zwingen

incl.  nötigen,  Zwänge,  Zwang
vgl auch  → Abhängigkeit,  allmächtig,  anpassen,  aufdrängen,  Aufdringlichkeit,  befehlen,  beherrschen,  beugen,  Brutalität,  drängen,  dressieren,  Droge,  Gebot,  Gefangenschaft,  gewaltig,  Griff,  herrschen,  Imperialismus,  Joch,  Knechtschaft,  Leidenschaft,  lenken,  Macht,  Manie,  müssen,  Prokrustesbett,  Regel,  regieren,  schaffen,  Sklave / Sklavin,  Steuer,  Süchtige / Süchtiger,  suggestiv,  treiben,  Tribut,  überwinden,  ungewollt,  unterdrücken,  verdammen,  verlangen,  verordnen,  verzaubern,  wahnsinnig,  Werkzeug,  wirken,  Wirkung,  zähmen,  züchtigen,  zwangsläufig;
Eigeninitiative,  Freiheit,  freiwillig,  Gehorsam,  Möglichkeit,  unaufgefordert

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Aber ohne deinen Willen
wollte ich nichts tun,
auf daß dein Gutes
nicht wäre genötigt,
sondern freiwillig.
(PAULUS, ein Apostel Jesu Christi, in seinem Brief an Philemon;  in:
Lutherbibel, 1912, Philemon 14)

{Glosse: vgl → KalenderQouz zum 30.1.2024}

                    

                  

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Er
{, Gott,}
sandte einen Mann vor ihnen hin;
Joseph ward zum Knecht verkauft.
Sie zwangen seine Füße in den Stock,
sein Leib mußte in Eisen liegen,
bis daß sein {Gottes} Wort kam
und die Rede des HERRN ihn durchläuterte.
(Lutherbibel, 1912, Psalm 105:17-19)

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Denn Überlast und harter Zwang
besteh’n ein’ Weil’, doch nicht zu lang.
(vgl Hans Wilhelm KIRCHHOF: Wendunmuth, Band 1, (Rabe Verlag) Frankfurt am Main 1563,
hier zitiert nach der Ausgabe für den Litterarischen Verein in Stuttgart,
hrsg. von Hermann Österley, 1869, Seite 1.10,
Ausklangverse 13+14 zu Astyagis tyranney, und was die zůwegen bracht;
wörtlich:
Denn überlast und harter zwang
Besteht ein weyl doch nicht zů lang.)

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Wenn die Dichter nicht mehr reimen,
verarmt die Sprache;
denn gerade der Reim zwingt dazu,
eine Sprache voll auszuschöpfen.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 526)

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Jedesmal, wenn er über den Marktplatz ging,
gab er den dortigen Bettlern ein Almosen,
damit sie sich Drogen kaufen konnten.
Einst hatten einige dieser Männer
für ihn gearbeitet,
aber der „harte Wettbewerb“ hatte ihn
bedauerlicherweise damals dazu gezwungen,
das Werk zu schließen
und die Produktion zu „verlagern“;
der „Erfolg“ hatte ihm recht gegeben.
Inzwischen war er sogar
in den Kirchenvorstand gewählt worden
und konnte es sich leisten,
einen bedeutenden Betrag
für die neue Orgel zu spenden.
(artur: Aphorismen eines Einsiedlers 1, 1997, Nr 861)

 

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