlassen.
Die sich Freunde und Brüder nennen ließen,
haben deine Gemeinden verwüstet
und deren Schätze zertreten.
Was einst deine Herde war,
ist zerstreut und hat keine Hirten mehr.
Geld und Ehre sind wichtiger geworden
denn Nächstenliebe und Seelsorge.
Wir sind zum Gespött geworden,
und sie höhnen:
„Wo ist nun euer Gott?“
Es ist finster geworden und kalt.
Wird uns kein Stern mehr leuchten?
Wird uns keine Sonne mehr wärmen?
Kannst du keine Wunder mehr tun?
Ach, laß deine Glut nicht ausgehen,
sei uns allen wieder gnädig,
denn vor dir ist niemand ohne Schuld.
Belebe wieder, was im Sterben liegt,
wecke auf, was da schläft,
führe zurück das Verirrte,
baue wieder auf deine Gemeinden,
sammle deine Schafe
und gib ihnen Hirten nach deinem Herzen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 80
{Bitte an Gott, wieder angenommen zu werden}
{mit einem Gedanken von Lic. iur. Johann Wolfgang von GOETHE, 1777/89}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich bin enttäuscht von dir.
Die in deinem Garten arbeiten,
werden verspottet,
und was sie aufgebaut haben,
liegt zerstört.
Warum bist du nicht mehr mit uns?
Gilt dein Wort nicht mehr,
daß deine Brunnen haben Lebenswassers die Fülle?
Öffne wieder unsern Blick für deine Quellen,
schenk uns neuen Mut
und neues Leben,
daß dein Garten blühe, grüne und fruchte.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 81
{Gott hilft seinem Volk, wenn es ihm gehorsam ist}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du hast uns das Recht gegeben,
dir zu danken
und unsere Freude mit dir zu teilen
und zu vermehren.
Wo ist jemand wie du!
Und doch hadern wir so oft mir dir,
weil unsere Erwartungen so töricht sind.
Wie oft fühlen wir Menschen uns gekränkt,
weil uns Anbetung versagt wird,
obwohl doch dir alleine die Ehre gebührt!
Laß uns von unserem Dünkel genesen,
fülle uns an mit deiner Liebe,
die allen Menschen helfen will.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 82
{Mahnung zu gerechtem Gericht}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Ungerechtigkeit breitet sich aus,
und die Rücksichtslosigkeit triumphiert.
Wer kann darin selig werden?
Wer kann darin selig sein?
Wie kann ein Mensch sich daran weiden,
daß es seinem Nächsten schlechtgeht?
Göttlich ist das nicht.
Weil sie dein vergessen, –
weil wir dein vergessen,
zerrinnt uns alles in unseren Händen.
Wir haben deinen Namen,
daß wir leben,
aber sind arm und jämmerlich,
als könne uns niemand vom Tode erretten.
Liebe uns wieder zu dir,
daß dein Leben in uns lebt
und wir wirken,
was bleibt und freut.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 83
{Gebet wider die Feinde des Volkes Israel}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie gut,
daß du unserer Ratschläge und Anweisungen nicht bedarfst!
Wir hätten schon längst Menschen gestraft und vernichtet,
die nicht wesentlich boshafter sind denn wir selber.
Laß uns nie vergessen,
welches Geistes Kinder wir sind
und daß du nicht den Tod des Sünders willst,
sondern dessen Genesung.
Sei uns allen gnädig
und schenk uns allen deinen Frieden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 84
{Begeisterung im Gottvertrauen – ein schöner zeitloser Psalm}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
mein Herz sehnt sich nach deinen Worten voller Leben.
Ich will mich freuen,
daß du so gerne hilfst.
Du hast nicht alle meine Wünsche erfüllt,
und manches verstehe ich nicht;
aber in deiner Güte hast du mehr gegeben,
denn ich je verdient habe.
Und führte der Weg auch durch dürres Land,
waren deine Brunnen nicht fern.
Wohl dem Menschen,
der in dir seinen Frieden sucht
und findet.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 85
{Bitte um die vormalige Barmherzigkeit Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
hast du die Geduld mit mir verloren noch immer nicht?
Das Gute,
das ich tun will,
tue ich nicht,
und das Böse,
dem ich absagen möchte,
wuchert noch immer in mir wie Unkraut.
Nein, ich will dir nichts geloben,
auf daß ich nicht meine Sünden vermehre,
wenn ich’s nicht halte.
Aber pflege doch das Gute in mir,
daß das Böse verkümmere
und mein Herz fröhlich ist in dir
und ich dem Nächsten helfe.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 86
{Bitte um Gnade und Wegweisung angesichts von Feinden}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du bist der Gott,
der Wunder tut.
So tu an mir das Wunder,
daß ich wandle in deiner Wahrheit
und mein Vertrauen nicht setze auf meinen schwachen Arm,
sondern ganz auf deine Gnade;
und daß ich endlich nach Hause komme
mit allen,
die von deiner Gnade leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 87
{Geburtsrecht vieler Völker in der Stadt Zion;
ein prophetischer Vorgriff von Jesu Gespräch mit Nikodemus}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer sind meine Schwestern?
Wer sind meine Brüder?
Und doch trennt diese Frage,
wie du nicht trennst.
Wo ist das Gute
in einem jeden Menschen?
Wo ist er göttlich?
Laß es mich finden
und deine Gnade niemals einschränken
und durch Trug und Täuschung hindurch
zur Wahrheit dringen
und mich freuen.
Brauchen einander wir Menschen
gleich der Blüten,
die sonst unfruchtbar blieben?
Laß deine Früchte in uns reifen
zur Ernte
und neuer Aussaat.
Laß uns alle leben in dir.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 88
{Gebet in hoffnungsloser Verlassenheit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
meine Seele bekümmert sich,
daß ich so vergeblich arbeite.
Siehe, ich tue Gutes
und werde verleumdet;
ich will Menschen helfen,
und sie hindern mich daran.
Ach, warum lieben die Menschen so sehr die Lüge!
Sie laufen denen nach,
die sie betrügen,
sie reden so
und meinen es anders
und wundern sich,
daß ich ihnen nicht mehr vertrauen kann.
Wer ist vor dir vollkommen?
Ich bin es jedenfalls nicht!
Aber ich kann die Lüge nicht lieben,
und ich glaube,
du kannst es auch nicht.
Laß deine Wahrheit in uns allen aufgehen,
wie ein klarer Tag,
der den Blick weitet
zu dem,
was wichtig ist und bleibt.
Und laß sie dann in uns zu einer Sonne werden,
von der wir uns nimmer abwenden,
und zu unserer Freude.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 89
{Gebet, um Gott an seinen Eid und seine vorige Gnade zu erinnern}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie kümmerlich ist mein Danken!
Geht es mir gut,
so ist es wie ein Strohfeuer;
habe ich Sorgen,
ist es nie frei von Berechnung.
Aber du bist kein heidnischer Götze,
der umschmeichelt werden muß;
du liebst die Wahrheit,
weil du die Wahrheit bist.
Ja, auch ich will von deiner Gnade singen für und für,
aber echt.
Ich will im Danken fröhlich sein,
auch wenn es finster geworden
und den Pfad die Füße ertasten müssen.
Laß uns alle dich immer wieder erleben
in deiner Güte
und Wahrheit.
Und in deiner Liebe,
die nimmer sterben kann.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 90
{Vergänglichkeit des irdischen Lebens gegenüber der Ewigkeit Gottes}
{mit einem Gedanken von Andreas GRYPHIUS, 1658}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
der du unsere Seelen nicht im Tode lässest,
sondern willst,
daß wir nach Hause kommen.
Wie ist die Zeit vertan?
Ich hetze und haste
und komme doch weiter von dem Ziel.
Auch die Zeit ist deine Gabe,
wie achtlos und töricht habe ich sie oft vergeudet!
Fände ich keine Zuflucht in deiner Gnade,
was könnte mich vor dem ewigen Tode retten?
Laß uns alle wieder genesen,
daß wir uns wieder freuen können von Herzen;
stärke das Gute in uns,
daß wir dem Guten leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 91
{Gottes Schirm und Schutz}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
Unglück traf auch den,
welchen ich für besser halte denn mich.
Wie ward so mancher geplagt,
der mehr für andere Menschen getan hat denn ich!
Wie mancher ist gefallen,
der einmal wacker ging.
Wo waren ihre Engel?
Dagegen – wie viele prahlen und prunken mit ihrem Glücke,
die dir trotzen und nichts nach dir fragen
oder sich in einem Heiligenschein sonnen,
den du nicht geschaffen hast!
Wer waren ihre Engel?
Der Teufel segnet auch,
ich vergesse es oft,
und bietet seine Reichtümer denen,
die ihn anbeten,
aber das Herz erkaltet.
Nein, ich will nicht mit dir hadern,
denn mein Horizont ist zu beschränkt.
Auch ist es gut und Gnade,
daß ich auf dieser Erde nicht bleiben muß,
sondern sie verlassen darf.
Woher aber so viel Furcht?
Gründe das Vertrauen zu dir in unseren Herzen,
daß du nur das Beste willst für uns;
laß es fest werden,
daß wir uns nicht mehr selber fürchten,
sondern selber freuen
in dir.
Nichts möge uns von dir jemals scheiden!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 92
{Dankpsalm zum Sabbat}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie kostbar ist es,
dir zu danken!
Mit dir können wir alles teilen.
Unsere Sorgen,
und sie werden weniger;
unsere Freude,
und sie wird mehr.
Ich gedenke der Alten,
wie sie noch immer blühen, grünen und Frucht bringen.
Ich gedenke der Alten,
wie sie so gütig sind.
Ich gedenke der Alten,
die mich erleben lassen:
Es gibt noch etwas Göttliches unter den Menschen.
Ich gedenke der Kinder,
wie mächtig ihre Unschuld auf unsere Herzen wirkt.
Ja, du hast uns Gefäße gegeben deiner Liebe,
Menschen,
die mit uns mitfühlen können.
Sobald wir ihrer gedenken,
wird es wärmer in unseren Herzen.
Laß sie nicht mutlos werden,
weil zuweilen nicht sichtbar ist des Guten Frucht.
Laß sie erleben,
daß nichts vergeblich war,
was deiner Liebe dient.
Mit einem freudigen Geist rüste sie aus,
der Schnee und Eis taut von der Saat
zu neuem Leben.
Laß uns alle zu dieser deiner Freude kommen,
die bleibt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 93
{Gott als ewiger König}
{mit einem Anklang aus der Legende von Augustinus und dem Knaben am Meer, 1370c,
und mit einem Geedanken von Lord BYRON, 1817}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer bin ich,
daß ich deine Allmacht würdigen könnte?
Kann auch der Krug eine Quelle abmessen,
die nie versiegt?
Kann ein Becher das Meer ausschöpfen?
Können meine Hände einen einzigen Stern erfassen
oder ihm seinen Ort zuweisen,
da er ein Leben lang bleibt?
Ich kann nur staunen
wie ein Kind.
Gut, daß du die Naturgesetze nicht uns Menschen überlassen hast;
wir hätten es längst noch mehr und ganz verderbt!
Wir können dich nicht erfassen;
und alle Eigenschaften,
die wir dir zuweisen,
sind nur Stückwerk
und genügen noch nicht einmal unserer Logik,
der menschlichen.
Du seiest allwissend, allgütig, allmächtig, all –
und schon bist du uns entglitten,
und wir Toren merken es oft nicht.
Der Baum der Erkenntnis ist nicht der des Lebens,
hat jener Dichter schon gewußt,
den hochgelehrte Geistllichkeit verachtet und verdammt.
Wohl dem Menschen,
dem Wahrheit wichtiger ist denn Ehre!
Schenk uns soviel Erkenntnis,
daß wir nicht in die Irre gehen
und des guten Hirten Stimme unterscheiden
von der des Mietlings und der Wölfe;
vor allem aber schenke uns dein Leben,
daß dein Reich komme in uns
und wir in dein Reich
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 94
{Gebet zur Rache wider die Gottlosen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie lange darf sich die Gottlosigkeit noch ausbreiten?
Sie nehmen Geschenke
und nennen’s christlich;
sie bestehlen den Armen
und nennen’s mildtätig;
sie treten deine Schöpfung mit Füßen
und nennen’s rücksichtsvoll.
Sie sitzen in den Palästen,
sie sitzen in den Rathäusern,
sie sitzen in den Kirchen,
und sie täuschen und trügen,
als gäbe es dich gar nicht.
Ist nicht mehr Gerechtigkeit dein Anliegen?
Hörst du nicht mehr,
wenn der Verstoßene dich zum Richter fordert,
wenn der Arme zu dir um Hilfe schreit,
wenn deine Schöpfung so geschändet wird?
Und ich dachte dem nach.
Bist du nicht der Gott,
der alles zum Besten wenden kann?
Bist du nicht der Gott,
der nicht verdammt hat mich,
wenn ich mich von dir loszumachen glaubte?
Bist du nicht der Gott,
der auch mir nachgegangen ist?
Deine Gande sei mit uns allen
und führe uns alle zu dir nach Hause;
denn du bist die Liebe
und liebst auch mich
und alle Menschen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 95
{Verstocket eure Herzen nicht, sondern lasset uns den HERRN anbeten}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was wissen wir?
Was glauben wir?
Was haben wir geglaubt,
und es war nicht wahr?
Was glauben wir,
und es ist nicht wahr?
Wann täuschen wir andere,
um unser Ansehen zu befestigen
oder um nicht ausgegrenzt zu werden?
Wann machen wir uns selber etwas vor?
Was ist glaubwürdig?
Was der Verstand nicht als Lüge entlarvt?
Das reicht nicht;
denn im Lande der Unkenntnis
kennt Erkenntnis sich nicht aus.
Aus der Heimat kündet wahr nur,
was wahr aus der Heimat kommt.
Brannte nicht unser Herz,
als er so mit uns redete?
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 96
{Alle Welt lobe den HERRN!}
{mit einem Gedanken von Matthias CLAUDIUS. 1778}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
freust du dich?
Freust du dich über mich?
Kannst du dich überhaupt freuen?
Woher aber meine Freude?
Kannst du dich freuen über mein Lied,
wenn es doch nicht frei ist von Ehrsucht?
Kannst du dich freuen über meine Werke,
wenn doch das Unvergängliche gar nicht von mir,
sondern von dir ist?
Kannst du dich freuen über mein Dankopfer,
wenn es dir doch gar nicht zugute kommt,
sondern Menschen?
Woher aber meine Freude?
Kannst du dich freuen über meine guten Absichten,
wenn ich doch das meiste gar nicht umsetze?
Kannst du dich freuen über meinen Eifer,
der die Ungerechtigkeit der Menschen anprangert,
der eigenen jedoch nicht gedenkt?
Kannst du dich freuen über mein Lob vergangener Zeiten,
wenn ich so bekümmert bin über das Heute
und von den 7.000 nicht einmal 7 zu nennen weiß?
Woher aber meine Freude?
Schaff in mir Gott ein reines Herz;
und laß uns alle wie Kinder
fromm und fröhlich sein
und dir danken,
bei dir zu bleiben
von Herzen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 97
{Gottes Regiment macht fröhlich}
{mit einem Gedanken von Wilhelm HEY, 1837}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ist es eine Freude,
dir zu dienen?
Blicken wir auf dich,
so erfreut es tatsächlich das Herz.
Blicken wir auf die Menschen,
so spüren wir Eifersucht,
Argwohn
und Feindschaft.
Und blicken wir auf uns,
so bin ich nicht besser denn alle,
die vor mir waren oder um mich sind.
Wie wenig richte ich aus!
Als wäre es gar nicht dein guter Same,
den ich aussäe;
als gedeihe nur das Unkraut
und das Gute verkümmere.
Was aber bleibet?
Was bist du so verzagt, meine Seele?
Freu dich doch selber!
Ist etwas mächtiger
denn die Liebe Gottes?
Harre auf Gott,
der dich kennt
und dich dennoch liebt.
Er wird sein Werk vollenden,
und es wird sein sehr gut
und uns eine Freude,
die nimmer vergeht.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 98
{Lobet den HERRN als gerechten Richter}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
laß uns fröhlich singen Lieder,
die dich loben.
Ist’s bald,
daß die Ungerechtgkeit ihr Ende findet?
Wie oft hat sie uns das Herz verbittert!
Wie lange versuchen schon Menschen,
sie auszurotten!
Und immer noch ist sie allenthalben anzutreffen.
Ist Gerechtigkeit überhaupt möglich?
Nein – nach menschlicher Logik,
denn sie hat mehr als eine Seite,
die sie vor unseren Augen verbirgt.
Und selbst wenn ich sie fassen könnte,
so würde sie mir zum Spiegel,
und ich müßte sie gelten lassen gegen mich.
Weh mir,
wie könnte ich da bestehen?
Deshalb decke mich mit deiner Gnade;
nicht nur mich,
sondern alle,
die dein Erscheinen liebhaben,
daß wir darinnen fröhlich sind
und zu dir kommen
und bei dir bleiben
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 99
{Unser Gott ist heilig}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was ist ein Ort ohne Kirche?
Was ist ein Morgen ohne Gebet?
Was ist ein Sonntag ohne Frieden?
Heimat wäre mir das nicht.
Es macht nicht fröhlicher,
dein zu vergessen,
nicht friedlicher,
nicht freier.
Wer gibt mir Zuversicht?
Menschen?
Wem kann ich vertrauen,
daß er’s gut mit mir meine?
Menschen?
Wer liebt mich,
obwohl er mich kennt?
Menschen?
Bleib bei uns.
Kalt ist es geworden,
der Pfad beschwerlich und so dunkel,
und Schatten hasten abseits.
Was hat es einmal so prächtig geblüht im Lenz!
Wohin die Lieder,
die einst Herzen verbanden?
Wo die Früchte vom Baume des Lebens?
Wie lange noch?
Bleib bei uns.
Ach, daß ich niemanden mutlos mache
mit meinen Klageliedern!
Ist denn noch Hoffnung?
Laß sprudeln deine Quellen,
laß leuchten deinen Stern,
stimme die Braut fröhlich.
Bleib bei uns.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 100
{Loblied über Gottes Gnade und Freundlichkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
danke für die Musik,
die freudig stimmt das Herze.
Ja, es ist eine Freude,
dir zu dienen.
Immer?
Allein – du bist die Wahrheit,
ich kann dich nicht täuschen.
Wann diente ich dir von ganzem Herzen?
Wann war ich frei von Eitelkeit?
Wie oft war es der Ehre Schein bei Menschen,
der speiste meine Freude!
Dennoch war es Leben.
Du bist der Gott,
der Wunder tut,
und kannst alles zum Besten wenden.
So wende auch zum Besten mich,
daß deine Freundlichkeit Freundlichkeit wirkt,
deine Barmherzigkeit Barmherzigkeit
und deine Liebe Liebe.
Das ist Leben.
Führe uns alle zu dir
in deinen Frieden,
in deine Wahrheit,
in deine Freiheit,
daß wir wohnen bei dir
immerdar
und schmecken deine Freundlichkeit.
Dann bleiben wir am Leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 101
{Fürstenideal}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die Sünde verträgt sich nicht mit dir,
denn du bist treu.
Das Lügen stößt dich ab,
der du die Wahrheit bist.
Und Unbarmherzigkeit
kündigt deine Gnade auf.
Dennoch liebst du den Sünder,
und es ist Freude im Himmel über jeden,
der sich dir zuwendet.
Du läßt dich finden von denen,
die dich suchen,
ja, gehst sogar den Verirrten nach
und bringst sie wieder zurück.
Wie schaffst du das?
So verwildert liegt der Garten,
und des Menschen Auge sucht der Hoffnung Zeichen
vergeblich.
So mich nun mein eigen’ Herz verdammt,
nimmst du mich dennoch in deine Arme
und tröstest mich.
Du hebst meine Augen
und tränkest mich mit frischem Wasser.
Daher diese Freude?
Ach, gib mir doch diese Gabe,
das Gute zu wecken
und zu pflegen
in allen Menschen,
daß nimmer aufhören
Saat und Ernte und Saat
und Freude.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 102
{Klage-Psalm; 5. Bußpsalm}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich gedenke der alten Zeiten,
da das Licht durch die Fenster drang,
das Singen das Haus erfüllte
und nicht zugefroren der Brunnen war.
Dahin, dahin, es kommt nicht wieder?
Wo blieb die Frucht?
War alles vergeblich?
Aber da liegt noch der Schlüssel des Dankens.
Ob er noch paßt?
Ja, ich habe dir zu danken.
Der Duft des Frühlings,
der Duft des Herbstes,
der Duft der Weihnachtszeit.
Das Grün der Blätter,
die Pracht der Blüten,
des Herbstes leuchtendes Kleid;
welch eine Fülle!
Der Klang der Oboe,
das Singen von Braut und Bräutigam,
das Lachen der Kinder.
Nein, dies ist nicht vergangen,
es ist ja noch da,
wenn ich aufschließe jene Tür.
Warm wird mir ums Herz,
ist es draußen auch kalt geworden.
Fragt denn der Frühling,
wie kalt der Winter ist?
Laß dein Licht wieder leuchten,
küsse zu neuem Leben,
was totgeglaubt,
und erhalte mir jenen Schlüssel.
Danke.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 103
{Lobe den HERRN, deinen gnädigen Vater}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
womit könnte ich dich loben?
Kann auch der Wurm im Staube
den Gewaltigen überblicken,
der über ihm steht?
Vielleicht den Schatten
in der Mittagssonne.
Ach, solches Loben senkt den Blick zur Erde.
Doch da!
Auf schwingt sich die Lerche zu jubelndem Singen.
Welch eine Freude!
Steigt hoch empor,
mein Lied und des Dankes Gesang!
Er hat mich erlöst von der Erde Fesseln,
er hat meiner Seele Flügel gegeben,
er hat mich wieder erquickt!
Ach, der Flügel Kräfte sind begrenzt,
und oben hält sich nicht,
was nicht ganz göttlich ist.
Schütze mich dennoch,
laß mich’s nie vergessen noch verlernen,
laß mich aufsteigen immer wieder,
bis meine Seele zu Hause ist
bei allen,
die liebhaben dein Erscheinen
und deine Ewigkeit.
Welch eine Freude!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 104
{Gottes Größe in seiner Schöpfung}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie sind mir deine Gaben so selbstverständlich
und zu oft nur im Mangel bewußt!
Wie schön muß es einmal gewesen sein,
als der Mensch baute das Land
und weidete die Tiere
nach deinem Rat!
Als deine Verbote ihm noch Grenzen waren,
ihn zu bewahren
vor Tod und Teufel.
Als Dankbarkeit ihm eine Freude war,
eine Quelle der Freude.
Du habest Wohlgefallen an deinen Werken?
Auch an uns Menschen?
Die wir den Auftrag haben,
allen ein Segen zu sein,
doch so oft sind ein Fluch
und Verkürzer des Lebens?
Kann aber dein Leben sterben?
Siehst du uns wie Kinder,
die töricht ein Spielwerk verdorben,
das du wieder instand setzen kannst?
Bleib uns gnädig,
gib uns nie auf,
liebe uns zum Leben,
daß auch wir Wohlgefallen haben
an allen deinen Werken
und zur Freude kommen,
die bleibt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 105
{Gottes Hilfe für das Volk Israel}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
mache uns eingedenk,
die wir uns berufen auf Abraham,
was dein Wille ist.
Sein Same sei ein Segen allen Völkern,
sonst ist es nicht sein Same
und deiner auch nicht.
Mache uns das zu unserer Freude,
daß wir dienen in Wahrheit und Barmherzigkeit
dir
und den Nächsten,
die du uns begegnen läßt.
Hosianna!
Laß wohl gelingen!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 106
{Gottes Barmherzigkeit größer als Israels Gottlosigkeit}
{mit einem Gedanken von Emilie PETER, 2013a}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie oft war ich gottlos,
los von dir?
Ach, es gibt der Tage so viele,
an denen ich mir selber nicht gefalle:
Das Gute,
was ich tun könnte,
tue ich nicht
und vergeude mein Leben;
gleich jenem Sohn,
der sein Erbe vertat.
Er tat’s nur einmal,
doch wie oft ich!
Dennoch hattest du etwas in mein Herz gelegt,
was mich umkehren ließ –
größer als die Angst vor jenem Bruder.
Du aber bist mir entgegengelaufen,
hast mich in deine Arme genommen,
aufgenommen und angenommen.
Gibst du mich niemals auf?
Mich,
der ich nicht besser bin
als jener Zöllner
und jener Pharisäer.
Laß mich’s nie vergessen
und deine Gnade gönnen
allen Menschen
und mich darüber freuen.
Hosianna!
Laß wohl gelingen!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 107
{Aufforderung zum Danken für Errettung aus der Not}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
die irregingen in der Wüste
und fanden endlich dein Lebenswasser,
die können dir danken.
Die sich von dir abgewandt hatten,
denen du aber nachgegangen bist
wie ein Hirte,
die können dir danken.
Die im Sturm keinen Halt mehr fanden
und keinen Rat mehr wußten,
als dich anzurufen,
die du geborgen hast,
die können dir danken.
Und könnte ich meinen Lebensweg noch einmal gehen,
eines täte ich anders machen:
mich selber viel weniger sorgen
und dir mehr vertrauen.
Und die im Unglück gestorben,
denen das Leben genommen haben Menschen
oder sie selbst?
Mancher wird zu dir gebetet haben,
mancher dich gesucht,
und du warst ihnen auf Erden verborgen
und bist es darin auch mir.
Dennoch laß nicht wanken das Vertrauen zu dir
und zu der Zusage,
daß du allen Menschen helfen willst.
Der du über die Zeit hinaussiehst
und verheißen hast eine ewige Herrlichkeit.
Führe uns alle in dein ewiges Reich,
für das unser Leib nicht taugt,
nach dem sich unsere Seele aber sehnt.
Hosianna!
Laß wohl gelingen!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 108
{Ermunterung zu Gottvertrauen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es gibt so manche Feindschaft unter uns Menschen,
und wo sie in Wahn wurzelt,
wissen wir Menschen nicht
sie auszujäten.
Wandle doch unsere Schwerter zu Pflugscharen
und unsere Spieße zu Sicheln,
daß dein Gutes gedeihe
und Frucht bringe
und neuen Samen.
Doch weiter verbreitet sind Gleichgültigkeit
und Oberflächlichkeit
wie totes Korn.
Wo ist dein Leben geblieben?
Wer aber sich Kinder bereiten kann
aus Steinen,
der kann auch beleben,
was so tot erscheint.
Liebhaber des Lebens,
erwärme mit deiner Liebe,
was in Kälte erstarrt,
lenke unsere Hände,
aufzurichten,
was am Boden liegt,
und begeistere uns mit deinem Geist,
daß wir alle leben in dir
und du lebst in uns
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 109
{Teuflischer Haß aus enttäuschter Liebe}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ist der Haß ein Kind der Liebe?
Fremde tun Unrecht,
doch ich hasse sie deshalb nicht;
meine Nächsten enttäuschen mich lediglich,
und schon wandelt sich Liebe in Haß,
daß ich ihnen Übles gönne als Vergeltung.
Darf ich denn Menschen ausschließen von deiner Güte?
Darf ich trennen das geschwisterliche Band zwischen denen,
die mit mir eben noch gebetet haben das Vaterunser?
Bewirkt Haß irgendein Gutes?
Nein, Haß ist ein Waffe,
die auf beiden Seiten verwundet,
und des Teufels.
Ein Sandsturm,
der zur Wüste wandelt,
was grünte.
Ein Frost,
der erstarrt.
Bewahre uns vor dem Haß,
daß wir Frieden haben
und uns freuen
und der Barmherzigkeit leben,
die du uns immer wieder schenkst.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 110
{Der priesterliche König}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
schenk uns Priesterinnen und Priester,
die nicht herrschen wollen,
sondern die deiner Liebe dienen.
Die glaubwürdig sind,
weil ihnen die Wahrheit wichtig ist,
Täuschung dagegen fremd.
Die an den Niedergeschlagenen nicht vorübergehen achtlos,
sondern kommen und helfen und bergen.
Gibt es heute noch solche Priesterinnen und Priester?
Oder müssen wir sie unter einem fremden Volk suchen?
Ach, daß ich niemanden entmutige,
der es ehrlich meint!
Diesen schenke deine Freude,
daß sie gehen deinen großen Weg,
der vor ihnen liegt.
Laß uns alle zu Brunnen werden,
die dein Wasser geben,
das nie versiegt.
Wie könnte sonst das Gute leben!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 111
{Gottes Werke für die Menschen, die ihn fürchten}
{mit einem Gedanken von Wilhelm HEY, 1837}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
danke,
daß du dich uns nicht als ein Götze zeigst,
den wir gnädig stimmen müssen.
Du kennst uns
und hast uns dennoch lieb.
Der Erde Tage sind für uns nicht alle gleich:
Mal bringen sie Hitze, mal Frost,
mal Dürre, mal sanften Regen,
mal Vernichtung, mal Gedeihen.
Dennoch führst du uns hindurch
und heimwärts;
so haben wir es erlebt,
so glauben wir es für die Zukunft.
Trotz mancher Enttäuschung,
denn unsere Erwartungen
sind nicht deine Gedanken,
und unser Horizont ist beschränkt.
Ach, daß wir uns nimmer fürchten,
sondern dir in allem vertrauen
und unseren Dank in Freude leben!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 112
{Personalisierte Gerechtigkeit und Gottlosigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
selig sind die Menschen,
die ihrem Nächsten mit Achtung und Liebe begegnen;
denn darin begegnest uns Menschen du.
Sie sind wie ein Licht in der Finsternis,
wie eine Sonne im werdenden Frühling
und wärmen noch,
auch wenn ihr irdisch’ Kleid zu Staub und Asche geworden.
Was aber bleibet,
das nicht aus deiner Liebe kommt?
Wie nun,
wenn diese Liebe in allen Menschen wohnt?
Dann sind wir ja alle göttlich
und deine Kinder.
Woher dann aber –
Ach, dieses Fragen ist müßig.
Laß uns dich erleben
in einer jeden Begegnung,
die wir mit Menschen haben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 113
{Lobet den Namen Gottes!}
{mit einem Gedanken von Wilhelm HEY, 1837}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
hast du unter den Menschen geschaffen die Rangordnung?
„Der größte unter euch
sei aller Diener“,
klingt es in meinem Ohr.
Ach, hilf mir,
allen Menschen in Liebe und mit Achtung zu begegnen.
Was wäre es schön,
wenn alles Leben voll Dankbarkeit und Freude wäre!
Freude über dich,
der du uns soviel Gnade und Treue beweisest;
der du uns liebst,
obwohl du uns kennst;
der du uns sogar entgegenläufst,
wenn wir zu dir zurückkehren wollen.
Du Liebhaber des Lebens,
der du Gutes fruchten läßt,
wo vordem Öde herrschte!
Nein, es gibt kein Leben ohne dich.
Halte uns bitte weiterhin in deiner Hand,
führe uns nach Hause,
daß wir endlich bleiben in deiner Freude
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 114
{Gott kann wandeln}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du kannst wandeln.
Es ist mir vieles fremd geworden auf dieser Erde,
der Weg sandiger meinem Fuße,
der Sichtkreis kleiner meinem Auge,
die Jubellieder ferner meinem Ohr.
Du kannst wandeln.
Steine in Brücken,
Steine in Herde,
Steine in Quellen lebendigen Wassers.
Du kannst wandeln.
Knechtschaft in Freiheit,
Streit in Frieden,
Verbitterung in Liebe.
Seele, vergiß es nicht!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 115
{Der lebendige Gott segne euch!}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
segne in uns das Gute
je mehr und mehr.
Bleibe unsere Zuflucht
und bewahre uns davor,
andere Götter zu haben neben dir.
Nur du bist ein Gott des Lebens;
selbst für die Seelen,
die bereits ins Jenseits gezogen sind.
Bleibe bei uns,
bleibe mit uns,
bleibe in uns weiterhin,
daß wir alle zu dir nach Hause kommen
und bei dir bleiben
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 116
{Errettung aus Höllenängsten}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie oft umschlossen mich meine Sorgen
wie ein Verlies!
Ich ängstigte mich selber
und ließ verkümmern meiner Hoffnung Flügel.
Aber du gibst nicht auf!
Noch ehe ich zu dir rief,
halfest du mir wieder zur Freiheit.
Nicht einmal hieltest du mir vor meine Anklagen,
obwohl sie waren undankbar und ungerecht.
Du vergabst mir meine Sünden
und bist mir viel gnädiger
als ich meinem Nächsten.
Mache doch auch mich barmherzig
und erlöse uns alle von dem Bösen,
daß wir in Freiheit leben immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 117
{Laßt uns alle Gott loben}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
schön wär’s,
wenn alle ihrem Schöpfer dankten!
Wir hätten alle mehr Freude.
Lobe ich dich eigentlich,
wenn ich dich lobe?
Wie ein Kind,
das artig dankt unterm Weihnachtsbaum,
mit den Gedanken jedoch schon ist beim Spiele mit den neuen Gaben.
Nein, Lobopfer gefallen mir nicht,
sie erniedrigen dich zu oft.
An Dankopfern klebt die Berechnung.
Aber Freud’ und Leid mit dir zu teilen,
das kommt aus dem Herzen,
Gott der Wahrheit und der Liebe.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 118
{Dank für Gottes Sieg und Güte}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie dank’ ich’s dir
und deiner großen Güte?
Deine Güte währet ewiglich?
Dann währet sie auch ewiglich für die,
die mir feind sind.
Doch meine Güte hat so enge Grenzen,
sie ist also nicht die deine.
Wie schaffst du das,
so gütig zu sein?
Mach doch auch mich so gütig,
wie du es bist.
Mich,
der ich kein Gerechter bin
und deshalb mitfühlen könnte
mit jedem Sünder.
Wie oft wollt’ ich wohl schon verwerfen,
was du als Eckstein ersehen hast?
An was baute ich da?
An meiner eigenen Ehre?
Solch Bauwerk wird nicht währen,
wo du nicht mitgebaut hast.
Ach, wir Menschen dürsten
nach Freundlichkeit und Güte,
die währt.
Wirke in uns doch Wunder:
Laß unsern Nächsten auch durch uns erleben,
daß deine Güte währet ewiglich.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 119
{Die Lust am Gesetz Gottes und die Gefahr der Selbstgerechtigkeit;
der längste Psalm || und in der Bibel das Kapitel mit den meisten Versen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich lebe in deiner Gnade.
Hätte ich ihr mehr vertraut,
ich hätte mehr Freude gehabt.
Was betrübst du dich so oft,
meine Seele!
Gott zu vertrauen,
das ist Lebenskunst.
Sein Wort ist meines Fußes Leuchte,
doch wo finde ich’s?
Bei den Strengen –
ohne Gnade?
Bei den Blendern –
ohne Wahrheit?
Bei den Stolzen –
ohne Liebe?
Dein Wort macht barmherzig,
dein Wort klärt die Augen mit Freude,
dein Wort wärmt das Herz.
Dein Wort erfülle uns
wie eine Quelle,
deren Wasser dienet der Gesundheit
aller Menschen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 120
{Hilferuf in der Fremde}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
meine Seele leidet’s nicht,
wenn Menschen lügen.
Es ist wie ein sumpfiges Ufer,
wo keine Brücke gründen kann;
ein blendender Brunnen,
dessen Wasser niemanden erquickt;
ein ausziehend’ Heer,
mit dem du aber nicht bist.
Ach, wären wir doch alle Kinder,
die das Lügen nimmer lernten!
Du wärest immer mit uns,
und alles würde gut.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 121
{Vertrauensvoller Segenswunsch}
{mit einem Gedanken von Conrad Ferdinand MEYER, 1858/82}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
hebe meinen Blick auf vom Staube der Erde
zu den Wundern deiner Macht und Güte.
Und ich sollte mich fürchten?
Und ob ich schon wankte auf meiner Wanderschaft
und ob ich schon irrte und fiel und sank,
so halfest du mir wieder auf,
verbandest meine Wunden
und machtest mein Gewand wieder rein.
Und ich sollte mich fürchten?
Kann denn Liebe sterben?
Wie das Wasser eines Brunnens
ergießt sie sich in seine Schalen,
daß jede die Fülle habe
und überquelle
und abgebe an die nächste
und Leben wirke
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 122
{Freudiger Glück- und Friedenswunsch für Jerusalem}
{mit einem Gedanken, überliefert von Dr. h. c.{2} Anton Wilhelm Florentin von ZUCCALMAGLIO, 1823/25}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie reich die Menschen,
die noch eine Gemeinde haben
und ein Haus,
da sie sich versammeln dürfen
in deinem Namen.
Gerne gedenke ich der schönen Gottesdienste
meiner Kindheit und Jugend.
Es grünte, es blühte, es lebte.
Welch eine Freude!
Wozu aber jener Frühlingsreif?
Aus Brunnen wurden Zisternen,
aus Gärten Wüste,
aus Singen seelenloses Mißgetön.
Ach, gieß doch deinen Geist wieder aus
in unsere Herzen,
daß er uns begeistere,
erwärme
und belebe.
Ach, daß wir wieder singen können:
Ich freute mich,
ich freue mich
und ich werde mich freuen
über die,
so mir sagen:
Lasset uns nach Hause ziehen
zu unserem Vater!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 123
{Gebet um Gnade bei Gott, verachtet von den Menschen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
zu dir wendet sich meine Seele.
Die Pfeile der Verachtung und des Spottes
haben meine Rüstung durchbohrt;
die Pfeile der Hoffärtigen –
Nein, der Menschen,
die dich noch nicht kennen.
Ach, warum können sie mir noch etwas anhaben?
Warum lege ich Wert auf ihr töricht’ Urteil?
Wann kommt die Zeit,
da ich nicht mehr vor ihnen weiche,
sondern ihnen zur Wahrheit helfe
und zur Freiheit
und zur Freude?
Rüste uns aus mit deinem Heiligen Geist,
daß er uns begeistere
zu allem guten Werk
und zum Sieg
nicht über Menschen,
sondern über die bösen Mächte,
denen wir Menschen so oft dienen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 124
{Errettung durch den Allmächtigen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du bist der Gott der Freiheit.
Du hast uns durch deine Verbote einen weiten Raum geschaffen,
du hast uns die Wahl gegeben,
du hast uns lieb.
Welch ein Leben!
Was aber tun Menschen?
Sie ziehen durch ihre Gebote die Mauern eng,
lassen keine Wahl
und setzen sich auf deinen Richtstuhl.
Welch ein Sterben!
Ach, liebe uns zu dir,
zur Freiheit,
zum Frieden
und zur Freude.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 125
{Einfältiges Gottvertrauen wird nicht zuschanden}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
lehre doch mich,
stets zu unterscheiden
zwischen dem Menschen und seinem Verhalten,
auf daß ich keinen Menschen richte,
sondern suche,
Menschen zu helfen.
Welcher Mensch ist gerecht?
Welcher Mensch braucht deine Gnade nicht?
Welcher Mensch wäre so verdorben,
daß du ihn nicht mehr könntest lieben?
Laß mich einem jeden Menschen
deine Liebe gönnen
von Herzen.
Und rüste uns aus mit deinen Arzneien,
daß wir auch wirklich helfen können
andern
und uns selber,
denn Seelsorge ist selten geworden.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 126
(Tränensaat und Freudenernte)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
der du uns gibst,
was lebt,
wende uns zur Freiheit,
daß wir nicht vergeblich arbeiten,
sondern dein Pfund vielfältig Frucht bringt
zur Freude
und zum Leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 127
{Gott zum Freunde}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wenn du uns nicht in deiner Hand hieltest,
wer könnte uns schützen?
Wenn du uns keine Freude gäbest,
was könnte uns freuen?
Wenn du nicht mit uns wärest,
was könnte dann leben?
Wir brauchen dich,
wie die Lampe das Licht,
wie die Saat den Regen,
wie die Seele ihre Heimat.
Mache uns nicht zu Göttern,
die sich anbeten lassen,
sondern zu deinen Kindern,
in denen deine Liebe lebt.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 128
{Gesegnete Gottesfurcht}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wohl uns,
daß du kein Götze bist,
den wir bestechen müssen,
sondern gibst uns unser täglich’ Brot.
Wohl uns,
daß du nicht richtest uns Sünder,
sondern barmherzig bist.
Wohl uns,
daß du nicht segnest mit Tand,
der knechtet,
sondern mit Liebe,
die verbindet.
Das ist Leben;
und darin laß uns bleiben
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 129
{Des Bedrängten Hoffnung auf Gerechtigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
danke,
daß ich Menschen begegnen durfte,
die mir Liebe geschenkt haben.
Schenke du uns weiterhin soviel Liebe,
daß wir sie weiterschenken können,
auf daß kein Mensch lieblos sei
und wir alle leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 130
{Beharrliche Hoffnung auf Erlösung;
eigentlich ein christlicher Psalm; 6. Bußpsalm}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wo fänden wir Erlösung von allen unseren Sünden,
wenn nicht bei dir?
Wo fänden wir herzliche Freude
außer bei dir?
Wo fänden wir Frieden
ohne dich?
Erhalte uns in deiner Gnade,
daß wir selber gnädig sind
und leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 131
{Frieden im Bescheiden − leider im selbstgerechten Indikativ}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
bewahre mich vor dem Dünkel,
mich wie eine Seifenblase zu erheben
über meinen Nächsten,
aber auch vor der der Verzagtheit,
mich in eine Kummerhöhle zurückzuziehen.
Entwickle dein Pfund,
das du mir gegeben hast,
zur Freude und zum Leben;
und fülle mein Herz mit Freude,
wenn du auch meinem Nächsten so gnädig bist.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 132
{Verheißung für David und Zion}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wo ist das Haus,
da du hast Lust,
daselbst zu wohnen?
Wo sind die Priester,
die deine Schafe zum Leben weiden?
Wo ist die Gemeinde,
die fröhlich ist in deiner Wahrheit?
Baue wieder auf,
was verwüstet ist.
Belebe wieder,
was verdorrt oder erfroren scheint.
Rüste uns wieder aus
mit einem freudigen Geist.
Denn der Priester Dienen sei wie eine liebliche Aue,
da dein lebendiges Wasser fließet
und das Holz des Lebens grünt
und die Braut ihrem Bräutigam singend entgegenzieht.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 133
{Segen geschwisterlicher Eintracht}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wie fein und lieblich wird es sein,
wenn wir verlernen,
was Krieg genannt wird.
Wie fein und lieblich wird es sein,
wenn wir Menschen einander ertragen;
auch die und den,
die anders sind als wir.
Wie fein und lieblich wird es sein,
wenn wir Tiere und Pflanzen leben lassen.
Wann sind wir endlich dort?
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 134
(Nächtliches Loblied im Tempel)
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was gefällt dir wohl?
Wenn ich dich verehre wie einen Götzen?
Wenn ich mir die Erkenntnis anmaße,
dich recht würdigen zu können?
Wenn ich deine Güte bezahle
mit leeren Wörtern?
Schaff in mir ein reines Herz,
wahrhaftig zu sein,
ein Gefäß deiner Liebe zu allen Menschen,
dir zu leben.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 135
{Allmacht des lebendigen Gottes − Ohnmacht der Götzen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
bewahre uns vor dem Götzendienst.
Bewahre uns davor,
Menschen zu vergöttern.
Bewahre uns davor,
dich zu einem Götzen zu machen,
der bestochen werden kann,
der vereinnahmt werden kann,
der angewiesen werden muß.
Mache uns zu deinem Lob,
daß Menschen erleben:
Du willst allen Menschen helfen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 136
{Lobpreis der Güte Gottes für dessen Schöpfung und dessen Volk}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
brauchst du Truchsesse unter uns Menschen,
die deine Güte vorschneiden, zuteilen und abteilen?
Ich freue mich,
wenn du mich aus Anfeindungen erlösest;
aber kann ich mich freuen,
wenn es Menschen schlechtgeht?
Ich freue mich über die Schönheit deiner Schöpfung;
aber kann ich mich freuen,
wenn Tiere und Pflanzen getötet werden?
Ich freue mich,
in Frieden leben zu dürfen;
aber kann ich mich freuen,
wenn auf Erden soviel Unrecht und Trügen herrschen
und auch mein Herz nicht frei davon ist?
Deine Güte währe ewiglich
auch in meinem Herzen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 137
{Gedenken der Gefangenen in Babel an Zion}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es genügt ihnen nicht,
uns gefangen zu haben,
sie wollen auch noch ihren Spott
mit uns treiben.
Als ob du uns nicht vor ihnen erretten könntest!
Aber – wirst du es auch tun?
Was irdisch ist,
das ist zeitlich und vergeht.
Was können sie uns also nehmen?
Irdischen Besitz?
Das irdische Kleid?
Die irdische Ehre bei Menschen?
Du aber hast uns zugesagt,
daß uns niemand kann reißen aus deiner Hand.
Darauf vertrauen wir –
dennoch.
Ach, hilf,
laß wohl gelingen –
auch wenn ich’s nicht verdiene!
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 138
{Dank für und Vertrauen auf die Güte Gottes}
{mit einem Gedanken von Wilhelm HEY, 1837}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer richtet mich auf,
wenn ich gefallen bin?
Wer reicht meine Hand dem Nächsten
zum Vergeben?
Wer läßt mich fröhlich sein,
auch wenn sich ausbreiten
Finsternis und Kälte?
Du liebst mich,
obwohl du mich kennst,
und birgst mich in deiner Liebe
wie in einer festen Stadt.
Laß mich nimmermehr hinausfinden,
laß mich jeden willkommen heißen,
den du Bürger werden läßt,
laß uns bei dir bleiben
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 139
{Preis der Allwissenheit Gottes}
{mit einem Geedanken von Lord BYRON, 1817}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer bist du,
daß ich,
ein Mensch,
dich begreifen könnte?
Sie,
Menschen,
sagen,
du seiest allwissend,
und wissen nicht,
was Weisheit ist.
Sie,
Menschen,
sagen,
du seiest allmächtig,
und wissen nicht,
was Allmacht ist.
Sie,
Menschen,
sagen,
du seiest allgerecht,
und wissen nicht,
was Gerechtigkeit ist.
Wenn du nur die Liebe bist,
so genügt es mir,
auch wenn ich nicht weiß,
was Liebe ist.
„Der Baum des Erkenntnis
ist nicht der des Lebens“,
und deine Liebe ist mein Leben
und höret nimmer auf
und will
allen Menschen helfen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 140
{Bitte um Bewahrung vor den Gottlosen}
{mit einem Gedanken von Dr. h. c.{12} Johannes Rau, 2004}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
wer etwas anstoßen will,
wird Anstoß erwecken.
Deshalb laß mich nicht verzagen,
wenn Menschen meinen,
sie müßten mein Feind sein.
Bin ich denn ein Gott,
der Anbetung fordern darf?
Bin ich wenigstens ein Heiliger,
der fromm ist durch und durch?
Oder ein Gerechter,
der konsequent tut,
was dein Wille ist?
Wenn ich aber weder fromm noch gerecht bin,
wie darf ich einen anderen Menschen verdammen?
Ach, schenk uns allen deinen Frieden,
daß in uns dein Gutes gedeihe
und wir alle nach Hause kommen.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 141
{Bitte um Bewahrung vor Gottlosigkeit}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
kann ich mich herzlich freuen,
wenn es einem anderen Menschen schlechtgeht?
Welch eine Höllenfreude!
Deshalb zeige mir dein Gutes in jedem Menschen,
daß ich in den Himmel komme,
wo Freude ist über jeden,
der sich zu dir wendet.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 142
{Gebet des Verlassenen und Ausgegrenzten}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ja, das erlebe ich auch:
Sie sehen mich
und tun so,
als sähen sie mich nicht;
Sie hören mich
und tun so,
als hörten sie mich nicht;
sie kennen mich,
aber verleugnen mich.
Aus Liebe?
Aus Liebe zur Wahrheit?
Aus Barmherzigkeit?
Allein –
darf ich werfen den 1. Stein?
Darf ich führen Krieg
gegen Menschen?
Darf ich vorgeben,
ich wäre gerecht?
Du aber baust Brücken
aus unseren Steinen;
du verbindest unsere Kräfte durch dein Joch
und richtest sie aus zum Segen;
du stiftest Frieden,
wo es unserem Vermögen mangelt.
Laß uns in deinem Frieden leben
immerdar.
(LeseQouz, 2016)
***
Nachklang zu Psalm 143
{Bitte um göttliche Führung und Sieg über die Feinde; 7. Bußpsalm}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ich gedenke der vorigen Zeiten,
da ich in dein Haus ging
und deine Stimme redete mit uns
freundlich und herzlich
und es noch Seelsorger gab
und glaubwürdige –
Ach, auch damals trachtete nicht jeder
nach deiner Wahrheit,
und mancher verstieg sich in Tempel,
die sein Irrtum ihm gebaut,
deren Fassade aber geschmückt wurde mit deinem Namen.
Ach, wem kann ich noch glauben?
Dem,
der sich rüstet mit Täuschen und Trügen?
Wo wirkt noch dein Geist?
Dort,
wo sie heute in deinem Namen eine Wahrheit verkündigen,
die sie morgen wieder verwerfen
in deinem Namen?
Wo ist noch eine Gemeinde eins in dir?
Wo Menschen zu allem amen sagen,
aber den Nächsten ausgrenzen,
weil er arm ist oder fremd?
Ach, ich bin nicht besser denn jene,
und das Richten bessert nicht;
aber mich dürstet nach deiner Wahrheit,
deiner Barmherzigkeit,
deiner wärmenden Liebe.
Liebe uns doch alle auf deinen Weg der Wahrheit
und nach Hause.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 144
{Bitte um Gottes Schutz und Segen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
liebe mich,
gegen das Böse zu streiten –
vor allem in mir.
Deine Güte sei meine Burg,
uneinnehmbar,
wie mächtig auch die bösen Geister.
Und deine Freude sei meine Stärke,
die wacker halte Hand und Fuß,
Auge und Ohr
und jung das Herz.
Gib unserem Leben den rechten Sinn.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 145
{Lob der Gerechtigkeit und Güte Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
du hast mich bewahrt vor Unfall und Unglück,
aber es gibt Unfall und Unglück.
Du hast mich bewahrt vor Hunger und Seuchen,
aber es gibt Hunger und Seuchen.
Du hast mich bewahrt vor Krieg und Tod,
aber es gibt Krieg und Tod,
und auch ich werde auf dieser Erde nicht bleiben.
Ich habe deinen Schutz nicht verdient
und bin nicht besser denn jene Menschen,
die unbeschützt geblieben.
Ist es deshalb klug,
deine Güte zu messen
an vergänglichen Gütern?
Laß uns nicht darben an dem,
was bleibt,
und für unsere irdische Wanderschaft
laß uns nie verlieren das Vertrauen in deine Güte.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 146
{Lob der Macht Gottes im Gegensatz zur Ohnmacht der Menschen}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
was aber bleibet?
Von Bauwerken nur der Schutt?
Aus Reden und Schriften wenigstens ein Gedanke?
Von der Musik wenigstens ein Ton?
Ist denn alles vergänglich und vergeblich,
was wir Menschen tun?
Dem Pilger nicht.
Er hebt den Blick,
er bewegt das Wort,
in ihm klingt ein Lied,
und seine Füße gewinnen neue Kraft,
wenn deine Kinder in ihre Schale legen
deine Liebe.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 147
{Dank- und Loblied Israels}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
es gibt soviel Elend.
Krieg unter Menschen,
die Frieden wollen.
Hunger unter Menschen,
die dich um Segen angefleht hatten.
Trauer um Menschen,
die wir noch so nötig brauchten.
Hast du die Bitten um Frieden nicht gehört?
Warum segnest du Menschen,
die nichts nach dir fragen,
und läßt darben,
die dich bitten?
Oder gibt es dich gar nicht?
Dann wäre unser Klagen müßig,
der Stern unserer Hoffnung erloschen,
unser Leben ohne Sinn.
Woher aber das Gute?
Das Grün der Wälder im Mai?
Der Gesang der Nachtigall am Abend?
Der Duft der Rose in der Nacht?
Welcher Mensch hätte soviel Wissen?
Welcher Mensch könnte so mitfühlen?
Welcher Mensch wäre so gütig?
Mehr als eine Mutter ihre Kinder
liebst du die Menschen,
die wir doch so undankbar sind.
Ach, leg deine Liebe in unser Herz,
daß wir dir vertrauen,
auch wenn wir dich noch nicht verstehen.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 148
{Aufforderung an alle Geschöpfe zum Lobe Gottes}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
freust du dich wirklich über ein Lob,
das geboten wurde?
Es ist tatsächlich ein köstlich’ Ding,
dir zu danken.
Es ist eine Freude,
mit dir Freude zu teilen,
und sie wird mehr,
und Leid zu teilen,
und es wird weniger.
Liebe Leute,
laßt uns aus Gott keinen Götzen machen,
sondern zu ihm kommen
wie Kinder zu ihrem lieben Vater.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 149
{Aufforderung an die Gemeinde zum Lobe Gottes}
{mit einem Gedanken von Emil SCHIWY, 1978}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
mach mich nie zu deinem Richter oder Henker;
laß mich nie vergessen,
daß ich nicht gerecht bin
durch eigene Werke,
sondern nur durch deine Gnade.
Laß es mir eine Freude sein,
wenn du gnädig bist allen Menschen
und uns alle liebst
zu dir
und in dein Wesen.
Ach, ich hätte schier verzweifelt an mir selber,
so unwürdig bin ich deiner Gnade,
dennoch richtest du mich immer wieder auf
und vertraust mir Gaben an,
mit denen ich wirken kann,
mit denen ich wirken darf.
Laß es mich nie vergessen:
Es sind deine Gaben,
die Leben wirken,
mein ist nur die irdene Schale,
die so zerbrechlich ist,
und selbst deren Gutes ist von dir.
Dir, Gott, sei allein die Ehre
und uns Freude und dein Leben.
(LeseQouz, 2016)
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Nachklang zu Psalm 150
{Aufforderung, Gott zu loben}
{mit einem Gedanken von Heinrich DIETZ, 2000a}
Was mir dieser Psalm gegeben hat:
Vater, mein Vater, unser Vater,
ach, daß unser ganzes Leben wäre dein Lob!
Ach, daß mein Herz wäre rein!
Ach, daß dem Menschen warm ums Herz würde,
dem ich begegne!
Dennoch lebt etwas in mir
und wohl in allen Menschen,
das nur von dir sein kann.
Dann wären wir ja alle deine Kinder.
Und verschließen dennoch unsere Augen,
daß wir unseren Nächsten nicht kennen?
Mein Nächster hat so viel von mir,
daß ich ihn viel besser verstehen müßte.
Und richtete ich ihn,
so richtete ich mich selbst.
So hebe ich nun auf zu dir meine Augen.
Baue du die Brücken
aus den Steinen meiner Mauern;
heile,
was ich verletzt habe,
und bewahre mich davor,
stolz die Hand auszuschlagen;
die mir helfen will.
Denn auf der letzten Strecke des Weges
brauchen wir einander mehr.
Ja, laßt uns singen dem HERRN ein neues Lied,
laßt uns fröhlich sein in unserem Vater,
der allen Menschen helfen will,
dessen Liebe unseres Lebens Sinn ist,
der uns seinen Odem gegeben hat.
Laß uns leben.
Danke echt.
Amen!
(LeseQouz, 2016)
***